VfR hofft auf Wiederholung der Fußballgeschichte

Im Fußball hat sich schon so manch Geschichte wiederholt, darauf hofft der VfR auch am Sonntag. Denn an Hannover 96 II hegt Rasensport dahingehend gute Erinnerungen, dass gegen die ,,Roten" in der Vorsaison nach neun vergeblichen Anläufen (vier Niederlagen und fünf Remis jeweils in Folge) im zehnten Heimspiel endlich der erste Sieg gelang (2:1). Einen ähnlichen Leerlauf legt Lila-Weiß in der laufenden Serie hin. Die erste Heimpartie gegen den VfB Oldenburg wurde gewonnen (2:0), die folgenden elf Begegnungen auf eigenem Geläuf dagegen nicht (acht Niederlagen und drei Unentschieden ebenfalls jeweils in Folge).

,,In der vergangenen Saison war ich ja beim Erfolg über Hannover II noch nicht im Amt (VfR-Trainer war da noch Ervin Lamce, Anm. d. Red.), aber ein interessanter Ansatz ist das dennoch", kommt Rasensport-Coach Uwe Erkenbrecher ein wenig ins Grübeln. ,,Meine Mannschaft agiert zusehends stabiler, eine langsame Entwicklung ist spürbar. Wenn wir jetzt noch zehn Prozent obendrauf packen, ist ein Heimsieg angesagt", meint der 60-Jährige, ,,und ein ,Dreier' über 96 II wäre ja auch eine gute Werbung für die darauf folgende Partie".

Diese tragen die Lila-Weißen ebenfalls vor eigenem Publikum aus: Nach einem - für VfR-Verhältnisse völlig ungewöhnlich - komplett spielfreien Osterwochenende gastiert am 12. April das Schlusslicht FT Braunschweig an der Geerdtsstraße.

Erkenbrecher wolle, so der Trainerfuchs, seiner Mannschaft derzeit keinen Vorwurf machen. Eine winzige, aber doch entscheidende Ausnahme bestätigt auch diese Regel. ,,Uns gelingen einfach keine Geniestreiche", vermisst er den nötigen Offensiv-Mix aus Geistesblitz und Eiseskälte. Aber wer weiß, ob es nicht einen ungeahnten Vorteil gibt: Angesichts von rund 300 erwarteten Gästefans und der Tatsache, dass einige aus dem harten Kern der VfR-Anhänger fehlen - die Neumünsteraner sind der deutschen Nationalmannschaft nach Georgien hinterhergereist -, dürfte Rasensport Sonntag ein ,,gefühltes Auswärtsspiel" bestreiten. Doch gerade in der Fremde halten sich ,,Erkes" Männer gerne auf, holte Lila-Weiß doch 18 seiner 24 Punkte in Gastspielen.

Personell bleibt die Lage beim VfR angespannt, zumal Reio Laabus im SHFV-Pokal-Halbfinalspiel beim Drittligisten Holstein Kiel (0:2) mit einem maladen Oberschenkel ausschied. Hinter dem Esten steht ein großes Fragezeichen, und auch der vor einer Woche bei St. Pauli II verletzt ausgeschiedene Kevin Ingreso ist noch nicht zu 100 Prozent wieder auf dem Damm. Definitiv aussetzen muss der verlässliche Kevin Pino Tellez, der auch in Kiel zu gefallen wusste, nun aber wegen fünf gelber Karten zum Zuschauen degradiert ist. Man darf gespannt sein, wer den Spanier auf einer der beiden Sechserpositionen vertreten wird. Möglich wäre ein Vorrücken des linken Verteidigers Gentian Durak, dessen eigentlichen Part der aktuell nur ein Reservistendasein fristende Kapitän Patrick Nagel einnehmen könnte. Ob erneut ein Akteur aus der ,,Zweiten" in den Ligakader aufrücken wird - am Mittwoch in Kiel wurde Marcin Stawecki sogar eingewechselt -, ist noch offen.


VfR Neumünster: Springer - Winter, Schäfke, Bönigk, Nagel - Laabus (?/Oberschenkelprellung), Tenno, Durak, Zekjiri - Kramer, Abou-Khalil. - Auf der Bank: Ucan - Aboagye, Eleftheriadis, Ingreso (?/leichte Zerrung), Kuscu, Alioua, eventuell Stawecki.
Es fehlen: Bento, Olthoff, Pöhls (alle im Lauf- und Koordinationstraining), Grothe (langzeitverletzt), Harrer (Bänderriss im Sprunggelenk), Kassler (Anriss der Patellasehne), Pino Tellez (Gelbsperre), Schlagelambers (Beckenprellung).
SR: Skorczyk (Salzgitter).
Hinspiel: 1:1 (Tore: Olthoff - Bähre).