Mehl spricht vom gefühlten Abstieg

Vor dem zwei­ten Heim­spiel bin­nen ei­ner Wo­che ge­gen Hi­lal Ma­roc Berg­heim hat­te VfL-Trai­ner Alex Mehl tief in die Mo­ti­va­ti­ons­kis­te ge­grif­fen und von ei­nem Fi­na­le ge­spro­chen, das sei­ne Mann­schaft un­ter al­len Um­stän­den ge­win­nen müs­se. Sonst sei das oh­ne­hin schon op­ti­mis­ti­sche Ziel Klas­sen­er­halt wohl nicht mehr zu schaf­fen. Am En­de aber reich­te es für das Schluss­licht nur zu ei­nem 1:1 (1:0)-Un­ent­schie­den – wohl zu we­nig für den Auf­stei­ger, um wei­ter vom Ver­bleib in Li­ga fünf träu­men zu dür­fen. „Für mich fühlt sich das so an, als wenn wir heu­te ab­ge­stie­gen sind“, mein­te Mehl un­mit­tel­bar nach der Par­tie. „Das wer­de ich viel­leicht am Mon­tag nicht mehr ganz so dra­ma­tisch se­hen. Aber es spricht ei­gent­lich kaum noch et­was für uns.“ Ei­nen Rück­tritt schloss der VfL-Co­ach al­ler­dings aus. „Wir wuss­ten, wie ge­ring die Chan­ce war. Aber ich wer­de auch in der näch­sten Wo­che das Trai­ning lei­ten.“

Da­bei be­gann die Par­tie für die Gast­ge­ber durch­aus viel­ver­spre­chend. Der Ja­pa­ner Sei­ya Ta­ka­no hat­te sei­ne Far­ben mit sei­nem zwei­ten Sai­son­tor in der 15. Spiel­mi­nu­te in Füh­rung ge­schos­sen. Dem Tref­fer ging ei­ne se­hens­wer­te Kom­bi­na­ti­on vor­aus. Jan Eu­en­heim hat­te im letz­ten Schritt den Ball un­ei­gen­nüt­zig quer­ge­legt. Ta­ka­no konn­te un­ter die­sen Um­stän­den gar nicht mehr vor­bei­schie­ßen. Der ver­dien­te Füh­rungs­tref­fer war Bal­sam auf die See­len der Spie­ler, die noch am ver­gan­ge­nen Sonn­tag mit dem Pech des Ab­stiegs­kan­di­da­ten ge­ha­dert hat­ten. „Berg­heim hat die bes­se­ren Ein­zel­spie­ler. Aber wir ha­ben uns durch ei­ne ge­schloss­ene Te­am­leis­tung ein Über­ge­wicht er­spielt“, sag­te Mehl.

Ty­pisch für den bis­he­ri­gen Sai­son­ver­lauf war dann der Aus­gleichs­tref­fer der Gäs­te. Aus­ge­rech­net Ta­ka­nos Lands­mann Yu­ki Nish­hi­ya ver­darb dem Rhein­ba­cher An­grei­fer mit dem Aus­gleichs­tref­fer nur drei Mi­nu­ten nach dem Wie­der­be­ginn den Spaß am zwei­ten Sai­son­tref­fer. „Wir ver­lie­ren im Mit­tel­feld ein Kopf­ball­du­ell, und dann kann der Berg­hei­mer un­se­re kom­plet­te Ab­wehr­ket­te über­lau­fen“, schil­der­te der Rhein­ba­cher Co­ach das 1:1. Ein Nach­las­sen des Ta­bel­len­letz­ten für den Rest der Sai­son schließt Mehl al­ler­dings aus. „Wir wer­den wei­ter Gas ge­ben. Schließ­lich gilt es, schon jetzt die Wei­chen für die kom­men­de Sai­son zu stel­len.“ Ver­mut­lich spielt Rhein­bach dann wie­der in der Lan­des­li­ga.

VfL Rheinbach: Reichling, Derigs, Weber, Klemp, Klemp, Takano (64. Schulten), Schroden, Ooka (64. Yaglioglu), Wessel, Schirmer, Euenheim (83. Oki) - Trainer: Mehl

Hilal-Maroc Bergheim: Nacsa, Böhr (76. Sato), Hühne, Wilsdorf, Yamazaki, Ngoua, Mus, Nishiya, Gerhards (84. da Silva), Kamara (76. Kaminishi), Nakai - Trainer: Pfeiffer - Trainer: Offergeld

Schiedsrichter: Lex (Köln) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Takano (15.), 1:1 Nishiya (48.)