2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Eng dran: VfR-Verteidiger Marco Heskamp, der hier Oldenburgs Freddy Kaps (re.) kaum Entfaltungsmöglichkeiten gewährt, machte ein gutes Spiel.Schmuck
Eng dran: VfR-Verteidiger Marco Heskamp, der hier Oldenburgs Freddy Kaps (re.) kaum Entfaltungsmöglichkeiten gewährt, machte ein gutes Spiel.Schmuck

VfR Neumünster in allen Belangen eine Klasse besser

Offensive überzeugt gegen unglückliche Gäste aus Oldenburg

Eine glasklare Sache war der 5:0 (3:0)-Erfolg des VfR Neumünster über den Oldenburger SV. Bei seinem dritten Zu-Null-Sieg in Folge, der zugleich der vierte innerhalb der vergangenen fünf Spiele war, war Rasensport vor 331 Zuschauern um Längen besser.

VfR-Coach Thomas Möller vertraute der gleichen Startformation, die in der Vorwoche mit 1:0 in Schönkirchen gewonnen hatte. Diese hätte – kaum auf dem Platz – aber beinahe gleich den ersten Rückschlag erlitten. Denn Gästestürmer Freddy Kaps hatte nach nicht einmal 120 Sekunden und einer zu kurz geratenen Kopfballabwehr von VfR-Akteur Ugur Dagli ausreichend Zeit, um in Ruhe Maß zu nehmen. Sein schöner Schlenzer traf aber nur den Pfosten.


Anschließend brauchte der VfR ein wenig Zeit, um sich zu schütteln, und hatte – in der Defensive nicht ganz so sicher wirkend – seine Mühe, die Angriffe der Oldenburger zu verteidigen. Die Stärken der „Veilchen“ lagen ganz klar in der Vorwärtsbewegung, was sich auch in einigen Möglichkeiten niederschlug. Dagli scheiterte zunächst freistehend an Oldenburgs Torhüter Denis Crone (14.). Dann aber klingelte es im Gehäuse der Ostholsteiner. Dazu führte ein von Selcuk Tidim direkt verwandelter Freistoß aus rund 20 Metern und halb linker Position über die Mauer hinweg in den linken Winkel (15.).


Auch danach ging es munter weiter. Im Anschluss an ein Gewühl hatte Hathat die Möglichkeit, per Heber zu treffen. Er zielte aber ebenso vorbei (20.) wie Dagli, der sich nach einer Verkaj-Flanke mit dem Kopf versuchte (21.). Nachdem VfR-Linksverteidiger Martin Genz über die linke Seite durchmarschiert war und das Spielgerät einfach mal in die Mitte befördert hatte, prallte der Ball von Oldenburgs Marcel Schröder gefährlich in Richtung Tor, doch Crone war zum Glück für die Brunner-Elf zur Stelle (29.).


Kein Fortune hatte der Gast in der nächsten nennenswerten Szene, in der Hathat von Außen in den Gästestrafraum eindrang und den Kontakt von Köhler dankend annahm. Den daraus resultierenden Strafstoß, den vielleicht nicht jeder Schiedsrichter gepfiffen hätte, verwandelte Beytullah Bilgen zum 2:0 (36.). Paulinus Igbokwe erhöhte kurz darauf in Folge eines Gewühls und einem Hathat-Zuspiel humorlos aus zwölf Metern auf 3:0 (38.). Damit ging es auch in die Pause, denn ein Bilgen-Volley konnte von den Oldenburgern gerade noch zur Ecke abgefälscht werden (40.). Die klare Pausenführung war letztlich absolut verdient, denn Lila-Weiß war nach der Anfangsphase in allen Belangen deutlich dominierend.


Wer im zweiten Durchgang nun den klassischen Sommerkick erwartet hatte, sah sich getäuscht. Denn trotz der komfortablen Führung war das Möller-Team noch nicht satt und machte weiter Dampf. So gab es durch Hathat (53./Pfosten), Tidim, der von Bilgen bedient per Direktabnahme nur das Außennetz traf (58.), Dagli (59./drüber) und den eingewechselten Aladji Barrie (64./scheiterte freistehend an Crone) weitere gute Möglichkeiten. Bei all diesen Szenen hätte Rasensport aber durchaus auch nur noch zu zehnt auf dem Feld stehen können. Denn VfR-Verteidiger Derek Cornelius trat dem durchstartenden Kaps, der freie Bahn zum Tor hatte, etwa 35 Meter vor der Kiste in die Hacken und brachte den Oldenburger damit zu Fall. Cornelius sah dafür aber lediglich die Gelbe Karte, obwohl er der letzte Mann war (48.).


So präsentierten sich die Hausherren weiterhin spielfreudig und schraubten das Ergebnis nach Toren von Bilgen, welcher nach einem Foul von Firat Ertekin an Hathat den fälligen Strafstoß versenkte (66.), und Barrie, der nach einem Querpass von Marco Heskamp nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte, auf 5:0 (74.). VfR-Schlussmann Yilmaz Caglar durfte in der 74. ebenfalls seinen ersten Arbeitsnachweis erbringen und tat dies auch erfolgreich. Seine Teamkollegen Clay Verkaj, der aus fast 25 Metern den in die Sonne guckenden und glücklich an die Latte lenkenden Crone vor Probleme stellte (81.), sowie Tidim (gescheitert) und Hathat (drüber) bei einer Doppelchance hätten beinahe noch mehr Treffer nachgelegt (89.).


„Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann ist das wohl nur die Chancenverwertung“, stimmte VfR-Trainer Thomas Möller ein in dieser Saison bekanntes Lied an. Der 49-Jährige fand aber noch ein weiteres Haar in der Suppe, sah der ehemalige Zweitligaprofi doch „in der zweiten Halbzeit zu viele verlorene Bälle im Mittelfeld“. Möller mahnte zu Konzentration („Solche Fehler darfst du dir am kommenden Sonntag in Eutin nicht erlauben.“), registrierte aber eine sehr gute Physis: „Man hat gesehen, dass wir fit und athletisch sind.“


Gästetrainer Andreas Brunner ärgerte sich über die Einstellung seiner sich dem Schicksal ergebenden Mannschaft („Damit kann ich nicht zufrieden sein.“) und beklagte das Fehlen seiner etatmäßigen Sechser Lars Brunner und Björn Wölk: „Das konnten wir nicht kompensieren.“


VfR Neumünster:
Caglar - Heskamp, Momo, Cornelius, Genz (54. Lawson-Body) - Hathat, Igbokwe (77. Falk), Verkaj, Dagli (61. Barrie) - Bilgen, Tidim.

Oldenburger SV: Crone - Dumke, Ertekin, Schröder, Köhler - Kowski (61. Bita Matomina), Junge, Müller (46. Eljeh), Y. Schümann - Kaps, Sahin (46. Petersen).

SR: Rosenthal (Bad Schwartau).
Zuschauer:
331.
Tore: 1:0 Tidim (15.), 2:0 Bilgen (36., Foulelfmeter), 3:0 Igbokwe (38.), 4:0 Bilgen (66., Foulelfmeter), 5:0 Barrie (74.).


Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Spielberichtssymbol klicken und unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Aufrufe: 025.9.2016, 19:00 Uhr
SHZ / A. Schmuck/G. MalchowAutor