VfL Herrenberg: Erneut ein Sieg am grünen Tisch?

Am morgigen Sonntag wollte das soeben in die Regionenliga aufgestiegene Frauenteam des VfL Herrenberg den SV Unterdigisheim im Volksbankstadion empfangen. Doch am gestrigen späten Freitagabend erhielt Herrenbergs Trainer Steve Henrich eine WhatsApp seiner Trainerkollegin Nadja Teufel vom SV Unterdigisheim mit der Absage: Der SVU bringt keine Mannschaft zusammen. Beim Gegner ist eine Spielerin mit Windpocken und eine mit eitriger Angina ausgefallen. Dazu gab's einige Langzeitverletzte mit Kreuzbandriss und Muskelfaserriss. Auch drei B-Mädchen, die ursprünglich beim Gastspiel in Herrenberg hätten aushelfen sollen, fehlen dem Team.

SV Unterdigisheim sagt ab

Steve Henrich hat dem Tabellensiebten eine Verlegung vorgeschlagen. Am Mittwoch könnte die Partie in Herrenberg nachgeholt werden. Ansonsten könnte es eine weitere Spielwertung geben. Denn am Freitag bestätigte Regionenliga-Staffelleiter Axel Pasedag (Trossingen) auf „Gäubote“-Anfrage, dass die am dritten Spieltag ausgefallene Begegnung gegen den TSV Grafenau mit 3:0 für Herrenberg gewertet wird. Pasedag: „Ursprünglich wollte ich abwarten, ob sich beide Vereine auf einen Nachholtermin einigen konnten. Aber dies war nicht der Fall.“ Inzwischen liege der „Nichtantritt“ von Grafenau – der TSV hatte damals Ende September eine Woche vor der Partie wegen acht verletzten Spielerinnen beim neuen Ligakollegen auf eine Spielverlegung gedrängt – beim Sportgericht, der den Bescheid an beide Vereine allerdings noch nicht verschickt hat.

Hickhack um Nachholtermine

Steve Henrich ist froh, dass das Hickhack der vergangenen Wochen ein Ende hat. Er hatte bei seinem Grafenauer Trainerkollege darauf gedrängt, schnell einen Nachholtermin im Oktober anzuberaumen, da ab Mitte November mit Lisa Rinderknecht und Jessica Henzler zwei wichtige Stammkräfte wegen eines Auslandaufenthaltes fehlen würden. Henrich: „Ich habe dem TSV den 12. Oktober angeboten, aber nachdem der Club den Bezirkspokalspiel-Termin auf dieses Datum gelegt hat, war für mich die Sache erledigt.“ Axel Pasedag hatte Verständnis für die Terminnöte: „Aufgrund einer 13er-Staffel gehen uns die Termine am Wochenende aus.“

Sollte nun auch die Heimpartie gegen den SV Unterdigisheim mit 3:0 für Herrenberg gewertet werden, hätte der Aufsteiger mit sieben Siegen in sieben Spielen einen makellosen Start hingelegt. Doch Steve Henrich zeigte sich nur bedingt überrascht: „Wir wollten schon oben mitspielen, da meine junge Mannschaft Qualität hat.“ Zudem sei der Neuling in konditioneller Hinsicht bislang jedem Gegner überlegen gewesen. „Wir trainieren drei Mal die Woche, die meisten anderen Teams dagegen nur zwei Mal. Von daher können wir in der zweiten Halbzeit zumeist immer noch eine Schippe drauflegen.“ Dennoch müsse man jeden Gegner ernst nehmen, da man die Spielweise erst mal kennenlernen müsse.

Sprung in die Landesliga ist möglich

Steve Henrich ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft mit ihrem aggressiven Pressing-Spiel jedem Gegner gewachsen sein wird. Dem jungen Team traut der Trainer den Sprung in die Landesliga durchaus zu, auch wenn dann solche Talente wie etwa Torjägerin Celine Philipp in den Fokus höherklassiger Vereine rücken werden. Doch Henrich bleibt gelassen: „Auch darauf sind wir vorbereitet.“

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