VfL Herrenberg: Aus im Elfmeterschießen

Die Anfangsphase der Partie war ausgeglichen, beide Teams gingen engagiert zu Werke. Doch nach zehn Minuten übernahmen die Herrenberger mehr und mehr die Spielkontrolle und drückte Weingarten tief in die eigene Hälfte. Der VfL Herrenberg kreierte Chancen im Minutentakt. Die größte vergab Marvin Kennke nach elf Minuten, als der Torhüter des SVW einen Schuss von Lukas Rähle nur abklatschen konnte und Kennke den Ball eigentlich nur über die Torlinie drücken müsste. Der VfL-Stürmer kam aber ins Straucheln, so dass Gästekeeper Alexander Horfein rechtzeitig wieder zur Stelle war und den Ball zur Ecke parieren konnte.

"Selten eine solche Halbzeit gezeigt"

In der 16. Minute war es dann so weit: Die sehr agilen Metehan Kizilagil und Nick Prokein dividierten die Hintermannschaft des SV Weingarten nach allen Regeln der Kunst auseinander und Prokein schob aus spitzem Winkel zur verdienten 1:0-Führung ein. In der Folgezeit ließen die Herrenberger nicht locker und kamen zu weiteren klaren Torchancen, die allesamt ungenutzt blieben. „Was die Jungs in der ersten Halbzeit gezeigt haben, war sehr stark. Ich habe in den letzten drei Jahren selten eine solche Halbzeit einer meiner Mannschaften gesehen. Umso ärgerlicher ist es, dass sich die Mannschaft dafür nicht belohnt hat“, meinte VfL-Coach Daniel Wahnsiedler zu dieser starken Phase seines Teams.

"Wir waren zu phlegmatisch"

Denn nach dem Halbzeitpfiff kam die Mannschaft wie ausgewechselt aus der Kabine. Wahnsiedler: „Da sind einige Spieler wieder in ihr altes Muster verfallen. Wir waren zu phlegmatisch.“ Der SV Weingarten kam auf und erzielte nach einem Eckball den Ausgleichstreffer durch Lars Stöckler (55.).
Danach spielten beide Teams mit offenem Visier. Die besseren Chancen hatten weiterhin die Herrenberger, diese wurden allesamt vergeben. „Wir müssen schleunigst schauen, dass wir kaltschnäuziger werden. Es fehlt der absolute Wille, ein Tor zu machen“, monierte der VfL-Trainer. Nach der regulären Spielzeit und der anschließenden 30-minütigen Verlängerung, welche auch torlos endete, kam es zum Elfmeterschießen. Hier bewahrten die Spieler des SVW die Nerven und verwandelten alle souverän ihren Elfmeter, während auf Herrenberger Seite zwei Schützen scheiterten. „Zum Elfmeterschießen gehört immer ein bisschen Glück, wir haben uns heute in der regulären Spielzeit selbst geschlagen“, bilanzierte Wahnsiedler.

Doppeltes Pech: In der ersten Runde des WFV-Pokals hätte es ein Bezirksderby gegen den VfL Nagold gegeben. Die Nagolder haben den VfL Kirchheim/Teck mit 4:0 besiegt und erwarten nun den SV Weingarten zum Heimspiel.

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