VfR in der Favoritenrolle gegen Kropp

Eigentlich sollte Lila-Weiß bereits am 4. Dezember des Vorjahres auf Kropp treffen, die ersten Zuschauer waren seinerzeit auch schon im Stadion. Doch Schiedsrichter Daniel Siemers (Griebel) hatte Zweifel, ob auf dem partiell gefrorenen Geläuf gespielt werden könne, und überließ die Entscheidung den Trainern. Gästecoach Dirk Asmussen sagte „nein“, woraufhin alle wieder unverrichteter Dinge nach Hause fuhren. Für VfR-Trainer Thomas Möller ist das der berühmte Schnee von gestern. „Ich bin überhaupt nicht nachtragend, zumal es hier nur um Fußball geht“, sagt der 49-Jährige, der ferner einräumt, dass es sich heute um eine Pflichtaufgabe handele.

„Zuletzt haben wir eine solche in Oldenburg (7:2, Anm. d. Red.) ja richtig gut gelöst, erklärt Möller, „nur ist Kropp ein ganz anderes Kaliber als der Oldenburger SV“. Auch wenn die Truppe aus dem Kreis Schleswig-Flensburg noch nie ein Pflichtspiel gegen Rasensport gewonnen hat (bislang gab es 16 Duelle in Meisterschaft und Pokal), geben ihm die Zahlen durchaus Recht. Denn die Asmussen-Elf um Torjäger Jörn Vogt (15 Treffer) liegt nur zwei Punkte hinter dem eventuell rettenden zwölften Platz zurück. Sie kann also die Tabellenoptik regelrecht aufhübschen.

Aufseiten des VfR wird um Paulinus Igbokwe gebangt. Der Nigerianer war eigentlich für die Startelf vorgesehen, wurde jedoch am Montag auf dem Weg zur Arbeit als Radfahrer von einem Auto erfasst. Zwar war der 29-Jährige abends schon wieder beim Training, doch saß ihm der Schock noch in den Gliedern. „Da habe ich ihn gleich wieder nach Hause geschickt, zumal er sich Prellungen zugezogen hatte“, berichtet Möller und hält einen Einsatz heute eher für unwahrscheinlich. Der Coach kündigt an, gegen Kropp den einen oder anderen von Beginn an aufzubieten, der in dieser Saison nicht so oft zum Zug gekommen ist. So dürfte Angreifer Marvin Baese in der Startelf stehen, der etatmäßige Kapitän Sebastian Gohrke und Franck Momo – zuletzt in Oldenburg auf Kunstrasen geschont – sind ebenfalls auf dem Sprung und somit Alternativen für die Defensivabteilung.

Unterdessen ist Lila-Weiß auf dem Transfermarkt erstmals tätig geworden und hat für die neue Saison einen richtig dicken Fisch an Land gezogen: Rezan Acer. Der Kapitän des SH-Liga-Tabellenzweiten Holstein Kiel II ist ein klassischer Mittelfeldantreiber, torgefährlich dazu (bislang zwölf Saisontreffer). In den Duellen mit den Neumünsteraner Clubs VfR und PSV wurde der 23-Jährige vom Courier fast immer als einer der besten Spieler hervorgehoben. Acer unterschrieb an der Geerdtsstraße einen Ein-Jahres-Vertrag.

VfR Neumünster: Caglar - Heskamp, Rivera, Lorenzen, Genz - Hathat, Claasen, Falk, Bilgen - Baese, Barrie (Dagli). – Auf der Bank: C. Newe - Gohrke, Momo, Khemiri.

Es fehlen: Alioua, Lawson-Body (beide im Lauftraining), Balla (private Gründe), Grothe (Einnahme von Antibiotika), Sältz (langzeitverletzt) und voraussichtlich Igbokwe (Verkehrsunfall).

Schiedsrichter: Siemers (Griebel).

Hinspiel: In Kropp gewann der VfR mit 3:1 (Tore: Bilgen, Cornelius, Tidim - Vogt).

Courier-Tipp: Der VfR setzt sich gegen Kropp erneut mit 3:1 durch.