2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
F: Zobe
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SuK Canlar muss um den Aufstieg zittern

Der lange Zeit souverän führende Spitzenreiter der Kreisliga A hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf den schärfsten Verfolger Brake. Türkgücü steckt im Abstiegskampf. Gorski verlängert in Ubbedissen

Noch in der Winterpause sah an der Tabellenspitze der Kreisliga A alles nach einem klaren Durchmarsch des SuK Canlar aus: Stolze neun Punkte Vorsprung hatte sich der Tabellenführer, der die ersten 14 Saisonspiele allesamt gewonnen hatte, auf seine Verfolger erarbeitet. Doch fünf Runden vor Serienende trennen Canlar nur noch drei Zähler vom TuS Brake und fünf vom TuS 08 Senne I – kein Wunder, dass am Gadderbaumer Freibad das große Zittern begonnen hat.

„Es kriselt: Seit der Winterpause ist bei uns echt der Wurm drin“, sagt Trainer Zafer Atmaca, der in der Rückrunde nie seine stärkste Mannschaft aufbieten konnte. Aufgrund vieler Verletzungen – zum Teil schon in der Vorbereitung – und der einen oder anderen unglücklichen Urlaubsplanung ist die Souveränität dahingeschmolzen wie Schnee in der Frühlingssonne. „Wir haben wirklich seit Monaten kein gutes Spiel gemacht, auch die Jungs sind mit den Leistungen, die sie zeigen, total unzufrieden“, berichtet Atmaca.
Vor allem das Fehlen von „Abräumer“ Baris Yurtsever (Kreuzbandriss) und Tolga Kali, einem torgefährlichen „Zehner“ (Knochenabsplitterung) tut dem SuK Canlar sehr weh. „Ohne diese beiden bekommen wir das Zentrum nicht mehr richtig geschlossen und können auch unsere Qualitäten im Umschaltspiel nicht mehr so gut einbringen“, erklärt der Trainer, der aber darauf hofft, dass zumindest im Saisonendspurt wieder zur Verfügung steht.

Da beim Spitzenreiter im Moment das Spielerische etwas zu kurz kommt, sind andere Tugenden gefragt: „Wir müssen beißen und kratzen und kämpferisch wie läuferisch alles geben“, fordert Atmaca angesichts des Restprogramm mit den Partien gegen Ost, Heepen, Ummeln, Hillgossen und Türkgücü Sennestadt: „Da sind ein paar wirklich unangenehme Gegner dabei, gegen die wir uns voll reinhauen müssen.“ Natürlich hofft Atmaca auf ein Happy End in Form des Bezirksligaaufstiegs, den der SuK Canlar seiner Meinung auch verdient hätte: „Schließlich haben wir, so lange wir vollzählig waren, einen Superfußball gespielt und ganz klar unsere Bezirksligatauglichkeit unter Beweis gestellt.“ Aufgrund der angesprochenen Probleme könne es nun aber ganz eng werden.

Als Türkgücü Sennestadt im Sommer nach langer Abstinenz den Sprung in die Kreisliga A geschafft hatte, sprach Trainer Erkan Aydogan von einer durchaus überraschenden Erfolgsstory, die man mit viel Trainingsaufwand und Einsatzwillen im Kreisoberhaus fortschreiben wollte. Nach 25 Spieltagen ist aber der graue Alltag rund um den Aschenplatz der Sennestädter eingekehrt, die mit 24 Zählern nur noch einen Punkt von den Abstiegsrängen entfernt sind. Eine Entwicklung, die zur Winterpause nicht zu erwarten war, denn zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Aufsteiger mit 19 Punkten von der Gefahrenzone abgesetzt. Der letzte „Dreier“ datiert indes vom 14. Dezember, als die Spvg Heepen mit 2:1 geschlagen wurde.

„Nach diesem Sieg lief bei uns nichts mehr zusammen. Verletzungen, Formschwankungen und unglückliche Niederlagen haben meine Elf vollkommen aus dem Rhythmus gebracht“, nennt Aydogan einige Gründe der rasanten Talfahrt, die, wenn sie nicht gestoppt werden kann, wohl mit dem Abstieg enden würde. „Wir versuchen den Druck von den Spielern zu nehmen, doch in den entscheidenden Momenten ist schon eine große Nervosität zu spüren“, meint der Coach, der dennoch fest mit dem Klassenverbleib rechnet. „Mit einem Sieg in Steinhagen hätten wir wohl wieder das nötige Selbstvertrauen, um das schwierige Restprogramm erfolgreich zu bestehen“, hofft Aydogan, dass sein Team noch in die Spur zurückfindet.

Als unberechenbare Mannschaft entpuppte sich auch in dieser Saison der SV Ubbedissen, der immer wieder für positive, aber auch negative Überraschungen sorgte und zumindest in der Endphase der Serie einen Lauf hat. Dafür sprechen die die Siege beim TuS Brake und bei Spitzenreiter SuK Canlar. „Auch wir mussten auf Grund von zahlreichen Verletzungen und den vierwöchigen Sperren für Rene Mowitz, Andre Nottebrock und Daniel Nottebrock viel improvisieren und haben unnötige Niederlagen kassiert. Jetzt sind wir aber wieder komplett und für jeden Gegner schwer auszurechnen“, meint Bernd Gorski.

Der Ubbedisser Trainer ist nach wie vor hochmotiviert. und bleibt dem SVU erhalten. „Es macht einfach Spaß, mit dieser Truppe zu arbeiten, darum werde ich ein weiteres Jahr, das ist dann mein achtes, in Ubbedissen dranhängen“, so der Coach. Seine Jungs gäben für den Erfolg „ihr letztes Hemd“, meint Gorski – diese gute kämpferische Einstellung habe ihn zum Weitermachen bewegt.

Aufrufe: 028.4.2017, 09:00 Uhr
FuPa / NWAutor