2024-04-16T09:15:35.043Z

Der Spieltag
F: Kenter
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Ein Dorfverein steigt auf

Fußball-Bezirksliga: Der VfL Holsen will auch in der Landesliga seinen Prinzipien treu bleiben. Die offizielle Meisterfeier steigt am Freitag, 9. Juni

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Lange vor dem Abpfiff der Partie beim TSV Schötmar hatte sich auf der Auswechselbank des VfL Holsen Aufstiegsstimmung ihren Weg gebahnt. So hatte es sich Florian Schmale bereits zur Halbzeitpause mit einem Döner gemütlich gemacht, während Jan-Wilhelm Klei und Sven-Fabian Fischer Getränkekisten und Aufstiegs-T-Shirts an den Spielfeldrand schleppten. Marcel Reetz und weitere Spieler, die am Sonntag nicht zum Einsatz kamen, hatten pünktlich zum Abpfiff genügend Sektflaschen entkorkt, um damit allen Spielern und dem Trainerteam eine Dusche zu verpassen.

TSV Schötmar - VfL Holsen 1:6

Auf dem Feld allerdings zeigten sich die Akteure des Bezirksliga-Meisters bis zum Ende hochkonzentriert. Als die VfL-Offensive beim Stand von 4:0 im zweiten Abschnitt gleich reihenweise beste Gelegenheiten ausließ, machten einige Akteure ihrem Ärger lautstark Luft, obwohl der VfL die Partie locker hätte ausklingen lassen können.


"Daran sieht man den Ehrgeiz der Mannschaft. Sie würde am liebsten 10:0 gewinnen", betonte Trainer Sergej Bartel den starken Charakter seiner Elf. "Sie sind immer alle da, auch jemand, der mal zwei Spiele draußen gesessen hat, lässt sich nicht hängen, sondern ist immer beim Training. Verdienter kann man nicht aufsteigen."


Nicht mit dabei sein konnte der Vorsitzende des VfL, Michael Schmidt, und das aus gutem Grund. Sohn Leon feierte am Sonntag Konfirmation. Dennoch ließ es sich der Vorsitzende natürlich nicht nehmen, Sergej Bartel direkt nach Spielende telefonisch zum souveränen Titelgewinn zu gratulieren.


"Das Team ist einfach eine homogene Einheit, die Jungs sind auch privat alle miteinander verbunden. Es kommt bei niemandem Neid auf, wenn er mal 60 Minuten auf der Bank sitzt", schwärmt der Vorsitzende. Zudem sei es eine Bestätigung der guten Arbeit eines "Dorfvereins", wenn "Spieler, die den Verein verlassen haben, auch wieder zurückkommen."

F: Kenter
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Den Aufstieg eingeplant hatte der Verein aber vor der Saison nicht. Schmidt: "Wir wussten, dass wir mit den Rückkehrern, den eigenen A-Junioren sowie Niklas Kerksiek und Sebastian Müller aus Rödinghausen oben mitspielen können, haben uns aber wie in den vergangenen Jahren nicht hingestellt und gesagt, dass wir Meister werden. Irgendwann war es aber klar, dass wir nach den Relegationen in den vergangenen Jahren auch mal dran sind."


Tiefgreifende Veränderungen werde es aber auch in der Landesliga nicht geben. Ein Co-Trainer, um Sergej Bartel zu entlasten, sei kein Thema. "Dafür sehen wir keine Notwendigkeit. Das Funktionsteam um Trainer Sergej Bartel sowie Teammanager Tobias Kölling und Betreuer Fabian Helsberg wird so bestehen bleiben. Wir freuen uns alle über den Aufstieg, werden uns aber nicht um 180 Grad drehen, sondern ein Dorfverein bleiben", versichert Schmidt. Auch die sportliche Zukunft in der neuen Liga bereitet dem Vorsitzenden keine schlaflosen Nächte. "Wir werden nicht gegen den Abstieg spielen", traut der Vorsitzende dem Team eine ordentliche Rolle in der Landesliga zu.


Auch wenn Schmidt keinen Spieler herausheben möchte, so gönnt er doch einem Akteur den Erfolg ganz besonders. "Für Marc Schendzielorz freut es mich am meisten. Er ist schon so lange bei uns und hat mir immer gesagt, dass er zum Abschluss noch einmal Landesliga spielen möchte. Daher ist es wunderbar, dass das jetzt geklappt hat."


Die offizielle Aufstiegsfeier des Vereins soll am Freitag, 9. Juni, stattfinden. Eventuell kann der VfL dann einen doppelten Aufstieg feiern, denn in den verbleibenden Saisonspielen werden einige Akteure aus dem Bezirksliga-Kader in der 2. Mannschaft zum Einsatz kommen. Die möchte noch auf Rang zwei in der Kreisliga B, Gruppe 2, springen, der zur Teilnahme am Relegationsspiel zum Aufstieg in die Kreisliga A berechtigt.


Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Lennard Wüllner (4.), 0:2 Leonhardt Wetsch (19.), 0:3 Marcel Ebmeyer (26.), 0:4 Niklas Wüllner (35.), 1:5 Lennard Wüllner (87.), 1:6 Omar Khaled (88.)



Aufrufe: 03.5.2017, 10:30 Uhr
Björn KenterAutor