Letzter Spieltag: Showdown um Meisterschaft und Abstieg

Enger kann es kaum zugehen an der Tabellenspitze. Der VfL Herzlake und SV Langen stehen schon seit einiger Zeit als Bezirksliga-Aufsteiger fest. Doch die Meisterfrage ist auch vor dem letzten Spiel noch offen. Die künftigen Bezirksligisten sind punktgleich (65) und haben ein identisches Torverhältnis (+49). Herzlake hat derzeit nur wegen zwei mehr geschossenen Toren (82) die Nasenspitze vorn. Ein Um-die-Wette-Ballern ist also vorprogrammiert.

Dabei ist der VfL Herzlake gegen den TuS Haren gewarnt: „Wir wissen, dass Haren offensiv stark ist und wollen nicht in Konter laufen“, sagt VfL-Trainer Torsten Bünger. Er will mit seinem Team vor heimischer Kulisse den perfekten Saisonabschluss schaffen. „Wir wollen die Saison krönen. Und wer 17 Spieltage ganz oben steht, der hat den Titel auch verdient“, meint Bünger. Dazu muss Herzlake seine Hausaufgaben erledigen und mindestens genauso hoch gewinnen wie der SV Langen.

Titel als "I-Tüpfelchen"

Der Mitaufsteiger tritt beim VfL Emslage an und „will alles versuchen“, wie Trainer Thomas Uwelius verrät. „Wir hoffen dabei natürlich auf die Gegenwehr von Haren in Herzlake und werden dann ab spätestens Viertel nach neun alle gespannt auf unsere Handys schauen“, sagt Uwelius. Für ihn wäre der Meistertitel das „I-Tüpfelchen auf eine Saison, in der wir etwas erreicht haben, womit niemand gerechnet hat.“ Im letzten Spiel besiegte er mit seiner Truppe sogar Konkurrent Herzlake und machte damit das Meisterschaftsrennen wieder offen. „Jetzt sind alle hungrig“, weiß Uwelius.

Herzschlagfinale im Keller

Aber nicht nur an der Tabellenspitze bahnt sich ein Herzschlagfinale an. Auch im Kampf um direkten Abstieg und Relegation kommt es im Fernduell zwischen Voran Börgbern und der DJK Geeste zum Showdown. Bei zwei Punkten Vorsprung, aber dem schlechteren Torverhältnis, ist Brögbern fast zum Siegen verdammt, um den Relegationsplatz zu behalten. „Wir haben es selber in der Hand“, weiß Brögberns Spielertrainer Klaus Lammers, „wir wollen uns nicht auf andere Mannschaften verlassen.“ Mit Schwefingen haben die Brögberner nicht den einfachsten Gegner erwischt. „Im Hinspiel hatten wir kaum eine Chance“, erinnert sich Lammers an die 0:3-Niederlage. Nun hofft er auf ein besseres Ergebnis, den vollen Einsatz seiner Schützlinge und die Unterstützung der Voran-Fans auf eigenem Platz.

Schwefinger Schützenhilfe?

Um noch in die Relegation zu kommen, ist die DJK Geeste auf Schwefinger Schützenhilfe angewiesen. Vor fast genau einem Jahr vermiesten die Sportfreunde der DJK noch in der Relegation den Bezirksliga-Aufstieg und behielten das Kreisliga-Derby. „Wir hoffen, dass Schwefingen auch im nächsten Jahr das Derby gegen uns spielen will“, sendet DJK-Coach Guido Berndsen Grüße nach Schwefingen. Gleichzeitig weiß er, dass er mit seinem Team bei Alemannia Salzbergen gewinnen muss. „Jedem ist bewusst, worum es geht. Ich will, dass jeder brennt und ab der ersten Minute Vollgas gibt“, wäre für Berndsen ein Start in die Partie wie beim Pokalfinale letzte Woche gegen Freren (1:2) fatal: „Wir dürfen nicht erst 45 Minuten brauchen, um ins Spiel zu kommen.“

Kampf um Platz 4

Dort, wo es nicht mehr um Relegation oder Meisterschaft geht, stehen immerhin noch Positionskämpfe an. So will BW Lorup seine erste Kreisliga-Saison mit Platz vier krönen, der mit einem Sieg bei Eintracht Emmeln fix wäre. "Damit hat keiner gerechnet. Selbst wenn wir im schlechtesten Fall Sechster werden, ist das immer noch ein tolles Ergebnis", ist BW-Coach Heinz Stienken stolz auf seine Truppe. Besonders für seinen Kapitän Christian Taubken, der mit 37 Jahren seine Karriere beendet, will er Platz vier verteidigen. "Er ist mehr als nur ein Kapitän, sondern auch ein Vorbild neben dem Platz. Eine tolle Persönlichkeit", sagt Stienken über seinen langjährigen Dauerbrenner.

Werlte in Lauerstellung

Hinter Lorup lauert Ortsnachbar Sparta Werlte noch auf Platz vier. Trainer Hüseyin Dogan, der künftig BW Dörpen trainieren wird, will gegen Lengerich-Handrup einen guten Saisonabschluss schaffen. "Wir wollen noch einmal alles geben. Auch wenn es mit Platz vier nicht mehr reicht, können wir auf eine erfolgreiche Saison mit vielen tollen Spielen zurückblicken", hätte man laut Dogan in Werlte eine so erfolgreiche Saison mit dem jungen Team nicht unbedingt erwartet.

Dalum und Union verabschieden sich

Vorerst das letzte Mal in der Kreisliga laufen die beiden schon feststehenden Absteiger auf. Der SV Dalum sagt Tschüss mit einem Heimspiel gegen die frischen Kreispokalsieger SG Freren, Union Meppen gibt seinen Ausstand beim TuS Aschendorf. "Wir wollen uns gebührend aus der Liga verabschieden", sagt Meppens Trainer Hendrik Schnieders.