2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
F: Heinemann
F: Heinemann

VfL Theesen und VfB Fichte marschieren

Landesliga: Die Spitzenteams aus Bielefeld gewinnen ihre Partien und belegen zum Hinrundenschluss die Plätze 1 und 2

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Der erste Saisonabschnitt ist rum. Die beiden Westfalenliga-Absteiger VfB Fichte und VfL Theesen belegen die Spitzenpositionen. Weiter kaum konkurrenzfähig bleibt Suryoye Paderborn.

SC Peckeloh - VfL Theesen 2:4
Lecker zufrieden kehrte Andreas Brandwein aus Peckeloh zurück. Sein VfL Theesen hatte nach 90 von den Gastgebern mitunter sehr hart geführten Minuten mit mannschaftlicher Geschlossenheit und viel Finesse mit 4:2 (2:1) beim Tabellenfünften triumphiert. „Wenn du mit reichlich Ersatz bei einem heimstarken Gegner gewinnst, der in dieser Saison immerhin schon gegen Steinhagen und den VfB Fichte gewonnen hat, kannst du allen Grund zur Freude haben“, meinte der Coach.

Die Partie begann indes mit einem Nackenschlag für die Gäste, die nach acht Minuten im Anschluss an eine Ecke in Rückstand gerieten. Der VfL brauchte ein paar Minuten, um das Gegentor zu verarbeiten, setzte dann aber mehr und mehr fußballerische Akzente und bekam die Partie Mitte der ersten Halbzeit in den Griff. Lohn der Bemühungen war ein Traumtor von Michael Zech, der nach einer Balleroberung am Mittelkreis einmal kurz hochschaute, den gegnerischen Torwart weit vor seinem Kasten ausmachte und mit einem langen Ball aus 40 Metern erfolgreich war. „Das hat er wirklich super gemacht – so ein Tor sieht man nicht alle Tage“, meinte Brandwein.

Da Zech kurz vor der Pause mit einem trockenen Schuss vom Elfmeterpunkt und Kai-Niklas Janz kurz nach Wiederanpfiff nach einer schönen Einzelleistung für zwei weitere Treffer sorgten, führte Theesen verdientermaßen mit 3:1. Diese komfortable Führung geriet durch den Peckeloher Anschlusstreffer, der erneut nach einer Ecke zustande kam (64.), nur kurzfristig in Gefahr, da Lukas Rommel gerade mal zwei Zeigerumdrehungen später den alten Abstand wiederherstellte. Der eingewechselte Rommel schloss dabei einen Bilderbuchkonter ab, bei dem Michael Zech den wichtigen finalen Pass spielte. „Die Mannschaft hat auf alle Herausforderungen eine Antwort gehabt“, meinte Brandwein, dem auch gut gefallen hatte, dass seine Theesener der harten Gangart der Gastgeber, die mit fünf Gelben Karten bestraft wurden, fußballerische Qualität entgegensetzten.

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Als Theesen 2009 mit 4:1 in Peckeloh gewann, adelte der damalige SCP-Trainer Thomas Schilling die Vorstellung des dreifachen Torschützen Thies Kambach als „beste Stürmerleistung, die ich in dieser Saison gesehen habe“. Gestern wurden Erinnerungen an das Spiel wach, weil die Bielefelder in Michael Zech erneut einen Angreifer in ihren Reihen hatten, der dank seiner individuellen Klasse zum entscheidenden Faktor wurde.

Zech erzielte beide Treffer zur 2:1-Pausenführung der Gäste und bereitete das vierte Tor des VfL mustergültig vor. Seine Qualität fiel nicht nur auf, weil der schnelle, technisch beschlagene Angreifer mit der sehenswerten Schusstechnik SCP-Torhüter Tom Weber zuerst mit rechts beinahe von der Mittellinie überwand (32.) und dann mit links aus 22 Metern vollendete (44.). Sondern auch, weil er mit seinen Geistesblitzen praktisch allein dafür sorgte, dass Peckeloh trotz Chancenplus und Feldvorteilen mit einem Rückstand in die Pause musste.

Der SCP wirkte von Beginn an wild entschlossen, das Punktspieljahr mit einem Heimsieg zu beenden. Stefan Nienaber belohnte das druckvolle Spiel, als er nach Ecke von Marvin Heinsch ebenfalls mit einem Treffer der Marke »Tor des Monats« aus 18 Metern unhaltbar zum 1:0 traf (8.). Theesens Dominik Neumann vergab eine Doppelchance (10.), ehe Alexander Bulanov nach einer Ecke beinahe auf 2:0 erhöht hätte (23.). Nach Zechs 1:1 ließen Heinsch (36.) und Gerrit Weinreich (39.) Möglichkeiten ungenutzt. Das 2:1 durch den besten Mann auf dem Platz fiel etwas überraschend.

Im ersten Angriff nach der Pause vergab Dennis Schmidt die Chance zum Ausgleich, als er den Ball nicht richtig traf. Theesen erhöhte in der 49. nach Fehler von Bulanov, der den Ball tief in der eigenen Hälfte vertändelte, durch Kai-Niklas Janz auf 3:1. „Wir kriegen zu einfache Gegentore“, haderte SCP-Trainer Markus Kleine-Tebbe. Auch die Chancenverwertung ließ nach wie vor zu wünschen übrig: Baris Colak (56.) und Schmidt (57.) vergaben für die weiter mutig nach vorn spielenden Peckeloher einen Anschlusstreffer. Im dritten Versuch war Schmidt erfolgreich, als er nach Heinsch-Ecke per Kopf das 2:3 erzielte (65.). Die Gäste antworteten prompt: Lukas Rommel vollendete einen perfekten Konter über Neumann und Zech zum 4:2 (67.).

In der Folge ließen auch die bis dahin so effektiven Theesener aussichtsreiche Situationen ungenutzt. Zech hätte die Marke seines Vorgängers Kambach nach Kontern locker übertreffen können. Dass dies nicht gelang, wird er verschmerzen: Durch den Sieg verdrängte der VfL die Spvg. Steinhagen von Relegationsplatz zwei, während der SCP Fünfter bleibt.

Schiedsrichter: Julian Engelmann - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Stefan Nienaber (8.), 1:1 Michael Zech (32.), 1:2 Michael Zech (44.), 1:3 Kai-Niklas Janz (49.), 2:3 Jan Partmann (64. Eigentor), 2:4 Lukas Rommel (67.)


SV Avenwedde - SV Eidinghausen Werste 3:1
Der SV Avenwedde geht mit dem ersehnten Erfolgserlebnis in die Winterpause der Fußball-Landesliga. Gegen den SV Eidinghausen-Werste siegte das Team von Trainer Levent Cayiroglu dank einer fulminanten Schlussphase mit 3:1. Nach einem Eigentor von Willi Merklinger (41.) drehten Ali Calisan (81.), Fitim Syla (84.) und Luis Sievers (90.) noch eine Begegnung, die bei einem Lattentreffer der Gäste (56.) auf des Messers Schneide gestanden hatte. „Der Anschluss zum Tabellenmittelfeld ist hergestellt“, atmete Levent Cayiroglu erleichtert auf.

Schiedsrichter: Julian Weymann
Tore: 0:1 (41. Eigentor), 1:1 Ali Kemal Calisan (81.), 2:1 Fitim Syla (86.), 3:1 Luis Sievers (90.)


Suryoye Paderborn - TuS Tengern 2:4
Mit einem Dreier und einem positiven Gefühl kann Fußball-Landesligist TuS Tengern in die Winterpause gehen. Gestern Nachmittag gelang der Mannschaft Holm Hebestreits ein 4:2 (2:0)Auswärtssieg beim Tabellenletzten Suryoye Paderborn. „Mit 27 Punkten kann man nach unserem nicht so gelungenen Saisonstart unter dem Strich zufrieden sein“, hakte Trainer Holm Hebestreit den letzten Pflichtspielauftritt seiner auf einigen Positionen veränderten Mannschaft schnell ab.

Für Alexander Fischer kam Marcel Feder zu einem Einsatz im Tor, zudem fehlte auch Kapitän Wojtek Kosecki aus privaten Gründen. Mit Schindar Mohammad und Calvin König kamen zwei Akteure zum Einsatz, die zuletzt nicht so viele Anteile erhalten hatten. Und kurz vor dem Ende kam Eigengewächs Cengiz Uenerken zu seinem ersten Kurzeinsatz in der Landesliga.

In der ersten Halbzeit entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem der Rangletzte keineswegs die schlechtere Mannschaft war. Der TuS Tengern hingegen erwies sich trotz einiger Defensivprobleme als konsequenter im Abschluss. Schindar Mohammad (9,) zum 0:1 und Yasin Köse (33.) verwerteten bei zwei Angriffen die gekonnte Vorarbeit Alexander Knickers.

Als Yasin Köse kurz nach der Pause mit seinem zweiten Treffer erneut nach der Vorarbeit Alexander Knickers sogar das 3:0 folgen ließ, schon bereits eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch im Gefühl des sich anbahnenden Sieges ließ bei den Kleeblätter ein wenig zu sehr die Konzentration nach, so dass Suryoye Paderborn bis zur 74. Minute durch Tore von Kemadjou und Cesa auf 2:3 herangekommen war. „Da wurde mir schon etwas mulmig zu Mut“, meinte Holm Hebestreit zu der fahrigen Phase seiner Mannschaft. Doch gestern Nachmittag war vor allen Dingen auf Alexander Knicker Verlass: der Torjäger machte mit seinem achten Saisontreffer zum 2:4 (80.) endgültig den Deckel drauf und den Dreier perfekt.

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Das alte Leid beim Fußball-Landesligisten Suryoye Paderborn. Gegen den TuS Tengern unterlag Suryoye beim 2:4 (0:2) schon wieder, obwohl die Mannschaft über weite Strecken nicht die schlechtere war.
„Wir haben gut gespielt, aber am Ende des Tages wieder keine Punkte geholt“, bilanzierte Paderborns Coach Giuseppe Busacca. Zunächst geriet sein Team nach einem Abstimmungsfehler wieder früh in Rückstand (9.), erarbeitete sich danach aber zwei Hundertprozentige durch Andrea Cesa. Diese blieben jedoch ungenutzt und so netzte Tengern nach einem Ballverlust von Karpowicz über zwei Stationen zum 0:2 ein (33.).

Anschließend vergab Karpowicz eine Großchance, weil ihm der Ball versprang. „Tengern hatte nicht mehr Torchancen als wir, aber dennoch steht es 0:2“, haderte Busacca mit der Glücksgöttin. Nach der Pause und dem schnellen 0:3 (46.) bescheinigte er seinem Team ein „Riesenspiel“. Rostand Ndoumi Kemadjou (57.) und Andrea Cesa (74.) verkürzten. Danach kam das fehlende Glück wieder zur Sprache. Karpowicz traf mit einer direkten Ecke den Innenpfosten (76.) und kurz darauf das Lattenkreuz (78.). Direkt danach fiel mit dem 2:4 die Vorentscheidung (79.). Ein Comebackversuch scheiterte, weil der Unparteiische das 3:4 von Karpowicz zurückpfiff. Er hatte nach einem Foul an Marauge Demir den Vorteil nicht lange genug abgewartet und pfiff ab, während Karpowicz schoss (86.). „Das passte irgendwie ins Bild“, so Busacca.

Schiedsrichter: Dr. Jan Schubert
Tore: 0:1 Shindar Mohammad (9.), 0:2 Yasin Köse (33.), 0:3 Yasin Köse (46.), 1:3 Rostand Ndoumi Kemadjou (57.), 2:3 Andrea Cesa (74.), 2:4 Alexander Knicker (79.)


SC Vlotho - SC Rot Weiß Maaslingen 1:3
Aufsteiger SC Vlotho überwintert in der Fußball-Landesliga auf einem guten achten Tabellenplatz. Am Sonntag kamen allerdings keine weiteren Punkte zu den bis dato 24 eingesammelten Zählern hinzu, verlor der SCV doch sein Heimspiel gegen Rot-Weiß Maaslingen mit 1:3 (1:1). „Das war eine absolut verdiente Niederlage“, sagte Vlothos Trainer Olaf Sieweke, „ich lasse mir das Fest trotzdem nicht vermiesen, weil wir vier Punkte mehr geholt haben, als vorher eingeplant.“

Es war das Spiel Siebter gegen Vierzehnter, doch das machte sich auf dem Vlothoer Winterberg nicht bemerkbar – im Gegenteil. In der ersten halben Stunde spielte nur eine Mannschaft, mehr als einmal musste Vlothos Keeper Sebastian Pusch, der zu seinem ersten Saisoneinsatz kam, sein ganzes Können aufbieten, um einen Rückstand zu verhindern. Dazu kamen Glück (Latte) und Unvermögen der Maas-linger Stürmer. „Der Gegner hat uns in den ersten 30 Minuten den Schneid abgekauft, er war griffiger und aggressiver“, sagte Sieweke, „wir hätten locker drei, vier Stück bekommen können.“ Und so war der 0:1-Rückstand nach Hergotts Tor (19.) aus Vlothoer Sicht sogar noch schmeichelhaft. Noch schmeichelhafter wurde es, als aus heiterem Himmel das 1:1 fiel. Joscha Kachel hatte per Kopf ausgeglichen (32.). Danach war Vlotho besser im Spiel, erarbeitete sich Chancen und hätte mit etwas Glück sogar in Führung gehen können, als der Schuss von Christian Schake die Latte streichelte (38.).

Nach der Pause übernahmen dann wieder die Gäste das Kommando. Vlotho spielte nicht zwingend genug und so deutete sich spätestens in der 73. Minute die Niederlage an, als Yannick Lorenz in höchster Not auf der Linie klären musste. Der von Danny Odoy direkt verwandelte Freistoß (77.) war schließlich die Vorentscheidung, das Maaslinger 3:1 nach einem mustergültig vorgetragenen Konter durch Tim Ruhland besiegelte die Vlothoer Niederlage (84.). „Der Freistoß vor dem 2:1 war eine krasse Fehlentscheidung, trotzdem war das heute von uns für einen Punktgewinn zu wenig“, so Sieweke.

Schiedsrichter: Florian Greger (FC Siddessen)
Tore: 0:1 Pascal Hergott (19.), 1:1 Joscha Kachel (32.), 1:2 Danny Odoy (77.), 1:3 Tim Ruhland (84.)


Hövelhofer SV - VfB Fichte Bielefeld 0:2
Bis zur 75. Minuten war Fußball-Landesligist Hövelhofer SV dem Spitzenreiter VfB Fichte Bielefeld ebenbürtig. Dann machte der HSV einen individuellen Fehler und die Gäste schlugen eiskalt zu. Am Ende unterlagen die Platzherren auf dem heimischen Kunstrasen unglücklich mit 0:2 (0:0).

„Wir verlieren immer nach dem gleichen Schema. Das ist schon sehr ernüchternd“, schüttelte HSV-Kapitän Oliver Werner nach dem Abpfiff den Kopf. Das war kein Vorwurf in Richtung Manuel Mückenhaupt, der sich den Bock in der 75. Minute durch einen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung erlaubte, sondern eine generelle Einschätzung, wie der HSV seit dem Amtsantritt des neuen Trainers Björn Schmidt die Spiele immer wieder verliert. Die Aggressivität stimmt, das Pass- und Kombinationsspiel ist phasenweise ansehnlich, hinzu kommen immer wieder taktische Schachzüge, wie nun gegen Bielefeld die Umstellung auf Dreierkette, die – wenn defensiv gefordert – schnell zu einer Fünferkette wurde.

Aber was ebenso immer wieder im HSV-Spiel präsent ist, ist der eine individuelle Fehler zu viel, der die Partie zu Gunsten des Gegners kippen lässt. Gegen Bielefeld verlor Mückenhaupt den Ball und Bachmann vollendete den Gegenstoß der Gäste zum 0:1 (75. Min.). „Das zweite Gegentor passiert, weil wir dann Räume anbieten müssen“, erklärte Philipp Meier, der gegen den Tabellenführer für den verhinderten Schmidt interimsweise als Coach an der Seitenlinie stand. Hövelhof drückte auf den Ausgleich, Bielefeld nutzte den nächsten Ballgewinn und die nun vorhandenen Freiräume. Der eingewechselte Sadicki schloss trocken ins lange Eck ab und markierte so den 0:2-Endstand aus Hövelhofer Sicht (88.).

„Ein Punkt wäre heute absolut drin gewesen. So ist es ein Spiegelbild unserer aktuellen Situation“, meinte Meier, der eine „stabile erste Halbzeit und dreißig Minuten lang eine gute zweite Hälfte“ gesehen hatte. „Bielefeld musste für den Sieg richtig ackern, aber das hilft uns nicht.“ Zweimal reagierte Hövelhofs Torwart Dominik Meyer gut in den ersten 45. Minuten, als ein Bielefelder Stürmer zunächst alleine vor ihm auftauchte (15.). Dann lenkte er einen Schuss an den Pfosten (34.). Auf der Gegenseite setzte sich der HSV immer wieder in Szene, noch fehlte aber der letzte Pass. Das änderte sich in Halbzeit zwei, als die Gastgeber mit viel Dampf aus der Kabine kamen. Nach einer Flanke von André Kleine köpfte ein Bielefelder an die eigene Torlatte (55.), wenig später zielte Bastian Gaube knapp vorbei (63.). Dann nahm das Schicksal seinen Lauf.

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„Wir wussten, dass es in Hövelhof nicht einfach werden würde, und sind deshalb froh, dass es im letzten Spiel vor der Winterpause noch einmal zu einem Sieg gereicht hat“, kommentierte Julian Hesse, der Coach des VfB Fichte, das mühsam erarbeitete 2:0 (0:0) beim kampfstarken Kellerkind Hövelhofer SV. Die Gastgeber verlegten sich über weite Strecken der Partie aufs verteidigen, was den Spitzenreiter vor einige Probleme stellte. „Hövelhof hat die Räume sehr gut zugemacht, so dass wir aus dem Spiel heraus kaum Torchancen herausarbeiten könnte“, berichtete Hesse. Ab und an setzten sich seine Spieler zwar ganz gut über die Außenbahnen durch, im Strafraum fehlte dem VfB Fichte aber eine Stunde lang jede Präsenz, so dass sich keine nennenswerte Möglichkeit ergab.

In der Viertelstunde nach der Pause schien es sogar so, als könne der Tabellenvorletzte das Kommando übernehmen. „Da hatte der HSV wirklich eine starke Phase“, musste Hesse anerkennen. Wirklich klare Tormöglichkeiten ergaben sich indes nicht. Das Bild änderte sich mit der Einwechslung von Routinier Chif Sadicki nach 70 Minuten. Der trickreiche und schlitzohrige Stürmer sorgte für das Überraschungsmoment, das dem Spiel der Gäste bis dahin gefehlt hatte.

Schon unmittelbar, nachdem er in die Partie gekommen war, schnappte er einem gegnerischen Mittelfeldspieler in Höhe des Mittelkreises den Ball weg und zog mit Tempo auf Hövelhofer Tor los. Sein Schuss wurde abgefälscht und kam genau zu Clemens Bachmann, der keine Mühe hatte, das erlösende 1:0 zu markieren. „Das war die Schlüsselszene des Spiels“, meinte Julian Hesse, für dessen Team es gegen die nun ein wenig aufmachenden Gastgeber leichter wurde. Und so endete eine schöne Kombination über Baris Orhan und Clemens Bachmann bei Sadicki, der mit einem trockenen Schuss in der 83. Minute für die Entscheidung sorgte. „Mit diesem Sieg können wir jetzt wirklich ganz entspannt feiern“, schaltete Hesse gleich nach der Partie in den Weihnachtsmodus.
Schiedsrichter: Ali Senol
Tore: 0:1 Clemens Bachmann (75.), 0:2 Abubakari Sadicki (86.)


FC Kaunitz - SV Rot-Weiß Mastholte 0:1
Bis zur 88. Minute hatte der FC Kaunitz sein Minimalziel im Spiel gegen RW Mastholte erreicht, denn mit einem Remis wären die Rotweißen auf Distanz gehalten worden. Doch dann traf Jan Henke für die Gäste zum 0:1, und der Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Landesliga wird auch beim FCK den zweiten Saisonteil bestimmen. Mastholte (19 Pkt.) überwintert trotz des Dreiers auf einem Abstiegsplatz, hat den Abstand auf den Gegner (22) aber verkürzt. Mit dem dritten Auswärtssieg in Folge, und das jeweils zu Null, hat RWM den Anschluss zum Mittelfeld gewahrt und hofft im zweiten Saisonteil mit einem dann wieder kompletten Kader sich weiter zu verbessern.

Mit spielerischen Elemente wussten beide Teams nicht zu überzeugen. FCK-Trainer Axel Röper lobte seine Innenverteidiger Thomas Rath und Manuel Reuter. Kollege Dirk Sellemerten freute sich, dass der Kaunitzer Torjäger Denis Hülsebusch bei Andre Schledde und Lars Wimmelbücker bestens aufgehoben war. In der Offensive blieben beide Teams blass, machten zu wenig aus Balleroberungen oder Fehlpässen des Gegners. „Zu viele meiner Spieler sind unter Normalform geblieben“, ärgerte sich Röper. Die beste Kaunitzer Möglichkeit musste RWM-Keeper Kevin Kaupmann bei einem Schuss von Marc Uffelmann zunichte machen.

Mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Simon Fentroß verloren die Kaunitzer in der Schlussphase zunehmend die Ordnung, und das führte letztendlich auch zum Tor des Tages. Nach einem abgewehrten Freistoß rückte die Kaunitzer Abwehr nicht so geschlossen vor, um entweder die erneute Hereingabe zu verhindern oder Jan Henke am langen Pfosten ins Abseits zu stellen. So köpfte Henke die Flanke von Jan Siefert ungestört zum 0:1 ein.

Schiedsrichter: Recep Alpan (Türk Gücü PB)
Tore: 0:1 Jan Henke (89.)


SpVg Brakel - BV Bad Lippspringe 2:1
Mit Beharrlichkeit, Geduld und einem ordentlichen Selbstvertrauen bezwang eine kampf- und willensstarke Brakeler Mannschaft einen wiedermal unbequemen Gast aus Bad Lippspringe mit 2:1. Die Landesligabegegnung auf Augenhöhe wurde erst zwei Minuten vor dem Schlusspfiff mit einem Foulelfmeter für Brakel entschieden. Der erst spät im zweiten Abschnitt eingewechselte Christopher Wetzler behielt bei dem Strafstoß die Nerven und veranlasste durch diese späte Spielentscheidung seinen Coach Burkhard Sturm zu Jubelsprüngen an der Linie.

Mit dem Derbysieg stoppte Brakel den Bad Lippspringer Vorwärtsdrang – sie hatten in den letzten fünf Spielen nicht mehr verloren – und setzten sich mit 26 Punkten und einer Tordifferenz von 14 Toren auf den siebten Tabellenplatz fest. Auch diesmal war Brakels Topscorer Andre Schmitt wieder der Garant für den Sieg. Mit seinem Treffer kurz vor dem Pausenpfiff (43.) und dem an ihm verschuldeten Elfmeter (87.) entschied er das Spiel. Mit viel Elan und Vorwärtsdrang versuchte der Paderborner Gast in den ersten Minuten das Spiel an sich zu reißen. Brakel reagierte darauf mit Ruhe und Ordnung. Mit viel Laufbereitschaft wurde die Räume im Mittelfeld für die Bad Lippspringer Offensivbemühungen immer enger, so dass sich die Gästeabwehr immer wieder auch mit ihrem Torwart Thomas Bauer den Ball auf einer Linie zuspielen musste. Brakel erzwang zu dieser Zeit dadurch immer wieder Abspielfehler des Gegners, die sie trotz hochkarätiger Chancen nicht nutzen konnten.

Bevor er tatsächlich traf, hatte Schmitt schon sehr früh klare Einschussmöglichkeiten. Mit einem schnellen Antritt stand er Bad Lippspringes Bauer alleine gegenüber und konnte sich nicht durchsetzen (3.). Sechs Minuten später rutschte er in eine Fofana-Flanke und drückte den Ball mit wenig Kontrolle über das Lippspringer Gehäuse (9.). Auch Torben Vogt konnte nach einer Schmitt-Flanke aus aussichtsreicher Position den Ball nicht im Tor unterbringen (25.). Nach Wiederanpfiff zeigte sich Bad Lippspringe auf dem Platz mehr präsenter, aber nicht besser bei der Chancenerarbeitung. Darum führte auch nur ein krasser Brakeler Abwehrfehler zum Ausgleich. Alexander Hengst bediente mit einem Abspielfehler den Gegner. Lippspringes Mannschaftsführer Tobias Runowski sagte danke und kickte den Ball über den vor dem Tor stehenden Daryoush Hosseini aus 25 Metern in den Winkel (53.). Danach arbeiteten beide Teams stark im Mittelfeld – aber ohne Abschlusserfolge. Erst Schmitt setzte wieder ein Zeichen. Sprintschnell drang er in den Strafraum ein und wurde von Saliou Abou regelwidrig bedrängt. Den fälligen Strafstoß setzte dann Wetzler in die Maschen (88.).

Brakels Trainer Burkhard Sturm freute sich nach dem Schlusspfiff und sprach von einer soliden Mannschaftsleistung: „Zur Halbzeit hätte es eigentlich zwei oder drei zu null für Brakel stehen müssen. Nur ein individueller Fehler von uns führte in der zweiten Hälfte zum Ausgleich, Bad Lippspringe hätte ansonsten kein Tor geschossen.“

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Die Serie des BV Bad Lippspringe ist am letzten Spieltag vor der Winterpause gerissen. Im Landesliga-Derby bei der SpVg. Brakel unterlagen die Kurwald-Kicker mit 1:2 (0:1) und mussten deshalb nach zuvor sechs ungeschlagenen Begegnungen den Platz wieder als Verlierer verlassen. Zur Pause lag der BVL nach einem Treffer von Brakels Andre Schmitt (43.) mit 0:1 hinten. „Das Gegentor war zu vermeiden“, urteilte Bad Lippspringes Trainer Rene Deffke, gab aber zu: „Das Ergebnis war zur Pause verdient. Brakel hatte drei Chancen und wir nur eine durch Robert Wezorke.“ Im zweiten Durchgang sah Deffke dann aber den verdienten Ausgleich seiner Mannschaft, weil Bad Lippspringes Kapitän Tobias Runowski Verantwortung übernahm und das Leder aus 25 Metern ins Netz hämmerte. Letztendlich brachte ein altes Problem den BVL auf die Verliererstraße. Miguel Serafim ging in Minute 88 zu ungestüm in den Zweikampf und foulte Schmitt im Strafraum.

Es war bereits der sechste Strafstoß in dieser Saison, den Bad Lippspringe gegen sich kassierte. Christopher Wetzler war es egal. Er behielt die Nerven und netzte zum Brakeler Siegtreffer ein. „Der Elfer war berechtigt. Insgesamt war es unglücklich, weil wir nach der zweiten Halbzeit einen Punkt verdient gehabt hätten“, resümierte Deffke, der kurzfristig auf einige verletzte oder erkrankte Akteure verzichten musste. Deshalb kamen auch Ersen Senel und Christian Jennebach aus der Reservemannschaft zu Landesligaminuten.

Schiedsrichter: Christian Reffelmann
Tore: 1:0 André Schmitt (43.), 1:1 Tobias Runowski (53.), 2:1 Christopher Wetzler (88.)


SC Verl II - VfB Schloß Holte 3:0
Es ist eine Niederlage, die nicht besonders wehtut. Der Fußball-Landesligist VfB Schloß Holte verliert beim SC Verl II mit 0:2 (0:1). „Verl war bärenstark, einfach besser. Gegen die kann jede Mannschaft verlieren“, gab VfB-Coach Mario Lüke unumwunden zu. Das stimmt. Neben den Holtern verloren beispielsweise auch die Topteams Fichte Bielefeld und VfL Theesen gegen die Regionalliga-Reserve. Dem VfB fehlte wie in den vergangenen Wochen die Durchschlagskraft in der Offensive. Die Blau-Weißen konnten sich auf dem Kunstrasenplatz im Schatten der Sportclub Arena nicht eine zwingende Chance erarbeiten. Bis zum Strafraum sah das Holter Spiel erneut gefällig aus, doch dann fehlte die Kreativität. Der entscheidende Pass fand nicht einmal seinen Adressaten. „An der Torgefahr müssen wir in der Wintervorbereitung sicherlich arbeiten“, erklärt der Holter Coach.

Defensiv stand der VfB aber ordentlich. Für die Verler gab es zunächst kein durchkommen, obwohl sie in Torwart Sebastian Lange, Mittelfeldspieler Yannick Geisler und Stürmer Haralambos Makridis drei Regionalligakicker aufboten. „Die machen in den entscheidenden Momenten den Unterschied aus. Das ist einfach so“, sagt Mario Lüke.

Das 0:1 fiel dann aber in einer Phase, in der der VfB mutiger nach vorne spielte und sich versuchte, in der Verler Hälfte festzusetzen. Dazu wurde der Treffer durch einen eklatanten Stockfehler des Innenverteidigers Kevin Kröger begünstigt. Ausgerechnet Kröger, der in seiner ersten Landesligasaison gleich zum Stammspieler wurde und beständig gute Leistungen bringt. „Den Patzer kann man ihm ohne Weiteres verzeihen. Das passiert schließlich jedem Mal. Und Kevin hat auch sicherlich kein schlechtes Spiel gemacht. Das ist dann auch Pech“, erklärt Lüke. Makridis schnappte sich den Ball, nachdem dieser unter Krögers Fußsohle durchgerutscht war, ging alleine auf VfB-Keeper Marcel Rogalla zu und ließ diesem keine Chance (39.).

Nach dem Wechsel machte erneut Kröger eine unglückliche Figur. Nach einem Geisler-Freistoß lenkte der Defensivspezialist den Ball ins eigene Netz (52.). Das war die Vorentscheidung. Die Holter blieben weiter ideenlos, die Veler spielten ihren Stiefel locker runter. „Wir waren nicht in der Lage das Spiel zu drehen. Die Pause wird uns allen guttun“, ist sich Lüke sicher. Das 3:0 durch Jannik Tödtmann fiel nicht mehr ins Gewicht. Der VfB überwintert mit 23 Punkten auf dem neunten Platz. Zum Vergleich: Im Vorjahr standen die Holter mit 19 Punkten auf dem zehnten Rang.

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Eine Halbzeit lang tat sich der SC Verl II schwer, dann verdiente sich der Tabellenddritte der Fußball-Landesliga den 3:0-Sieg gegen den VfB Schloß Holte. Gegen tief stehende Gäste traf vor der Pause nur Charalambos Makridis (39.), nachdem eine Balleroberung einmal präzise zum Gegenangriff genutzt worden war. In der 2. Halbzeit sah Trainer Robert Mainka sein Team zielstrebiger agieren, und mit dem Freistoß von Yannik Geisler (52.) fiel die Vorentscheidung.

Schiedsrichter: Christian Schäffer (SuS Reiste)
Tore: 1:0 Charalambos Makridis (39.), 2:0 Yannick Geisler (52.), 3:0 Jannik Tödtmann (81.)
Aufrufe: 011.12.2016, 19:32 Uhr
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