2024-04-19T07:32:36.736Z

Team Rückblick
14 Mal erfolgreich: Christopher Kramer. Foto: Schmuck
14 Mal erfolgreich: Christopher Kramer. Foto: Schmuck

VfR Neumünster in der Einzelanalyse

Wer war wie unterwegs im Kader des VfR?

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Dass die Prophezeiungen nicht allzu gut waren, lag am Kommen und Gehen an der Geerdtsstraße. Im Laufe der Saison waren es 15 Zugänge, die elf Abgängen gegenüberstanden. Trainer Uwe Erkenbrecher gelang es erst durch die eine oder andere Last-Minute-Verpflichtung, dem Kader halbwegs schlagfertige Konturen zu verpassen. Nachfolgend die Beurteilung des Rasensport-Teams.

Ole Springer: Der neue Torwart war ein großer Rückhalt, hielt viele Punkte fest; stark auf der Linie, stark im Herauslaufen und im Stellungsspiel, als Persönlichkeit immer präsent; wechselt zu Eintracht Norderstedt.

Siim Tenno: Der mit der Erfahrung aus drei A-Länderspielen ausgestattete Este spielte eine überragende Vorbereitung, war anschließend aber nicht die erhoffte Galionsfigur; enttäuschte zwar kaum einmal wirklich, überragte aber auch nie wirklich. Dennoch: unterm Strich sowohl auf der Sechs als auch in der Innenverteidigung einer der Besten im VfR-Dress.

Nils Winter: Feste Größe auf der defensiven rechten Außenbahn; schnell, bissig, mit Power im Spiel nach vorne. Torwart Springer, acht Leute vom Kaliber Winters, dazu der Sturm Harrer/Kramer: So wäre der VfR niemals abgestiegen! Es kommt nicht von ungefähr, dass sich Alemannia Aachen seine Dienste sicherte.

Kevin Ingreso: Der Regisseur wusste seine glänzenden fußballerischen Fähigkeiten deutlich effizienter einzusetzen als noch in der Vorsaison; war häufig viel unterwegs und mit seinem Fleiß sehr mannschaftsdienlich; in so manchem Spiel ließ er aber Führungsqualitäten und Ideenreichtum vermissen. Wechselt zum Regionalligaaufsteiger Drochtersen.

Ermir Zekjiri: Als ,,Kilometerfresser" stets wuselig, aber vor dem gegnerischen Tor nicht durchschlagskräftig genug; viele gute Ansätze verpufften ohne jeglichen Ertrag.

Christopher Kramer: Der Inbegriff eines Vollblutstürmers; 14 Tore und zwölf Assists in 29 Einsätzen, Platz 3 (!) in der Regionalliga-Torjägerliste - das sagt alles; Neumünsters Fußballfans werden einen astreinen Kicker vermissen, sein neuer Club ist noch unbekannt.



15 Mal eingewechselt: Abdel Abou-Khalil. Foto: Schmuck


Abdel Abou-Khalil:
Der ,,Kurzarbeiter" (15 Einwechslungen) zeigte schöne Dribblings, agierte bisweilen aber zu eigensinnig und ähnlich wie Zekjiri nicht wirkungsvoll genug.

Patrick Nagel: Der Kapitän hatte unter Trainer Erkenbrecher nach der Winterpause schlechte Karten, war zudem häufig angeschlagen; erreichte er wenigstens Normalform, war er aber unverzichtbar; guter Vorwärtsdrang, gefährliche Standards und Flanken - das zeichnete ihn häufiger mal aus. Spielt in der neuen Saison für den Nachbarn PSV.

Kevin Pino Tellez: Als Youngster durchaus eine Führungsfigur; spielte zwischenzeitlich auf der Sechs konstant auf hohem Niveau, rutschte erst gegen Ende hin in den Status eines Mitläufers ab.

Gentian Durak: Oft unspektakulär, nach der Winterpause aber topfit und einige Zeit lang auf Wolke sieben; ,,stahl" in jener Phase sogar Nagel dessen Stammplatz auf links defensiv.

Emanuel Bento: Erwischte einen Traumstart mit zwei Treffern beim 2:0 gegen Oldenburg im ersten Heimspiel; auch insgesamt sechs Saisontreffer sind ordentlich, doch oft lief das Spiel in entscheidenden Momenten an ihm vorbei; kam auch als Joker kaum einmal zur Geltung, da er in gegnerischen Abwehrreihen häufig an Grenzen stieß.

Reio Laabus: Behäbig, ohne Tempo, kaum einmal kreativ - der mit vielen Vorschusslorbeeren geholte Este war die wohl größte Enttäuschung der gesamten Saison.

Bodo Bönigk: In der Innenverteidigung mit mehreren individuellen Fehlern, die die Gegner prompt bestraften; begann ordentlich, baute dann stark ab und verzeichnete nach Weihnachten ein Hoch, ehe es zum Schluss wieder bergab ging; neigte hin und wieder zu Bolzerei, sah überdies zwei Mal - berechtigterweise - die Rote Karte.

Jakob Olthoff: Heimlicher Gewinner der Saison; wenn er nicht dabei war, kassierte der VfR viele Gegentreffer; fußballerisch gewiss nicht erste Wahl, aber als Teamplayer in der Defensive eine große Nummer.

Michél Harrer: Stoßstürmer, der Bälle scharf machte, acht Treffer erzielte (in nur 18 Spielen) und bereits in Normalform ein großer Gefahrenherd war; ein ums andere Mal fehlte ihm jedoch die Unterstützung. Schade, dass er nach seinem Kreuzbandriss im Oktober 2013 auch noch 2014/15 lange fehlte.

Hannes Schäfke: Stieg nach seiner Rückkehr im Herbst zum Stabilisator der Deckung auf, agierte häufig sehr solide; Körpereinsatz war des Öfteren grenzwertig.

Ljubisa Gavric: Innenverteidiger mit zum Teil haarsträubenden Fehlern; im Winter wieder aussortiert.

Tyrone Aboagye: Deutete Potenzial an, agierte bisweilen zu ungestüm. Will fortan zwei Klassen tiefer beim Rendsburger TSV angreifen.

Felix Schlagelambers: Aufgrund seiner Ausbildung bei der Polizei ein eher seltener Trainingsgast; in der Vorrunde noch wertvolle Alternative in der Defensive, in der Rückrunde nicht mehr zu sehen. Wechselt nun zum Regionalligaaufsteiger TSV Schilksee.

Idris Alioua: Kehrte vom (freiwilligen) Verbandsligaabsteiger TSV Gadeland zurück, schaffte den Sprung erwartungsgemäß nicht; spätestens nach der Winterpause aufgrund beruflicher und privater Verpflichtungen keine Alternative mehr.

Kevin Zschimmer: Welch ein Abstieg: Im ersten Spiel noch in der Startelf, danach nur noch bestenfalls Mitläufer und bereits vor der Winterpause aussortiert. Wechselt zu Victoria Hamburg.

Angelos Eleftheriadis: Winter-Neuzugang aus Wilhelmshaven, der in der Defensive wahres Regionalligaformat vermissen ließ.

Tom Pöhls: Ersatztorhüter, der im letzten Spiel dank Springers Verzicht ran durfte; hatte großes Glück, dass Norderstedt seine gravierenden Unsicherheiten mit nur zwei Treffern bestrafte.

Deniz Grothe: Ein Youngster, der eine knappe Viertelstunde lang Regionalligaluft schnuppern durfte.

Aufrufe: 018.6.2015, 07:00 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor