2024-04-23T06:39:20.694Z

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Starke Polizeikräfte waren nötig, um die Lage bei einem Amateurfußballspiel zwischen Türk Genc und Moorenbrunn zu beruhigen. F: privat
Starke Polizeikräfte waren nötig, um die Lage bei einem Amateurfußballspiel zwischen Türk Genc und Moorenbrunn zu beruhigen. F: privat

Nach Massenschlägerei: Immer mehr Details bekannt

Verband reagiert auf die Auseinandersetzung zwischen Türk Genc II und Moorenbrunn II

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Zwei Tage nach der Massenschlägerei beim B-Klassen-Spiel zwischen Türk Genc II und dem VfR Moorenbrunn II werden immer mehr Details bekannt.

Thomas Raßbach kann inzwischen ganz gut rekonstruieren, was am Sonntag auf dem Stadion-Nebenplatz los war. In der 91. Minute bekam Moorenbrunn beim Stand von 5:5 einen Freistoß zugesprochen, ein Gästespieler regte sich darüber aus bislang unbekannten Gründen auf – weil er sich nicht beruhigen wollte, zeigte ihm der Schiedsrichter die Gelb-Rote Karte. Daraufhin schlug der Moorenbrunner mit der Faust zu, der Schiedsrichter ging benommen zu Boden „und dann hat sich eine Eigendynamik entwickelt“, sagt der Kreisspielleiter.

Das Opfer sei „erfahren und kein Kartenverteiler“ und wurde nach dem Angriff wie drei andere Beteiligte ins Krankenhaus eingeliefert. Einen Schwerverletzten, wie fälschlicherweise berichtet, gab es aber nicht. Wie die Situation so ausarten konnte, kann Raßbach nicht nachvollziehen. „Ein Mensch kann durchdrehen“, sagt er, „aber ich erwarte, dass seine Mitspieler ihn dann wegziehen und es nicht in eine Schlägerei ausartet.“

Das tat es aber, als Strafe dürfen beide Mannschaften vorerst nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen. Bei den jeweiligen Spielen der ersten Mannschaften, deren Duell am Sonntag abgesagt wurde, wird der Verband in Zukunft genau hinschauen – auch, weil Raßbach sie aufgefordert hat, keine Spieler einzusetzen, die bei der abgebrochenen Partie dabei waren. „Die sind alle spielberechtigt, weil der Schiedsrichter während der Schlägerei ja am Boden lag und keine Roten Karten geben konnte“, sagt Raßbach.

Der Kreisspielleiter glaubt, dass es die Sportler am empfindlichsten trifft, wenn sie nicht mehr Fußball spielen dürfen, „damit können wir auch ein Zeichen an alle Mannschaften setzen“. Ein solches Zeichen war auch, dass der Verband keine seiner Schiedsrichter mehr zu Spielen Türk Genc’ II schickte, nachdem es dort schon einmal eine Attacke gab. „Wir mussten unsere Schiedsrichter schützen“, sagt er, die Regelung galt aber am Sonntag nicht mehr. Der Angegriffene war offiziell zum Spiel geschickt worden.

Aufrufe: 016.5.2017, 06:04 Uhr
Michael FischerAutor