2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Vergeblich reklamiert hier der Rasensportler Kevin Pino Tellez auf eine regelwidrige Aktion des Bremers Julian Dudda (links). Dessen Teamkollege Lukas Fröde schaut zu. Foto: Schmuck
Vergeblich reklamiert hier der Rasensportler Kevin Pino Tellez auf eine regelwidrige Aktion des Bremers Julian Dudda (links). Dessen Teamkollege Lukas Fröde schaut zu. Foto: Schmuck

VfR-Aussetzer werden bitter bestraft

Neumünsteraner Regionalligist unterliegt bei Werder II mit 2:4

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Es hat in dieser Saison schon einige unnötige Niederlagen für den VfR gegeben, am Sonnabend wurde diese unsägliche Story durch ein neues Kapitel erweitert. Rasensport verlor trotz einer richtig guten Leistung bei Werder Bremen II mit 2:4 (0:2), hatte sich dabei die Pleite auf Grund krasser Abwehrfehler letztlich aber selbst zuzuschreiben. In der Tabelle fiel Lila-Weiß auf den vorletzten Platz zurück.

VfR-Trainer Uwe Erkenbrecher musste den Gelb-Rot-gesperrten Verteidiger Hannes Schäfke ersetzen, für den 26-Jährigen spielte erstmals der einzige Winter-Neuzugang Angelos Eleftheriadis - allerdings auch nur, weil sich Bodo Bönigk krank abgemeldet hatte (ebenso wie Felix Schlagelambers). Im Spiel kam es noch dicker. Bereits vor der Pause schieden Innenverteidiger Jakob Olthoff und der im rechten Mittelfeld aufgebotene Reio Laabus wegen muskulärer Verletzungen aus. So musste Erkenbrecher weitere Teile seines Teams umbauen. Erst rückte Kevin Ingreso (sah später zum fünften Mal Gelb) nach innen, weil Siim Tenno Olthoffs Part in der defensiven Viererkette übernahm, während der eingewechselte Ermir Zekjiri für Ingreso auf links spielte. Nach Laabus' Aus kümmerte sich Christopher Kramer um die rechte Außenbahn, Michél Harrer trat nun als zweite Spitze auf. Aufseiten Werders mussten unter anderem Jungprofi Marnon Busch (Gelb-Rot-gesperrt) und der mit zwölf Treffern beste Torschütze Maik Lukowicz verletzungsbedingt aussetzen.

In Bremen rieben sich 352 Zuschauer die Augen. Keine Spur von Betonfußball, der Außenseiter attackierte frühzeitig, ließ Werders U 23 kaum einmal in die Nähe seines Strafraums vordringen. Nur einmal wurde es gefährlich, als Gästekeeper Ole Springer eine Glanztat gegen den von Marcel Hilßner in Szene gesetzten Florian Grillitsch zeigen musste (35.). Seinerseits hatte der VfR allerdings auch herzlich wenig in der Offensive zu bieten. Zwei Versuche von Gentian Durak (25./drüber) und Zekjiri (33./verzogen) blieben fruchtlos. Ein echter Bock von Eleftheriadis bescherte Werder II dann das schmeichelhafte 1:0. Nach einer flachen Hilßner-Hereingabe leistete sich der ,,Neue" einen klassischen Stockfehler, den er dann auch noch mit einer riskanten Grätsche wettmachen wollte. Dies ging komplett in die Hose, weil Eleftheriadis dabei Tobias Schwede klar foulte. Hilßner verwandelte den fälligen Strafstoß.

Für Rasensport kam es noch schlimmer. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde ein Hilßner-Eckstoß nicht geklärt, Florian Grillitsch hielt den Schlappen hin und erhöhte auf 2:0 (45./+2). Was niemand für möglich gehalten hatte: Lila-Weiß kam noch einmal zurück, drängte den Favoriten in dessen Hälfte zurück und schaffte den völlig verdienten Ausgleich. Nach einem Ingreso-Solo traf erst Kramer zum 2:1 (55.), ehe Harrer eine Bento-Flanke zum 2:2 verwertete (57.). Die Bremer hatten große Schwierigkeiten, Ordnung in ihr Spiel zu bekommen. Auf Platz 11 des Weserstadions roch es nach einer Sensation. Doch auf die VfR-Patzer war ,,Verlass". Nach einem Grillitsch-Freistoß aus dem Halbfeld verschätzte sich Nils Winter, in dessen Rücken der eingewechselte Routinier Florian Bruns stand und zum 3:2 einschoss (70.).

Die Schlüsselszene ereignete sich 120 Sekunden später. Nach Vorarbeit von Zekjiri und Bento machte Kramer alles richtig, als er die Kugel gegen die Laufrichtung von Bremens Torhüter Raif Husic ins lange Eck lupfte. Doch aus dem Nichts tauchte plötzlich Werder-Verteidiger Angelos Argyris auf und schlug die Kugel ins Feld zurück. Mit einem Heber machte schließlich Max Wegner auf Vorlage von Bruns alles klar (4:2/80.). Der VfR ließ die Köpfe nicht hängen, letzte Chancen von Kramer (87.) und Winter (90./+2) verstrichen aber ungenutzt.
Aufrufe: 022.2.2015, 16:45 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor