2024-05-08T14:46:11.570Z

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Ein Freudentänzchen wollen die Hausener Elias-Manuel Fischer (links) und Julien Bilger auch im Pokalspiel gegen den FC Schonach an diesem Dienstag hinlegen.  | Foto: Benedikt Hecht
Ein Freudentänzchen wollen die Hausener Elias-Manuel Fischer (links) und Julien Bilger auch im Pokalspiel gegen den FC Schonach an diesem Dienstag hinlegen. | Foto: Benedikt Hecht

Das südbadische Pokalfinale lockt

VfR Hausen empfängt am Dienstag den FC Schonach +++ Bahlinger SC gastiert am Mittwoch beim 1. FC Rielasingen-Arlen +++ In drei von vier Fällen steigt das Finale in Villingen

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Für die einen wäre der Sprung ins Finale des südbadischen Pokals eine kleine Sensation, für die anderen der vorletzte Schritt auf dem Weg zu ihrem klar formulierten Saisonziel. Während der Landesligist VfR Hausen im Pokal-Halbfinale am Dienstag, 17.45 Uhr, in der Möhlin-Arena gegen den klassengleichen FC Schonach einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte anstrebt, will Oberligist Bahlinger SC tags darauf beim Verbandsligisten 1. FC Rielasingen-Arlen den dritten Finaleinzug in den vergangenen vier Jahren klar machen.
VfR Hausen - FC Schonach (Di, 17:45 Uhr)
Im April 2015 standen die Hausener schon einmal im Halbfinale des südbadischen Pokals, scheiterten damals nach einer großen kämpferischen Leistung mit 0:2 am späteren Cup-Sieger und Regionalligaaufsteiger Bahlinger SC. „Vor zwei Jahren war ich nicht dabei, deshalb ist es für mich auch Neuland“, erzählt Co-Trainer Christian Rüde, der zugleich zugibt: „Am liebsten würde ich selbst auf dem Platz stehen.“ Das zeigt, wie groß die Motivation und die Vorfreude auf die anstehende Aufgabe ist. „Wer sich jetzt nicht motivieren kann, ist kein richtiger Fußballer“, erklärt Rüde. Unterschätzt wird der Konkurrent aus der Landesliga-Staffel III aber keineswegs, „Schonach agiert sehr kampfbetont, hat zudem eine enorme Qualität in der Offensive, allen voran Torjäger Alexander German, der ja auch Verbandsligaerfahrung mitbringt.“

Umso wichtiger wird sein, dass der VfR sich, wie bereits im Viertelfinale gegen den Verbandsligisten SV Linx (3:0), an seinen Matchplan hält: „Hinten kompakt stehen und offensiv Nadelstiche setzen.“ Der Tabellenneunte der Staffel II kann personell aus den Vollen schöpfen. „Lediglich die Langzeitverletzten Patric Grödel und Maximilian Maier fehlen uns.“ Doch weiß Rüde auch, einfach wird es nicht: „Die Chancen stehen bei 50:50.“
Motivierer der Sonderklasse: Trainer Enrique Blanco gibt beim FC Schonach die Richtung vor und hat die Mannschaft ins Halbfinale des südbadischen Fußballpokals geführt. | Foto: Dieter Reinhardt

Mit so einer erfolgreichen Pokalsaison hat niemand beim Landesligaaufsteiger FC Schonach gerechnet. Erstmalig nimmt die Mannschaft von Trainer Enrique Blanco am südbadischen Pokal teil und avanciert gleich zum Favoritenschreck, da sie die Verbandsligisten FC Bad Dürrheim, FC Neustadt und SV Bühlertal aus dem Wettbewerb geworfen hat und nun im Halbfinale steht. „Jetzt wollen wir auch ins Finale“, sagt Spielausschussvorsitzender Hans Griesbeck, der aber auch zugibt: „Priorität hat für uns dennoch der Klassenerhalt in der Landesliga.“

In der Runde der letzten vier sind die Schonacher beim VfR Hausen im Markgräflerland gefordert, der Klub von der Möhlin spielt wie Schonach in der Landesliga, allerdings Staffel II. „Die Chancen stehen bei 50:50“, sagt Griesbeck vor dem Halbfinalduell. In der Tabelle und von den Punkten her befinden sich beide Vereine auf einem ähnlichen Niveau in ihren Spielklassen. „Ich denke, dass hier zwei gleichwertige Konkurrenten aufeinandertreffen, die zugleich auch noch einen ähnlichen Spielstil pflegen“, sagt Griesbeck. Zweimal beobachteten die Schonacher den Konkurrenten, bei der 0:2-Niederlage des VfR vor drei Wochen gegen den TuS Efringen-Kirchen war Griesbeck vor Ort: „Hausen hat eine sehr kämpferische Mannschaft.“

Die Schonacher dürfen an der Möhlin mit großer Unterstützung aus dem eigenen Fanlager rechnen: „Zwei Busse werden sich in Richtung Markgräflerland aufmachen, ich rechne so mit 150 bis 200 Zuschauern aus Schonach“, erzählt Griesbeck.

Da beide Teams in der Landesliga spielen, könnte eine Entscheidung bei Remis nach der regulären Spielzeit und nach der Verlängerung erst im Elfmeterschießen fallen. Personell sieht es bei den Schonachern gut aus, ein Fragezeichen steht vor dem Halbfinale nur hinter dem Einsatz von Torjäger Alexander German und Manuel Passarella. „Bei beiden wird sich erst beim Aufwärmen zeigen, ob sie spielen können.“

Ob der Bahlinger Kapitän Tobias Klein am Mittwoch in Rielasingen mitwirken kann, ist noch unsicher.  | Foto: Patrick Seeger
Ob der Bahlinger Kapitän Tobias Klein am Mittwoch in Rielasingen mitwirken kann, ist noch unsicher. | Foto: Patrick Seeger

Ob der Bahlinger Kapitän Tobias Klein am Mittwoch in Rielasingen mitwirken kann, ist noch unsicher. | Foto: Patrick Seeger

1. FC Rielasingen-Arlen - Bahlinger SC (Mi, 17:45 Uhr)
Etwas besser dürften die Aussichten für die Bahlinger auf der Talwiese in Rielasingen sein. Wenngleich Trainer Alfons Higl weiß, dass die Konstellation in der Fremde bei den Hegauern, die nach dem Winter nur einmal verloren haben (2:5 beim Freiburger FC) und in der Verbandsliga mittlerweile auf Rang sechs geklettert sind, die schwierigste aller denkbaren Halbfinalvergleiche ist. „Wir brauchen eine Topform und müssen uns diesen Finaleinzug verdienen“, sagt Higl.

Rielasingen-Arlen ist gespickt mit Spielern, die in Singen und Pfullendorf Oberliga- und Regionalliga-Erfahrung gesammelt haben und teilweise beim SC Freiburg ausgebildet wurden (Danny Berger und Torhüter Dennis Klose). „Die versuchen vieles spielerisch, können aber auch mit Wucht kommen“, sagt Higl. Gegen spielstarke Teams fühlen sich die Hohentwieler besonders wohl: Sie haben Verbandsliga-Tabellenführer FC 08 Villingen in Meisterschaft und Pokal bezwungen.

Jedoch ist der BSC unter Higl auch gut in Schuss, wie sieben Siege in den vergangenen neun Oberligaspielen und der Sprung auf Platz fünf zeigen. „Wir sind überzeugt, dass wir die bessere Mannschaft sind und wollen das auch zeigen“, sagt der Coach, der am Mittwoch sicher auf Mirco Barella (Verdacht auf Bänderriss) verzichten muss. Erich Sautner (Achillessehnenprobleme) und Tobias Klein, der am Samstag wegen einer Fußverletzung fehlte, sind angeschlagen. Übrigens sollten sich alle vier Halbfinalisten warm anziehen. Von Dienstag an sind Regenfälle und sinkende Temperaturen bis an die Nullgrad-Grenze vorhergesagt.

In drei von vier Fällen steigt das Finale in Villingen
Das Finale am 25. Mai (Christi Himmelfahrt) wird höchstwahrscheinlich im Villinger Friedengrund stattfinden. Nur wenn sich Hausen und Bahlingen durchsetzen sollten, kommt der zweite Bewerber Emmendingen zum Zuge. Wie Verbandspräsident Thomas Schmidt bestätigte, wolle man dem unterklassigen Team aus Schonach mit dem Finalort Villingen einen Heimvorteil gewähren, sollte sich der Aufsteiger an der Möhlin durchsetzen. Die genaue Anstoßzeit des südbadischen Endspiels am bundesweit im Fernsehen übertragenen Finaltag der Amateure will Schmidt „bis nächste Woche von der ARD bekommen“.

Aufrufe: 024.4.2017, 20:15 Uhr
Benedikt Hecht & Matthias Kaufhold (BZ)Autor