VfR Mehrhoog setzt auf eigene Kräfte

Nach dem Missverständnis mit Ex-Coach Thomas Ridder, der beim VfR Mehrhoog nach nur einer Saison entlassen wurde, ist Frank Terhorst nun der neue starke Mann an der Seitenlinie. Der 34-Jährige war bis zuletzt noch für den B-Ligisten als Spieler aufgelaufen und hat als Trainer der zweiten Mannschaft schon Erfahrung gesammelt. Vor vier Jahren schaffte er mit dem Team den Aufstieg in die Kreisliga B. Von einem Aufstieg träumt vor der kommenden Spielzeit beim VfR allerdings niemand. "Der Klassenerhalt hat oberste Priorität", sagt Frank Terhorst, der für diese Zielsetzung auch die Rückendeckung vom Vorstand erhält.

Nach einigen schwerwiegenden Abgängen sowie einer sportlich und atmosphärisch schwierigen abgelaufenen Saison ist es die Aufgabe von Frank Terhorst, aus der neu zusammengestellten Mannschaft eine Einheit zu bilden. "In den vergangenen Jahren ist vieles nicht optimal gelaufen", sagt Terhorst. Er musste vor seinem Amtsantritt schwere personelle Verluste hinnehmen. "Uns sind Säulen weggebrochen, die sportlich und menschlich nur schwer zu ersetzen sind." Kapitän Tobias Lasthuis (SV Haldern), Jörn Schweckhorst, Marcus Glaser (beide BW Wertherbruch) und Niko Fuchs, der aus beruflichen Gründen nach Ingolstadt zieht, sind nicht mehr dabei. Alle gehörten zum Stammpersonal. "Tobias Lasthuis war mit 20 Treffern der zweitbeste Torschütze der vergangenen B-Liga-Saison. Auch der Verlust des Abwehr-Trios wiegt schwer", sagt der neue Coach.

Die Enttäuschung über die Abgänge ist jedoch längst dem Optimismus gewichen. Denn das neue Konzept ist klar. Spieler aus den eigenen Reihen - vor allem aus der A-Jugend - sollen die Lücken schließen und zukünftig das Gerüst des Teams bilden. Der Großteil der Mannschaft kommt aus Mehrhoog. "So soll es auch bleiben. Der Stamm des Teams sollte von hier kommen und sich mit dem Verein identifizieren. Nur so ist der VfR konkurrenzfähig", so Terhorst, der mit der Zusammenstellung des neuen Kaders zufrieden ist.

Aus der A-Jugend rücken Torwart Kai Pooth, die Abwehrspieler Jan Krahl, Simon Fuchs, die Mittelfeldakteure Robin Sperling, Lias Giesen, Andi Hoffmann und Stürmer Frederik Sent auf. "Ich bin sehr angetan von den Jungs. Alle haben in der Vorbereitung voll mitgezogen und gute Ansätze gezeigt. Das Potenzial ist da", sagt der Übungsleiter.

Weitere interne Zugänge sind Maik Hoffmann und Christoph Illgas. Der Abwehrspieler und der Mittelfeldmann kommen aus der zweiten Mannschaft. Pascal Bohnenkamp ist der einzige externe Neuzugang. Er wechselt vom SV Werth II zu den Mehrhoogern. "Er ist eine gute Verstärkung für das Mittelfeld", so Frank Terhorst.

Der Coach hat noch kein taktisches System für das neu formierte Team gefunden. In den Testspielen habe die Abstimmung teilweise noch gefehlt. Daher hat Terhorst sich noch nicht festgelegt, ob er beispielsweise einen Libero aufbieten wird oder auf eine Vierer-Abwehrkette bauen will. Bei allen taktischen Überlegungen und der Ausrichtung der Mannschaft soll jedoch vor allem die Geschlossenheit wieder der Trumpf sein. "Hier zählt nicht nur, was auf dem Platz abläuft. Auch daneben sollen sich die Jungs gut verstehen. Diese wichtige Komponente ist zuletzt vielleicht etwas zu kurz gekommen", stellte Terhorst klar.