2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

VfR Neumünster dank Möller wieder hoffähig

Wahl zum Trainer des Jahres: „Autoritärer Kumpeltyp“ ist mit dem „Projekt VfR“ noch lange nicht fertig

Wer in diesen Fußballzeiten definieren muss, was es heißt, wenn jemand die Kurve bekommen hat, der hat ein schönes Beispiel: den VfR Neumünster. Vor anderthalb Jahren (mindestens) klinisch tot, blühen die „Veilchen“ mittlerweile beinahe wieder so schön wie in stolzesten Zeiten. Es ist das Verdienst eines Mannes, der den ganzen Laden mitreißt: Thomas Möller.

Der Trainer der Lila-Weißen hat an der Geerdtsstraße den Hut auf, sein Wort hat Gewicht, seine Taten sind zielführend und helfen dem Traditionsclub in allen Belangen weiter. Denn Möller ist nicht nur der Trainer, sondern längst das Mädchen für alles bei Rasensport. Gilt der unvergessene James Brown als „Godfather of Soul“, dann muss Möller als „Godfather des VfR“ gelten. Und das hört der 49-Jährige eigentlich gar nicht so gerne. „Denn ich stehe nur stellvertretend für alle diejenigen, die bei uns etwas im Verein bewegen“, betont der Coach, der sich selbst als „autoritären Kumpeltypen“ bezeichnet.

Dass er abermals für die Wahl des Trainers des Jahres nominiert worden ist, will er nicht überbewerten, „denn viele Trainer machen einen Bombenjob – besonders die, die jetzt zu wählen sind“. Wer ihn kennt, der weiß, dass das weder eine falsche Bescheidenheit noch ein Understatement à la Otto Rehhagel ist. Möller ist halt Möller.

Doch Möller wäre nicht er selbst, wenn er nicht seinen „Zwillingsbruder“ an der Seite hätte: seinen Co-Trainer Sven Boy, wie der Chefcoach ein ehemaliger Zweitligaprofi. Der 40-Jährige ist längst zum gleichberechtigten Partner aufgestiegen, das Coaching bei den SH-Liga-Spielen wird häufig von Boy und weniger von Möller vorgenommen. „Mit Boy verbringe ich mehr Zeit als mit meiner Frau“, schmunzelt Möller, der häufig erst nach Mitternacht wieder vom Training zu Hause ist. „Weil ich mich um Infrastruktur, Organisation, Marketing und Sponsoring kümmern muss. Ich bin wirklich mehr als nur der Trainer“, verrät Möller und verspricht: „Wenn ich mal zur Ruhe kommen sollte, dann werde ich das alles mal aufschreiben, was ich während meiner Zeit in Neumünster erlebt habe.“

Nicht nur seine Spieler wissen: Möllers Memoiren taugen zum Bestseller. „Wenn’s brennt, bin ich zur Stelle“, sagt der Timmendorfer über sich selbst. „Tag und Nacht bin ich für meine Mannschaft da, und meine Mannschaft gibt ganz viel zurück.“ In der Tat bilden das Team und Möller (in Kombination mit Boy) eine fest miteinander verschweißte Einheit. Der Vertrag des Cheftrainers ist unbefristet, ob er über den Sommer hinaus bleiben wird, ist offiziell noch offen. Insider lässt das kalt, sie wissen: Möller wird bleiben, denn er ist mit dem „Projekt VfR“ noch lange nicht fertig. Es ist allerdings mehr als nur ein Anfang gemacht.

Attraktiver Fußball, ein spektakulärer Masters-Auftritt und wieder eine Perspektive: Dank Möller ist Rasensport im Norden wieder hoffähig. Und dabei verliert der Coach nie die Bodenhaftung: „Mein Saisonziel ist erst dann erreicht, wenn wir die neue Oberliga erreicht haben, unsere Reserve sich für die Landesliga qualifiziert hat sowie A- und B-Junioren den SH-Liga-Klassenerhalt geschafft haben.“

Hier geht es zur Abstimmung.
Aufrufe: 029.1.2017, 11:00 Uhr
SHZ / sasAutor