2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Regionalliga-Spieler in der Bezirksliga? Nicht okay!

Voting-Ergebnis: FuPa-Community ist mehrheitlich für eine Änderung der Spielordnung / NFV-Spielleiter Stebani gibt zu: "Keine perfekte Lösung"

Drochtersen/Assel III hat am vorletzten Wochenende mit fünf Regionalliga-Spielern das Bezirksliga-Spiel gegen VfL Güldenstern Stade gewonnen. Das sorgte für einigen Wirbel. Verboten war es allerdings nicht - dank einer Sonderregel für Teams der 3. Liga und Regionalliga.

Geht es nach der Mehrheit der FuPa-Community, sollte diese Regelung allerdings abgeschafft werden. Dafür sprachen sich immerhin 46,8 Prozent der insgesamt 742 User aus, die sich am FuPa-Voting beteiligten. Aus ihrer Sicht ist die Sonderregelung Wettbewerbsverzerrung. "Für alle Spieler sollten die gleichen Festspiel-Regeln gelten."

Nicht ganz so eng sehen es 27,8 Prozent der Stimmabgeber. Sie finden: "Die Regel sollte angepasst werden: Ein oder zwei Spieler aus der Regionalliga sind okay. Mehr sollten es aber nicht sein."
Immerhin 23,8 Prozent der Voter entschieden sich für die dritte von vier Antwortmöglichkeiten, die da lautet: "Jeder Verein versucht, mit den besten Spielern zu spielen. Wenn die aus der Regionalliga kommen, ist das halt so." 2 Prozent der User hatten keine Meinung zum Thema.

Streitpunkt des Ganzen ist Paragraph §10 der Spielordnung im NFV. Dort steht zwar, dass ein Spieler in einer höheren Mannschaft festgespielt ist, wenn er in zwei aufeinander folgenden Pflichtspielen in dieser Mannschaft eingesetzt wurde. Doch in Absatz 3 folgt die Ausnahme für Regionalliga- und Drittliga-Spieler: "Diese Spieler sind nach einem Pflichtspieleinsatz in einer Mannschaft der vorgenannten Spielklassen nach einer Schutzfrist von 2 Tagen wieder für Pflichtspiele aller anderen Mannschaften des Vereins spielberechtigt." Für U23-Spieler gilt sogar gar keine Schutzfrist. Heißt: Wenn ein Club wie Regionalligist Drochtersen/Assel es sich leisten möchte, könnte er theoretisch seine komplette Regionalliga-Mannschaft im 2. oder 3. Team des Vereins einsetzen. Ein Oberligist wie der Heeslinger SC hingegen nicht.

Jürgen Stebani, Spielleiter im Niedersächsischen Fußballverband, nennt die Regelung "keine perfekte Lösung". Er betont aber, dass der NFV nur bedingt Einfluss darauf habe, da die Regelungen von den Regionalliga-Vertretern bestimmt werden würden. "Der Landesverband kann da direkt nicht einwirken", so Stebani. Die Sonderregelung, die für Spieler der 3. Liga und Regionalliga gilt, findet sich in der Tat auch in der Spielordnung des DFB wieder, dort ist sie in Paragraph § 11a geregelt.

Die Frage, ob eine Änderung der Spielordnung grundsätzlich möglich sei, bejaht Stebani jedoch. "Dazu muss beim Verbandstag nur ein entsprechender Antrag eingereicht werden, dann beschäftigen wir uns mit dem Thema."

Dass etliche Trainer aus der Bezirksliga mit der Sonderregelung nicht einverstanden sind, dafür zeigt der Spielleiter des NFV Verständnis. "Ich kann die Aufregung nachvollziehen, aber es gibt eben die Regelung." Eine Begünstigung für Teams wie Drochtersen-Assel sieht Stebani in der Regelung dennoch nicht. Er habe sich laut eigener Aussage mit den Einsätzen der Spieler von D/A beschäftigt. "Einen massenhaften Einsatz in der 2. und 3. Mannschaft habe ich da nicht festgestellt", sagt Stebani.

Dass D/A für die Bezirksliga-Partie gegen Güldenstern Stade überhaupt fünf Spieler aus dem Regionalliga-Kader abgestellt hat, lag laut Vereinsangaben am kurzfristigen Ausfall der Viertliga-Partie beim Lüneburger SK. Am vergangenen Wochenende spielte Drochtersens Erste zeitgleich mit der Dritten. Die Dritte musste ohne Regionalliga-Spieler auskommen, verlor das Heimspiel gegen Altenwalde mit 0:3.

Aufrufe: 027.3.2017, 17:00 Uhr
FuPa / Christian HeinigAutor