2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Es brannte immer wieder vor dem Tor von Strand 08. Hier bringen die Rasensportler Ihab Hathat, Beytullah Bilgen und Derek Cornelius (lila Trikots, von links) die Gästeakteure Elhadji Ondo, Torwart Przemyslaw Szymura, Eric Owusu, Dustin Thiel, Tomislav Blazheski und Alexander Lening (von links) in arge Bedrängnis. Foto: Schmuck
Es brannte immer wieder vor dem Tor von Strand 08. Hier bringen die Rasensportler Ihab Hathat, Beytullah Bilgen und Derek Cornelius (lila Trikots, von links) die Gästeakteure Elhadji Ondo, Torwart Przemyslaw Szymura, Eric Owusu, Dustin Thiel, Tomislav Blazheski und Alexander Lening (von links) in arge Bedrängnis. Foto: Schmuck

VfR Neumünster verpasst haushohen Sieg im Verfolgerduell

Rasensportler setzen ihre Siegesserie auch gegen Strand 08 fort

Auch zu Beginn der Rückrunde in der SH-Liga setzte der VfR Neumünster seine Siegesserie fort. Rasensport gewann vor nur 298 Zuschauern das Verfolgerduell gegen den NTSV Strand 08 mit 1:0 (0:0). Das goldene Tor gelang Ihab Hathat per direkt verwandeltem Freistoß von der Rechtsaußenposition ins lange Eck (55.). Lila-Weiß hat somit neun der vergangenen zehn Spiele gewonnen und ferner in den jüngsten sieben Heimpartien keinen einzigen Punkt abgegeben.

Die Gäste vergaben durch ihren Torjäger Marco Pajonk (14 Saisontreffer) gleich eine ganz dicke Möglichkeit (1.), anschließend stürmten aber fast nur noch die „Veilchen“, die unfassbar viele Großchancen versiebten. So traf etwa Selcuk Tidim den Pfosten (13.), nachdem zuvor bereits Ugur Dagli (4.) und Beytullah Bilgen (6.) knapp gescheitert waren. Dagli (17.) und Bilgen per Freistoß (39.) fanden in Strands Torwart Przemyslaw Szymura ihren Meister, ehe Pajonk auf der Gegenseite noch eine Kopfballchance vergab (40.).

Szymura sah zwar beim Hathat-Treffer nicht allzu gut aus, doch ansonsten verhinderte der 08-Keeper mit mehreren Paraden ein Debakel für den Aufsteiger. Auch hätte man den Freistoß definitiv nicht genialer ausführen können, als Hathat es tat. So hielt Szymura stark gegen Hathat (75., 77.) sowie Paulinus Igbokwe (83.) und schnappte sich auch zahlreiche VfR-Hereingaben. Einmal klärte Dustin Thiel nach einem Hathat-Schuss auf der Linie (75.), überdies zielte Dagli gleich vier Mal aus aussichtsreichsten Positionen am 08-Gehäuse vorbei (57., 61., 67., 69.).

Es geht also munter mit dem Siegen weiter, der VfR hat sich pünktlich zum bevorstehenden Derby beim Polizei-SV Union (Sonntag, 14 Uhr) in der Spitzengruppe der SH-Liga eingenistet. Das 1:0 über Strand 08 war aber eher „niedlich“, Rasensport hätte angesichts einer Unmenge an Torgelegenheiten deutlich höher gewinnen müssen. Es grenzte fast an ein Wunder, dass die Gäste nicht noch per „Lucky Punch“ zu einem Punktgewinn kamen, so wie das bei derart verlaufenen Spielen ja schon oft der Fall gewesen ist. Pajonks strammer 30-Meter-Schuss, der um Zentimeter am Tor der Lila-Weißen vorbeirauschte (78.), wäre dafür geradezu prädestiniert gewesen.

„Eigentlich war es wie immer: Chancenwucher vom Allerfeinsten“, bilanzierte VfR-Trainer Thomas Möller, der dem an Fahrlässigkeit vor des Gegners Tor grenzenden Auftritt jedoch etwas Positives abgewann: „Immerhin haben wir es wieder mal sehr oft hinbekommen, gefährlich vor der Kiste aufzutauchen. Andere schaffen es ja nicht einmal, zwei oder drei Chancen zu kreieren.“

Der 49-Jährige räumte ein, seine Elf habe anfangs großes Glück gehabt, als Strands freistehender Angreifer Pajonk es verpasste, der Partie ein völlig anderes Drehbuch zu verleihen. „Es war wichtig, dass wir mit einer starken Leistung ein Ausrufezeichen gesetzt haben. Denn einige hatten ja befürchtet, dass wir sofort nach der Masters-Qualifikation in ein Loch rutschen würden“, betonte Möller.

Sein Team brannte in der Tat ein weiteres Mal ein Offensiv-Feuerwerk ab, ferner hatte aber auch die Abwehrreihe zahlreiche herausragende Szenen im Repertoir. Und so besteht nun die Gefahr, dass Rasensport seine Kicker an potente Clubs verlieren könnte. So hat etwa Werder Bremen sich schon nach Ihab Hathat erkundigt. Der 21-Jährige allerdings hat an der Geerdtsstraße noch einen Vertrag bis 2018.

„100-prozentig kannst du dich gegen Abgänge nicht wehren. Aber wir wollen alle Jungs halten und sprechen bereits mit unseren Spielern in Sachen Vertragsverlängerungen. Auch unterhalten wir uns mit potenziellen Neuzugängen“, ließ Möller durchblicken, dass sich Transferfehler der Rasensportler in der jüngeren Vergangenheit keinesfalls wiederholen sollen.

Strands Trainer Daniel Safadi bewertete zwei Dinge als ärgerlich: „Zum einen haben wir es nicht geschafft, uns Großchancen herauszuspielen, denn Neumünster hat gut verteidigt. Zum anderen empfand ich das Tor des VfR als glücklich.“

Als tragischen Helden wollte er seinen guten Torwart Szymura nicht nennen, ließ sich der Pole doch von Hathat per Standard überlisten. „Wir spielen in dieser Szene drei gegen einen. Diesen Freistoß dürfen wir nie im Leben verursachen. Ansonsten kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Denn sie hat stark gekämpft, ferner lassen sich nun mal acht Ausfälle nicht so einfach kompensieren.“

VfR Neumünster:
Caglar - Heskamp, Momo, Cornelius, Lawson-Body - Hathat (90./+4 Balla), Igbokwe, Verkaj (90./+1 Lorenzen), Dagli (83. Barrie) - Bilgen, Tidim.

NTSV Strand 08: Szymura - Piesker (46. Lening), Blazheski, Thiel, Owusu - Djibo (58. Ondo), Woelki - Mokhlis, Suew, Mamane (73. Kalfa) - Pajonk.

SR:
M. Göttsch (Hartenholm).
Zuschauer:
298.
Tor:
1:0 Hathat (55.).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.
Aufrufe: 013.11.2016, 16:14 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor