2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Frank Vieten
F: Frank Vieten

In Jüchen steigt der Druck im Abstiegskampf

Landesliga: Dormagen trotzt starken Monheimern ein 2:2 ab und geht nun optimistisch ins Kreisduell.

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Es ist kaum zu glauben. Nach fünf Punkten in der Hinrunde war beim TSV Bayer Dormagen die Gewissheit über den Abstieg schon vor Beginn der Rückrunde vorhanden. Doch jetzt zeigen sich die Landesliga-Kicker von einer ganz anderen Seite und sind nach dem 2:2 gegen den starken 1. FC Monheim schon vier Spiele in Serie ungeschlagen. "Die Jungs holen sich gerade ihre Ehre zurück", freute sich Frank Lambertz.

Dabei sah Dormagen nach den ersten 45 Minuten wie der sichere Verlierer aus. Mit gewohnt starkem Kombinationsfußball dominierte Monheim die Partie. Zwei Treffer von Eray Bastas sorgten dafür, dass die Gäste die Punkte in den Köpfen wohl schon nach der ersten Hälfte eingefahren hatten. "Sie haben schon sehr stark gespielt. In der Pause haben wir uns gesagt, dass wir kein Tor mehr bekommen wollen. Monheim war dann wie ausgewechselt. Ich weiß nicht, warum, aber sie haben nur noch lange Bälle gespielt", sagte Lambertz. Die Dormagener hingegen drehten auf und kamen nach einer Ecke in der 73. Minute durch Severin Cremers zum Anschlusstreffer. Monheim flatterten nun die Nerven. Volker Helm sah kurz vor Schluss, dass der gegnerische Keeper zu weit vor seinem Tor stand. Eine Bogenlampe später, jubelte der TSV über den Ausgleich. Eine Anekdote hatte Lambertz noch zu erzählen: "In der Pause musste Keeper Angelo di Salvo raus. Mit dem eingewechselten Arthur Rothkegel haben wir noch einen gleichstarken Keeper. Er sagt jetzt natürlich, dass er das Spiel 2:0 gewonnen hat".

So gut die Stimmung in Dormagen ist, so schlecht ist sie in Jüchen. Denn der VfL steckte beim 2:5 gegen die Spielvereinigung Odenkirchen die vierte Pleite in Folge ein. Kurios dabei: Robin Fehlhauer und Rene Teppler, der sich bei der Arbeit auf der Baustelle verletzte, meldeten sich erst am Mittwoch ebenso ab wie Benjamin Burda, der krank aus dem Urlaub zurückkam. "Neben dem Spielfeld standen neun Stammspieler", klagte Jüchens Vorsitzender Christoph Sommer. So mussten erneut die alten Recken Sebastian Muyres und Andreas Fuchs die Knochen hinhalten. Eine Halbzeit lang funktionierte dies auch. Nach einem schnellen 0:2-Rückstand kam der VfL zurück. Zunächst brachte Danny Hepner sein Team wieder heran, dann besorgte Thorben Schmitt den Ausgleich. Der erneute Führungstreffer für Odenkirchen kam jedoch viel zu schnell - das Unheil nahm seinen Lauf.

Zwei Punkte zeigen ganz klar auf, wie es bei den Jüchenern läuft: Kurz vor der Pause musste in Philipp Erkes der beste Mann verletzt raus. Die Diagnose war eine ausgekugelte Schulter - schon zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit. Auf der anderen Seite schwang sich ausgerechnet der für dieses Spiel reaktivierte Ex-Jüchener Alexander Barth mit einem Doppelpack zum Matchwinner auf. "Die Personen, die zuletzt nicht so oft gespielt hatten, haben in den Sprintduellen und im Zweikampf gelitten. Dies ist aber überhaupt kein Vorwurf. Sie machen es ordentlich, springen in die Bresche und stellen sich in den Dienst der Mannschaft", sagte Sommer.

Ausgerechnet jetzt empfängt Jüchen die Dormagener. Für Sommer ist klar: "Wir müssen nun zusammenstehen. Das ist für uns schon fast ein Endspiel. Wenn wir die Partie liegen lassen, wird es extrem schwer". In Dormagen ist man hingegen heiß: "Wir wollen auf jeden Fall etwas reißen und gehen gezielt auf drei Punkte. In Jüchen läuft es nicht ganz rund - warum sollten wir da nicht den Sieg anvisieren?", fragt Lambertz selbstbewusst. Eins ist klar: Der Druck liegt beim VfL.

Aufrufe: 030.3.2017, 23:15 Uhr
Neuß-Grevenbroicher Zeitung / pradAutor