2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Im Luftduell: Lägerdorfs Lasse Engel und Ihab Hathat (VfR, re.). Foto: Schmuck
Im Luftduell: Lägerdorfs Lasse Engel und Ihab Hathat (VfR, re.). Foto: Schmuck

VfR Neumünster gewinnt sechstes Heimspiel in Folge

Erst per Standard zieht der VfR Neumünster dem TSV Lägerdorf den Zahn

Dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang gewann der VfR Neumünster auch sein sechstes Heimspiel in Folge. Dabei wurde der TSV Lägerdorf vor 398 Zuschauern mit 2:0 (0:0) bezwungen. Dadurch kletterten die Lila-Weißen auf Rang 4 im Klassement und halten weiter Kurs auf das SHFV-Masters.

VfR-Trainer Thomas Möller musste erkältungsbedingt auf seinen Mittelfeldstrategen Paulinus Igbokwe verzichten. Offensivmann Beytullah Bilgen war hingegen wieder einmal dabei, bestritt sein 50. Spiel für den VfR und kam damit in allen Ligapartien seit seinem Wechsel an die Geerdtsstraße im Sommer 2015 zum Einsatz.

Bis die Begegnung an Fahrt aufgenommen hatte, dauerte es eine gewisse Zeit. In der zwölften Minute hatte schließlich Lägerdorf die erste gute Chance. Dabei verkürzte VfR-Keeper Yilmaz Caglar aber geschickt den Winkel gegen Janek Reese und blockte dessen Schuss ab. Caglars Teamkollege Ugur Dagli klärte kurz darauf mit einer riskanten Grätsche von hinten in höchster Not gegen Alexander Feist (15.).

Auf der Gegenseite bugsierte Dagli zuvor eine Bilgen-Flanke nur knapp neben das Tor (14.), ehe Lägerdorfs Edwart Jauk kurz vor der Linie für seinen geschlagenen Schlussmann Marvin Koch klärte (17.). Insgesamt hatte der VfR ein Chancenplus, versuchte es aber zumeist aus der Distanz. So taten es etwa Clay Verkaj (21./28.), Bilgen (25.) und Dagli (41.).

Größer war die Gelegenheit da für Bilgen, der nach einer Dagli-Flanke per Kopf weit vorbeizielte und damit eine qualitativ hochwertige Gelegenheit verstreichen ließ (22.). Der auffällige Dagli verzog noch einmal aus aussichtsreicher Position (32.) und zielte mit einer Volleyabnahme übers Tor (36.). Lägerdorf blieb ohne richtige Hochkaräter, prüfte Caglar aber durch Torben Matz mit einem Aufsetzer (20.) und verfehlte das Tor durch einen Kopfball von Reese nur knapp (27.).

Sogar nur hauchdünn vorbei ging ein herrlicher Distanzschuss von Jauk. Diesem Strich, der das VfR-Gehäuse nur um wenige Zentimeter verfehlte, konnte Caglar nur staunend hinterher schauen (31.). Es war also durchaus etwas los am Stadtwald, doch als richtig gut war das Geschehen nicht zu bewerten. Denn Rasensport fehlte die letzte Präzision.

Lägerdorf, das immer wieder versuchte, das Mittelfeld schnell zu überbrücken und viel über die Außenpositionen versuchte, hinterließ einen guten Eindruck. Das torlose Remis zur Pause war durchaus leistungsgerecht.

VfR-Coach Möller schien dies nicht genug zu sein. So wirbelte er mit nur einem Wechsel (Philipp Lorenzen kam für Martin Genz) die gesamte Mannschaft durcheinander. Lorenzen orientierte sich in die Innenverteidigung, Derek Cornelius rückte auf die linke Abwehrseite, Ihab Hathat aus dem zentralen ins rechte Mittelfeld, Teyi Lawson-Body bekleidete nun die Sechserposition neben Verkaj, und Dagli wechselte von der rechten Außenbahn auf die linke.

Allzu viel veränderte sich am Geschehen aber nicht. Die Lila-Weißen kamen nur leicht verbessert aus der Kabine, schalteten quasi einen halben Gang höher, streuten aber auch immer wieder kleinere Fehler ein. Nach einem herrlichen Pass von Franck Momo war Hathat Nutznießer davon, dass sich zwei Lägerdorfer nicht einig waren. Dadurch kam der Sommerzugang in eine gute Schussposition, scheiterte aber an Koch (51.).

Für den ersten Treffer des Tages brauchte es einen ruhenden Ball. Dabei traf Cornelius aus rund 25 Metern über die Mauer in die linke Ecke der Lägerdorfer Kiste und überraschte damit so manch einen, sah es doch so aus, als würde Tidim antreten (59.). Die „Veilchen“ wurden nun immer besser und verdienten sich auch den Nachschlag in Form des 2:0, welches Dagli per Kopf besorgte, nachdem Tidim zuvor aus halb rechter Position an Koch gescheitert war, das Leder aber weiter Richtung Gästetor flog (66.).

Kurz darauf blieb die Pfeife von Referee Christopher Horn zu Unrecht stumm, denn nach einem Zweikampf zwischen Lawson-Body und Lägerdorfs Jauk hätte es eigentlich einen Strafstoß für die Hausherren geben müssen (68.).

Eine Viertelstunde vor Schluss verpassten es die Gäste in Person von Feist, der nach Fehlern von Verkaj und Momo das von Caglar verlassene VfR-Tor verfehlte, noch einmal für unverhoffte Spannung zu sorgen. Auf der anderen Seite ließen Cornelius (79., per Freistoß übers Tor), Dagli (80., scheiterte frei vor Koch) und der eingewechselte Aladji Barrie (90./+2, vorbei) jeweils die Möglichkeit aus, die Höhe dieses auf Grund der zweiten Hälfte letztlich absolut verdienten Sieges nach oben zu schrauben.

VfR-Trainer Thomas Möller sprach von einem „Arbeitssieg in einem Spiel, in dem wir geduldig sein mussten“. Der 49-Jährige lobte seine Truppe („Die Jungs haben sich in die Partie hineingeackert.“), stöhnte aber mal wieder angesichts des Auftritts direkt vor dem gegnerischen Tor: „Es war nicht so schlimm wie sonst, aber für meinen Geschmack war das wieder einmal Chancenwucher von uns.“

Und so war es aus Möllers Sicht passend, dass ein Freistoß herhalten musste, um dem VfR das 1:0 zu bescheren. „Damit haben wir die Lägerdorfer dann endlich geknackt“, atmete Möller auch weit nach dem Abpfiff noch auf.

Gästetrainer Holger Pump wertete diese Szene ebenfalls als spielentscheidend. „Nach dem Gegentor hat mir das Feuer gefehlt, um eine solche Partie noch drehen zu können. Und nach dem zweiten Tor ging uns der Glaube völlig ab“, konstatierte er. Beim Blick auf die Tabelle stellte Pump fest: „Jetzt sind wir mittendrin im Abstiegskampf.“

VfR Neumünster:
Caglar - Heskamp, Momo, Cornelius, Lawson-Body - Dagli (90./+2 Barrie), Hathat, Verkaj, Genz (46. Lorenzen) - Bilgen, Tidim.

TSV Lägerdorf:
Koch - Engel, Brendemühl, Jauk, Wohlrab - Matz, Schröder (78. Hellmann) - Reese (67. M. Kunter), Kuhr, Feist - Peters.

SR:
Horn (Lunden).
Zuschauer:
398.
Tore:
1:0 Cornelius (59.), 2:0 Dagli (66.).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Aufrufe: 030.10.2016, 17:50 Uhr
SHZ / G. Malchow/A. SchmuckAutor