2024-03-28T15:56:44.387Z

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Der FC Serbia stieg durch einen 7:1-Erfolg beim VfL Nürnberg in die Kreisklasse auf. F: Roland Fengler
Der FC Serbia stieg durch einen 7:1-Erfolg beim VfL Nürnberg in die Kreisklasse auf. F: Roland Fengler

Ein ereignisreicher Nachmittag beim VfL Nürnberg

Alltag in der A-Klasse 7 - Teil 21: Ein 1:7 und zwei fast sichere Aufstiege

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Sie war ja nie weg, die A-Klasse. Wir haben sie hier nur versteckt, eine Sai­son lang. Jetzt sind wir wieder dort, auf holprigen Wiesen, bei den Jungs mit den schweren Knochen, bei denen, die lieber nächtelang feiern gin­gen als ins Fußballinternat. Eine wöchentliche Liebeserklärung an die ehrlichste Fußball-Liga Nürnbergs.

Vier Worte genügen, um sich bei den Fußballern des VfL Nürnberg beliebt zu machen. Zumindest bei denen in den grün-schwarzen Trai­ningsanzügen, die sich wegen des ein­setzenden Schauers unter ihre Regen­schirme geflüchtet haben. „Und Jungs, Aufstieg heute?“, fragt einer der wenigen Menschen, die selbst die dunklen Wolken über Langwasser nicht davon abgehalten haben, auf den idyllischen Sportplatz des VfL zu kommen.

Fußballspielen müssen die Jungs aber noch nicht – und auch der Aufstieg ist noch 175 Minuten entfernt. Auf dem Rasen ren­nen dennoch 22 Spieler in grünen und roten Trikots umher – und die zweite Mann­schaft des VfL tut gegen den Spitzen­reiter der A-Klasse 7, den FC Serbia, zunächst viel, um die Gäste um einen ganz ähnlichen Wunsch zu brin­gen: den Aufstieg in die Kreis­klasse. Samer Al Faraj trifft nach 27. Minuten tatsächlich zum 1:0.

Die erste Mannschaft unter ihren Schirmen nimmt das lediglich zur Kenntnis, genauso wie Willi Win­dirsch, der Abteilungsleiter, der mit seinem Schirm an der Grundlinie ent­langspaziert. Windirschs Gedanken kreisen ohnehin nur um den mögli­chen Aufstieg der Ersten. Es ist eine Mischung aus Sorge und Anspan­nung, die ihn umtreibt. Mit einem Sieg später gegen den TSV Fischbach II könnte der VfL ein Jahr nach dem Abstieg tatsächlich wieder aufsteigen. Dass auch mal wieder positiv über seinen Verein gesprochen wird, tut Windirsch allerdings sichtlich gut. „Die ganzen negativen Schlagzeilen waren nicht gut für uns“, sagt er, Pass­betrug, zwei Punktabzüge, man hätte denken können, beim VfL geht es drunter und drüber. „Dabei konnten wir selbst kaum etwas dafür“, findet der Abteilungsleiter, dass der BFV ihnen drei Punkte abzog, weil sie in einem Freundschaftsspiel ein paar Geflüchtete hatten mitspielen lassen, ärgert ihn immer noch.

Und auch die Entwicklung der zwei­ten Mannschaft, die gerade den Aus­gleich kassiert, stimmt sie in Langwas­ser zufrieden. Stabilisiert hat sie sich, „wir müssen aber immer wieder Spie­ler aus der Ersten runterschieben, weil ein paar fehlen“, sagt Windirsch, „des­halb spielen wir manchmal so wechsel­haft“. In der vergangenen Woche hat der Verband dem KSD Hajduk II drei Punkte abgezogen, weil sie in Worzel­dorf ein paar Spieler aus der ersten Mannschaft zu viel eingesetzt hatten, Worzeldorf bekam zudem die drei aus dem eigentlich verlorenen Nachholspiel zuge­sprochen – und schon war die Tabelle durchein­ander gewirbelt. Nötige Punkte für den Klassenerhalt sammelt die VfL-Mannschaft von Alexander Heidt an diesem Nach­mittag aber nicht mehr, stattdessen schlägt der Trainer immer öfter die Hände über dem Kopf zusammen und wirkt gar nicht glück­lich so einsam an der Seitenlinie. 1:7 steht es am Ende, was die Gäste unver­hofft jubeln lässt: Der Zweite TSV Zirndorf hat verloren, damit ist der FC Serbia wohl schon bald Kreisklassist.

„Für unsere Ansprüche ist die A-Klasse zu wenig, da würden wir ver­sauern und alles löst sich so halb auf“, hatte Willi Windirsch in der ersten Hälfte noch gesagt. Drei Halbzeiten später ist auch der VfL Nürnberg wie­der Kreisklassist. 14:0 gewinnt die ers­te Mannschaft in der A-Klasse 8: Auf­stieg heute.

Aufrufe: 017.5.2017, 09:44 Uhr
Michael FischerAutor