2024-04-25T10:27:22.981Z

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Die Gesichter sprechen Bände: Garchings Präsident Uwe Cygan (vo. li. n. re.), Vize-Abteilungsleiter Günther Niebauer, Abteilungsleiter Franz Hölzl und Trainer Daniel Weber stellten sich der Öffentlichkeit  Foto: D.Meier
Die Gesichter sprechen Bände: Garchings Präsident Uwe Cygan (vo. li. n. re.), Vize-Abteilungsleiter Günther Niebauer, Abteilungsleiter Franz Hölzl und Trainer Daniel Weber stellten sich der Öffentlichkeit Foto: D.Meier

Garchings verzweifelter Appell an potenzielle Sponsoren

Pressekonferenz zur aktuellen Situation: Verein benötigt dringend Finanzspritze +++ Abteilungsleiter Hölzl: »Leider ist es nicht gelungen, die für die Regionalliga notwendigen Geldgeber zu finden. Und leider ist auch der Zuschauerzuspruch zu gering.«

Nach dem jetzigen Stand muss sich der VfR Garching am 5. Mai per Antrag beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) aus finanziellen Gründen aus der Regionalliga Bayern zurückziehen, um dann eine Liga tiefer nun doch in der Bayernliga spielen zu dürfen. Aber noch ist es nicht so weit. Bei einer Pressekonferenz am Mittwochabend im Sportheim richteten die Vereinsverantwortlichen einen Appell an Sponsoren. Um die nächste Saison in der Regionalliga Bayern spielen zu können, fehlen 70.000 Euro. Insgesamt benötigt die Fußball-Abteilung rund 100.000 Euro, um auch das in dieser Saison auflaufende Defizit von rund 35.000 Euro ausgleichen zu können. Zudem wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen, gesucht werden 500 Personen, die 100 Euro spenden. Klappt das alles nicht, droht sogar ein Rückzug bis in die Kreisliga. Dann würde die Mannschaft auseinanderbrechen und auch Trainer Daniel Weber steht nur in der Regionalliga zur Verfügung.

Die Gesichter von Klubchef Uwe Cygan, Abteilungsleiter Franz Hölzl, seinem Stellvertreter Günther Niebauer und Trainer Daniel Weber, die das Podium bildeten, sprachen Bände. Es droht dem Verein der Rückzug aus der vierten Liga, wenn nicht bis zum 5.Mai 100.000 Euro oder zumindest die Zusage für die Summe aufgetrieben werden kann. “Ein Rückzug wäre traurig”, sagte Hölzl, denn dann wäre alles kaputt, was über Jahre aufgebaut worden ist. "Wir brauchen eine Vitaminspritze”, bekräftigte Trainer Daniel Weber den Aufruf. Fakt ist, dass das Budget, der Saisonetat beträgt 200.000 Euro, nicht aufgeht. 35.000 Euro Miese sind schon aufgelaufen. In der Kalkulation für die nächste Saison klafft eine Lücke von 70.000 Euro, die aufgetrieben werden müssen. Denn der Verein wird kein Risiko gehen und anderenfalls notgedrungen auf die vierte Liga verzichten. Coach Weber verspricht indes: “Sportlich wird es möglich sein die Regionalliga auch nächste Saison halten zu können.” Doch jetzt müssen Fakten geschaffen werden, denn die VfR-Spieler sind alle heiß umworben. Ziel ist es laut Abteilungsleiter Hölzl, nicht nur kurzfristig sondern auch nachhaltig zu wirken, die finanzielle Basis auf Dauer zu verbessern. Ein erster Aufruf in der vorigen Woche hatte schon Resonanz. “Allerdings nicht von den vielen großen Firmen, die in Garching ansässig sind. Das ist sehr schade”, berichtet Hölzl, der bekräftigt: “Die Regionalliga war ein Versuch. Wir haben als Führung nicht versagt, sondern wir sind an unsere Grenzen gestoßen.” Schade die Regionalliga aufzugeben, wäre es auch aus anderen Gründen. “Wir haben organisatorisch alle Auflagen erfüllt und auch die sportliche Qualifikation geschafft”, betont Garchings Fußballchef. Der Stadtrat hat schon Schützenhilfe geleistet, denn der Verein darf den Stadionnamen verwerten, doch da gibt es auch noch keinen Interessenten. Zudem sollen die Ballfangzäune so umgerüstet werden, um dort Werbung zu platzieren. Das würde schon einen fünfstelligen Betrag in die Kasse spülen.

Bürgermeister Gruchmann: »Natürlich wäre es schade, wenn der VfR Garching die Regionalliga aufgeben müsste. Daher appelliere ich an die Wirtschaft.«


Daher kommt nun der Aufruf an die Wirtschaft und auch Bürgermeister Dietmar Gruchmann: “Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Natürlich wäre es schade, wenn der VfR Garching die Regionalliga aufgeben müsste. Daher appelliere ich an die Wirtschaft.” Warum denn der Verein in Schieflage geraten ist, erläutert Hölzl: “Leider ist es nicht gelungen, die für diese Liga notwendigen Geldgeber zu finden. Und leider ist auch der Zuschauerzuspruch zu gering.” Bestes Beispiel ist das jüngste Heimspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05. Den 2:0-Sieg wollten nur 300 Besucher sehen wollten. Nun drängt also die Zeit. Bis zum 5. Mai muss der VfR erklären, ob er in der Regionalliga bleibt. Bis zum 11. Mai besteht dann noch die Chance zu erklären, in der Landesliga weitermachen zu wollen. Ansonsten droht der Rückzug in die Kreisliga, wo die zweite Mannschaft spielt. “Bayernliga und auch Landesliga sind wenig attraktiv. Sollten wir die Reißleine ziehen müssen, dann gebe es nur noch eine Garchinger Mannschaft”, erläutert Hölzl. Denn aktuell hängt die Fußball-Abteilung am Tropf des Hauptvereins und das lassen sich die anderen Sparten auf Dauer nicht gefallen. Die Fußballer brauchen die vom Verein geschaffenen Rücklagen auf. Es ist nun schon Fünf vor Zwölf, um den Rückzug aus der vierten Liga noch abzuwenden.

Aufrufe: 019.4.2017, 22:00 Uhr
Dirk MeierAutor