Dementsprechend ausgiebig wurde im VfL-Lager gefeiert. Der abschließende Sieg beim Nachbarn SG Auernheim/ Möhren und der damit verbundene Meistertitel waren letztlich die logische Folge des Saisonverlaufs. Zu Beginn legten die Treuchtlinger eine Serie von 13 Siegen in Folge hin, blieben also die komplette Vorrunde ohne Punktverlust. Erst Ende November setzte es bei der TSG Pappenheim die erste Saisonniederlage. Damit ging es in die Winterpause.
Anschließend kam der souveräne Herbstmeister nicht allzu gut ins Frühjahr. „Wir hatten einige personelle Probleme“, erklärt Trainer Martin Hilpert, der zwischenzeitlich vor allem die beiden verletzten Leistungsträger Marco Beck und Michael Rudat (zugleich Kapitän) ersetzen musste. Zudem lief die Wintervorbereitung nicht gerade optimal und die Trainingsbeteiligung ließ zu wünschen übrig. Das alles hatte zur Folge, dass der VfL immer wieder Federn lassen musste. Der Vorsprung schmolz.
Als schärfste Widersacher entpuppten sich die DJK Workerszell und der FC Nagelberg. Trotz insgesamt vier Niederlagen und zweier Remis gaben die Treuchtlinger aber zu keinem Zeitpunkt mehr den am fünften Spieltag eroberten ersten Tabellenplatz her. Am Ende gingen sie mit 62 Punkten (Workerszell 60, Nagelberg 55) durchs Ziel und hatten ein Torverhältnis von 74:32. Dass der Meister damit obendrein den besten Angriff hatte, lag nicht zuletzt an Marco Beck (18 Tore), Matthias Schübel (13), Simon Haubner (12) und Michael Steinle (11), die allesamt zweistellig trafen.
„Hinten raus hat alles wieder gepasst, alle haben super mitgezogen“, stellt Coach Hilpert fest und verweist auf eine „extrem junge Mannschaft“, in der die beiden Oldies Matthias „Matze“ Schübel (35) und Torhüter Oliver „Olli“ Ruppert (43) die Ausnahmen bilden und den Altersschnitt nach oben treiben. Den generellen Weg mit jungen Spielern wollen die „Grabener“ auch in Zukunft beschreiten, denn die Neuzugänge kommen weiterhin zumeist aus dem eigenen Nachwuchsbereich.
Als weiteren wichtigen Trumpf des VfL sieht Trainer Martin Hilpert das Miteinander innerhalb des Teams und des Vereins. Immer wieder helfen Basketballer wie Kevin Vogt oder Claudio Huhn aus. Der Zusammenhalt zeigt sich aber auch daran, dass sich alle für ihren Mitspieler Moein Moghaddam starkmachen – dem Iraner droht die Abschiebung. „Für uns geht es da weniger ums Sportliche, sondern vielmehr um die menschliche Komponente“, unterstreicht Hilpert, der nächste Saison gerne mit seinem Team – samt Moghaddam – in der 9. Liga bleiben würde. Nie mehr 10. Liga jedenfalls!