Kreisliga A Bielefeld: Spitzentrio gibt sich keine Blöße

SV Ubbedissen - TuS Einigkeit Hillegossen 2:1
„Alles versucht und am Ende erneut verloren“, so lautete das Fazit von Gästetrainer Mehmet Ilmaz, der sich in diesem zerfahrenen Nachbarschaftsduell über eine unnötige Niederlage ärgerte. Die Gäste hatten während der gesamten Partie ein optisches Übergewicht, doch trotz einiger guter Möglichkeiten durch Roudolph Agbokou-Apeti wollte der Ausgleichstreffer nicht gelingen. Die Hausherren fanden nicht zu ihrem gewohnten Kombinationsspiel und verbuchten einen glücklichen Erfolg.

SC Peckeloh II - TuS 08 Senne 1 3:4
Viel Lob gab es nach der 3:4 (3:2)-Niederlage von SC Peckeloh II gegen TuS 08 Senne I – für beide Mannschaften. Auch bei Erwin Medjedovic hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. „Das war ein richtig geiles A-Ligaspiel“, sagte der SCP-Coach nach 90 aufregenden Spielminuten. In einem offenen Schlagabtausch glichen die Gastgeber durch Eduard Wacker (33.) und Miguel Garcia Barron (45.) nach Gegentreffern in der 17. und 44. zweimal aus. Als Tobias Bäcker (56.) die Führung markierte, sprach eigentlich eine Menge für Peckeloh. „Leider ist dann etwas der Schlendrian bei uns eingekehrt“, haderte Medjedovic. Senne hingegen kämpfte verbissen um seine Aufstiegschance – und hatte auch Glück bei zwei entscheidenden Schiedsrichterentscheidungen. „Vor dem 3:3 ist Jordi Garcia Barron klar gefoult worden“, sagte der Trainer über den Ausgleich in der 66. Minute. Das 3:4 (73.) fiel aus abseitsverdächtiger Position. Medjedovic resümierte deshalb: „Da war mehr für uns drin.“

„Das war ein hartes Stück Arbeit“, stellte ein erleichterter Trainer Mike Wahsner fest, der abermals die großartige Moral seiner Mannschaft lobte. Auch nach dem zwischenzeitlichen Rückstand steckten die Senner nicht auf und suchten immer wieder ihre Chance. Der willensstarke Endspurt sicherten den zweiten Platz.

TuS Jöllenbeck II - SV Gadderbaum 08 4:2
Die Hausherren kamen erst nach dem Wechsel so richtig in Schwung und feierten ihren vierten Sieg in Serie. Dieser ging auch in Ordnung, da man über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft war. Dennoch zog sich der Absteiger aus Gadderbaum sportlich fair aus der Affäre.

SpVg. Heepen - TuS Ost Bielefeld 2:6
Riesenjubel herrschte nach dem Abpfiff im Gästelager, denn durch diesen überzeugenden Sieg wurde der drohende Abstieg endgültig abgewendet. „Ich finde es gegenüber anderen Vereinen eine Sauerei, wir wir uns heute präsentiert haben“, schämte sich „Tucky“ Hall für die Leistung seiner Elf, die zumindest im zweiten Spielabschnitt jeglichen Ehrgeiz vermissen ließ.

SuK Canlar Bielefeld - VfL Ummeln 2:1
Bis zum Abpfiff musste der Spitzenreiter um diesen knappen „Dreier“ zittern, der selbst von Zafer Atmaca als glücklich bezeichnet wurde. „Nach einer guten Anfangsphase wurde der VfL immer stärker und hat uns alles abverlangt, am Ende zählen für uns aber nur die Punkte“, freute sich der Coach über einen weiteren Sieg. Ummeln zeigte sich im Gadderbaumer Sportpark hoch motiviert und drängte bis zum Schluss mit Macht auf den Ausgleich.

TuS Eintracht Bielefeld - Türk Gücü Sennestadt 6:2
Chancenlos agierten die abstiegsgefährdeten Gäste auf der Königsbrügge, wo der TuS einen ungefährdeten Heimsieg landete. Dieser geht auch in der Höhe vollkommen in Ordnung.

TuS Brake Bielefeld - TSV Amshausen 3:2
Kämpferische Qualitäten zeigte der TuS Brake, der in einem heiß umkämpften Spiel knapp die Oberhand behielt. Auch die 1:0-Führung durch Pascal Hohmuth brachte dem TuS keine Sicherheit, was vom TSV clever ausgenutzt wurde. Erst in der Endphase gelang der Palmowski-Elf dann der umjubelte Befreiungsschlag.

Diese 2:3 (0:1)-Niederlage könnte dem TSV Amshausen im Abstiegskampf der A-Liga noch richtig wehtun. Nicht etwa, weil sie gegen den Tabellendritten TuS Brake überraschend gewesen wäre. Sondern vielmehr, weil der Außenseiter an den Favoriten in der Schlussphase des Spiels „zwei Geschenke“ verteilt hatte, wie Trainer Meik Tischler nach dem Abpfiff zerknirscht feststellte. Nach dem 0:1 (11.) hatte seine Mannschaft höchst diszipliniert gespielt und mit seinem aus einer Fünferkette und zwei Sechsern bestehenden Defensivbollwerk kaum noch eine Braker Chance zugelassen. Mehr noch: Zwei mustergültige Kontertore von Tim Koske (60.) und Dominik Harz (65.) sorgten nach der Pause für die 2:1-Führung. „Da hatten wir Brake am Boden“, sagte Tischler und trauerte zwei vergebenen Großchancen zum 3:1 nach. So kam es am Ende knüppeldick: Brake nutzte in der 80. und 89. Minute „individuelle Fehler“ der TSV-Abwehr zum Sieg. Kleiner Trost für Amshausen war die Nachricht, dass auch Konkurrent Hillegossen (in Ubbedissen) verlor.

FC Türksport Steinhagen - SpVg. Versmold 2:5
Die Zuschauer am Cronsbach bekamen zwei völlig verschiedene Hälften geboten. Aufgrund von Personalnot liefen beide Mannschaften in ungewohnter Formation auf. Der FC Türksport kam damit zunächst deutlich besser zurecht. Ramazan Akdag gelang die frühe Führung für die Gastgeber (9.). Die Versmolder berappelten sich zwar und übernahmen die Spielkontrolle – zu einer echten Gefahr des von Türksports Trainer Ergün Deli gehüteten Tores reichte dies aber kaum einmal. Einzig bei einem Kopfball von Christian Boltz musste Deli zeigen, dass er nichts verlernt hat (28.). Als Kadir Demirtas nach einem sauber vorgetragenen Konter auf 2:0 für die Steinhagener erhöhte (35.), sprach viel für einen versöhnlichen Abschluss der Gastgeber.
Doch diese hielten das Tempo nach dem Wechsel nicht durch. Bei den Toren von Oliver Fontenla und Boltz zum Ausgleich (65./70.) vergaßen zu viele Steinhagener nach im Angriff verlorenen Bällen die Rückwärtsbewegung. „Wir stehen kollektiv vorne rum“, ärgerte sich Deli nach Abpfiff. Endgültig ins Hintertreffen gerieten die Gastgeber neun Minuten vor Schluss: Versmolds Daniel Bojko zog von rechts Außen in die Mitte und schlenzte den Ball mit seinem schwächeren linken Fuß in den Winkel. „In bester Arjen-Robben-Manier. Nur langsamer“, lobte Versmolds Trainer Patrick van der Sanden seinen 42 Jahre alten Routinier. Damit war der Widerstand der Steinhagener gebrochen. Boltz erhöhte auf 4:2 für die Spvg. (85.) und setzte mit seinem dritten Treffer per Foulelfmeter den Schlusspunkt (90.). Zu allem Überfluss für Türksport wurde Akdag, der Dennis Biesler zuvor gefoult hatte, von Schiedsrichter Professor Dr. Riza Öztürk mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen.