2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinstreue
Foto: vflschwartbuck.de
Foto: vflschwartbuck.de

Nihad Mehanovic sagt "Servus"

Nach 16 Jahren beim VfL Schwartbuck ist nach dem Saisonfinale Schluss

Wenn sich Nihad Mehanovic am Freitag das letzte Mal das Trikot für den VfL Schwartbuck überstreift, werden dem 43-Jährigen wohl viele schöne Momente durch den Kopf gehen. Nach 16 Jahren sagt ein Stück Kreisliga-Geschichte "Servus". Dabei stand der gebürtige Bosnier in der Saison 1992/93 vor einer ganz anderen Karriere.

Als im ehemaligen Jugoslawien der Bürgerkrieg tobte, flüchtete der damals gerade erst 18-Jährige Mehanovic in die Türkei und schloss sich der A-Jugend des damaligen Zweitligisten Zeytinburnuspor, einem Istanbuler Vorort-Klub, an. Schnell bemerkten die Verantwortlichen des Vereins, dass der junge Bosnier mehr drauf hat. Der Techniker bekam seine ersten Einsätze im Profiteam.

Kurz vor Saisonende stand das Team vor dem Sprung in die erste Liga, dem durch starke Leistungen aufgefallenem Nachwuchskicker winkte ein Profivertrag. Doch im Training vor dem letzten Spieltag passierte es. Mehanovic verletzte sich, fast alles was im Knie kaputt gehen konnte, ging kaputt. Der Traum von einem Vertrag und der Süper Lig zerplatzten in Sekundenbruchteilen.

Nach anschließender fast zehnjähriger Pause dann in der Spielzeit 2001/02 das Comeback beim VfL Schwartbuck. Auch wenn das Knie des zu diesem Zeitpunkt 27 Jährigen hier und da noch schmerzte, Mehanovic spielte regelmäßig, ehe er sich 2004 einem operativen Eingriff in Kiel-Wellingdorf unterzog.

In der Folge konnte Mehanovic endlich auch schmerzfrei auflaufen. Ein paar Jahre sogar auch gemeinsam mit seinem Sohn Azem, den es im vergangen Sommer zum Nachbarn Probsteier SG zog. Die beiden direkten Duelle in der aktuellen Kreisliga-Saison gingen jeweils an den Lehrmeister.

Auch als Trainer war der Bosnier von 2013 bis 2016 aktiv und erlebte in dieser Phase seine erfolgreichste Zeit in der Probstei: Zwei Vizemeisterschaften und zwei Hallen-Kreismeistertitel in Folge wurden unter seiner Leitung eingefahren.

Bis heute ist Mehanovic die zentrale Figur im Schwartbucker Spiel. Der sympathische Altstar glänzt noch immer mit starken Dribblings und vielen Toren. 14 sind es bisher in dieser Saison, dazu kommen etliche Assists.

Fussball im Kreis Plön ist ohne den mit einem großen Sportsgeist ausgestatteten Mehanovic eigentlich kaum vorstellbar. Eine Hintertür jedenfalls lässt er sich noch offen. Gerne würde er noch mal mit seinem Sohn zusammen kicken.

Freitag Abend im Heimspiel gegen die SG Kühren (19 Uhr) wird sein Können auf jeden Fall noch einmal zu bewundern sein. Dann geht es für sein Team um Tabellenplatz vier, der eventuell noch zum Aufstieg in die Verbandsliga berechtigen könnte. Einen Torerfolg in diesem letzten Spiel für seinen VfL gönnt Nihad Mehanovic wohl jeder.

Aufrufe: 025.5.2017, 14:15 Uhr
FuPa, SchumannAutor