Garching: Weber braucht noch Spieler

Vor wenigen Wochen noch hatte der VfR Garching um seine Zukunft gebangt. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen die Verantwortlichen des Regionalligisten im April, an die Öffentlichkeit zu gehen, dem Verein drohe der freiwillige Rückzug bis in die Kreisliga. Die Probleme aber konnten gelöst werden, und so startet Trainer Daniel Weber mit seiner Mannschaft heute Abend (19.30 Uhr) bei der Reserve des FC Augsburg in die insgesamt dritte Regionalligasaison des VfR. Die erste (2014/15) hatte mit dem Abstieg geendet, die zweite (2016/17) mit Platz zwölf und dem souveränen Klassenerhalt. Erstmals also startet Garching nicht als Aufsteiger in eine Spielzeit in der Viertklassigkeit, der 44-jährige Coach richtet sich dennoch „auf eine schwere Saison ein“.

Hatten die Wochen der Unsicherheit doch einen personellen Umbruch zur Folge, der in dieser umfangreichen Form keineswegs geplant war. Insbesondere die Verluste der beiden unumstrittenen Leistungsträger Georg Ball (VfB Hallbergmoos) und Florian de Prato (TSV Moosach bei Grafing) sowie von Stammtorwart Daniel Maus (TSV Buchbach) schmerzten enorm. Kompensiert wurden diese Abgänge vornehmlich durch hungrige Talente aus unteren Klassen. „Ein, zwei Zugänge“ möchte Weber gerne noch verpflichten, vor allem für die Offensive sucht er noch nach einer Verstärkung.

Zur Generalprobe hatte man sich am Samstag mit Bezirksliga-Aufsteiger Grüne Heide Ismaning verabredet, um „mit einem guten Gefühl in die Saison zu gehen“, wie der VfR-Coach begründete. Der Plan sollte voll aufgehen. Mit 9:1 wurden die Ismaninger auf ihrem eigenen Platz überfahren, der Regionalligist konnte „noch mal Selbstvertrauen tanken“, wie Weber zufrieden bilanzierte. „Wir haben zwar viel Erfahrung verloren“, blickt er auf die kommende Spielzeit voraus, „und werden mit Sicherheit das ein oder andere Mal Lehrgeld bezahlen müssen, ich bin aber überzeugt davon, dass wir wieder konkurrenzfähig sein werden“. Nach dem Auftakt am heutigen Abend hat der VfR zweimal spielfrei, umso wichtiger sei es laut Weber, „auch in Augsburg schon was zu holen“. Und am 9. September empfangen die Garchinger den TSV 1860. Alleine dafür hat es sich gelohnt, den Kampf gegen den freiwilligen Rückzug gewonnen zu haben. Matthias Horner