2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
F: Meier
F: Meier

In der Lübbecker A-Liga spitzt sich der Abstiegskrimi zu

Kreisliga A Lübbecke: VfL Frotheim sendet mit Heimerfolg gegen den FC Lübbecke ein Lebenszeichen. SV Schnathorst landet innerhalb einer Woche drei Siege und freut sich über den treffsicheren Arne Merschel

Mit den Spielen um Ostern biegt die Fußball-Kreisliga A endgültig auf die Zielgerade der Saison ein. Wer ist in der Ostereiersuche in Form von Punkten am erfolgreichsten? Wer verschafft sich für den Zielsprint die besten Ausgangspositionen? Nach den Partien am vergangenen Wochenende verspricht vor allem der Kampf um den Klassenerhalt ein echter Krimi zu werden. Der Wochensieg ging zuletzt eindeutig an den SV Schnathorst. Mit drei Siegen aus drei Spielen ist das Thema Abstiegskampf für die Mannschaft von Uwe Korejtek jetzt passé. Das zeigt sich auch im „Power-Ranking“ auf Fupa.Net, dem Onlineportal der Neuen Westfälischen für den Amateurfußball. Von Platz 13 auf vier verbesserte sich der SVS. Auch die „United“ aus Varl, unter ihrem neuen Trainer Oliver Sander immer noch ungeschlagen, schaffte den Sprung in die Top drei.

CHRISTOPHERS SIEG
Am Ende hatte der „Kleine“ in beiden Wertungen die Nase vorn. Zunächst gewann Christopher Bänsch und sein SSV Pr. Ströhen locker mit 3:0 gegen den VfB Fabbenstedt mit seinem älteren Bruder Florian. Und auch in der Einzelwertung lag Christopher vorn. Ihm gelang im Bruderduell ein Tor. Dadurch zog Christopher Bänsch mit jetzt fünf Toren auch an Florian (4 Tore) vorbei. Durch den Sieg bleiben die Nordkreisler im Kalenderjahr 2017 weiter ungeschlagen. Sicherlich auch seinen Anteil daran hat Neuzugang Ricardo Tenti, der mit Ausnahme des Spiels beim VfL Frotheim in allen vier Spielen traf. Auch am Sonntag war Tenti mit dem wichtigen 1:0 zur Stelle. Aber auch die Defensive zeigte sich zuletzt sehr stabil. Drei Mal in Folge blieb die Mannschaft um Abwehrchef und Kapitän Jan Kampe zuletzt ohne Gegentor. Sehr schnell nach dem Spiel verabschiedete sich Spielertrainer Andre Krause in den Kurzurlaub. „Es war auf jeden Fall ein verdienter Sieg“, so Krause kurz und knapp. Das sahen auch die Fabbenstedter so, die auf einige Leistungsträger verzichten mussten. „Ströhen war einfach einen Tick aggressiver. Wir wollten unbedingt lange Bälle nach vorne verhindern, weil es damit eh kein Durchkommen gegen die langen Kerle aus Pr. Ströhen gibt. Was wir aber gemacht haben, waren eben diese „Langholz-Bälle“. So hatten wir letztlich keine Chance“, meinte VfB-Trainer Rainer Mannel nach der Partie. Dennoch sollten die Fabbenstedter langsam mal wieder gewinnen, um die bislang guten Eindrücke der Saison nicht zu gefährden. In den vergangenen vier Begegnungen gab es keinen „Dreier“ für den VfB.

BWO HÄLT ANSCHLUSS
Nach zwei Niederlagen in Folge hat BW Oberbauerschaft den Abwärtstrend mit einem 3:0-Sieg bei TuSpo Rahden stoppen können. „Wir haben noch einige interessante Spiele vor der Brust und durch den Sieg bleiben wir weiter in einer guten Ausgangsposition“, so Daniel Bönker. Der bekam von der Mannschaft das gewünschte nachträgliche Geburtstagsgeschenk in Form von drei Punkten. Allerdings war es ein harterkämpfter Sieg gegen über lange Zeit ebenbürtige Rahdener. „Obwohl sie abgeschlagen in der Tabelle sind, hat die Mannschaft einen tollen Charakter gezeigt. Gerade in der ersten Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe und wir konnten froh sein, dass wir mit einer Führung in die Halbzeit gekommen sind“, lobte Daniel Bönker die Einstellung des Tabellenletzten.

ACHTERBAHNFAHRT
Immer wenn der BSC Blasheim und SV Schnathorst aufeinandertreffen, scheint das große Spektakel vorprogrammiert zu sein. Nach dem 5:4 im Hinspiel hatten die Schnathorster auch dieses Mal knapp mit 4:3 die Nase vorn. „Da hatten wir das glückliche Ende auf unserer Seite. In der ersten Halbzeit verteilen wir zwei Geschenke an die Blasheimer. Danach haben wir richtig Glück, dass Thorsten überragend hält und Blasheim seine Chancen zum 3:1 liegen lässt. Unser 2:2 fällt dann eigentlich aus dem Nichts. Das hat dem BSC wohl den Nackenschlag gegeben und uns noch einmal Oberwasser“, so Schnathorsts Trainer Uwe Korejtek. Neben dem starken Torwart Thorsten Korejtek war wie schon beim Sieg in Frotheim aber Arne Merschel der Matchwinner. Binnen vier Tagen gelangen Merschel gleich zwei „Dreierpacks“. Insgesamt verlief die Woche für den SVS traumhaft. Drei Mal wurde gegen Mannschaften aus der Abstiegszone gewonnen, in der sich Schnathorst zuvor auch noch befunden hatte. „Wir mussten auch erst wieder in den Rhythmus kommen. Den haben wir jetzt scheinbar gefunden. Die kleine Siegesserie war auf jeden Fall enorm wichtig für uns“, so Korejtek weiter. Im Blasheimer Lager war die Stimmung nach der zweiten Niederlage in Folge natürlich gedämpft. Wieder einmal scheiterten die Blau-Weißen an ihrer schwachen Chancenverwertung. „Diese Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben. Genügend Chancen, um das Spiel zu gewinnen, hatten wir auf jeden Fall. Bei den Gegentoren haben wir einfach schlecht umgeschaltet und Schnathorst hat uns gezeigt, was Effektivität ist. Trotz zwei guten Spielen stehen wir jetzt mit leeren Händen da“, meinte der enttäuschte Sebastian Numrich nach dem Spiel.

SANDERS SERIE HÄLT
Den 3:2-Auswärtssieg hatten selbst die Varler vorher nicht unbedingt erwartet. Das Spiel nahm zunächst den erwarteten Verlauf. Die drittbeste Heimmannschaft, BW Vehlage, hatte viel Ballbesitz und Spielkontrolle gegen das zweitbeste Auswärtsteam der Liga. „Vehlage hatte zunächst das Heft in der Hand. Wir wollten hinten sicher stehen und das ist uns gelungen, da wir trotz der zwei Gegentore in der ersten Halbzeit wenig zugelassen haben. Für uns unerklärlich, hat Vehlage dann aber in der zweiten Halbzeit kaum noch Druck ausgeübt, sondern hat uns spielen lassen“, freute sich „United“-Coach Oliver Sander über den mittlerweile siebten Auswärtssieg seiner Elf. Und dadurch sind plötzlich auch die Varler wieder mittendrin im Rennen um Platz zwei. Sehr umstritten war vor allem das Siegtor von Jens Meier in der Nachspielzeit. Dabei monierten die Vehlager, dass Torwart Christian Schmidt den Ball vor der Linie abgewehrt hat. Schiedsrichter Dennis Langer entschied trotzdem auf Tor. „Der Ball war auf jeden Fall nicht hinter der Linie. Es war die einzige Entscheidung des Schiedsrichters, die aus unserer Sicht nicht richtig war. Ansonsten hat er eine super Leistung abgeliefert. Wir hätten schon gerne zumindest einen Punkt mitgenommen. Aber über die 90 Minuten müssen wir die Schuld eindeutig bei uns selbst suchen. Gerade in der zweiten Halbzeit war nach der Auswechslung von Sergej Lauer bei uns „tote Hose“ im Spiel nach vorne“, erklärte Vehlages Trainer Heinrich Dyck nach dem Spiel.

STEINE PURZELN
Die Steine der Erleichterung waren beim gesamten Anhang des VfL Frotheim nach dem 3:1-Heimsieg gegen den FC Lübbecke spürbar. Nach fünf Niederlagen in Folge feierten die Frotheimer endlich wieder einen Sieg und der war enorm wichtig. Im Falle einer Niederlage hätte sich Lübbecke zehn Punkte vom VfL entfernt. So aber bleibt es weiter spannend und der VfL wird sicherlich mit breiter Brust in das Kellerduell gegen den BSC Blasheim an Gründonnerstag gehen. Wie wichtig gerade Spielertrainer Christoph Meyhoff für das Team ist, wurde am Sonntag deutlich. Nach den ersten 30 Minuten beim Comeback am Donnerstag stand „Hucky“ am Sonntag erstmals wieder in der Startelf. „Wir sind damit ein großes Risiko eingegangen, weil auch wir nicht wussten, ob es nicht eventuell zu früh sei. Ich hätte es vorher auch nicht für möglich gehalten, wie sehr wir auf dem Platz von ihm abhängig sind. Allein seine Präsenz gibt den Mitspielern mehr Selbstvertrauen. Unser Spiel hat sich komplett geändert, weil wieder eine Statik im Spiel vorhanden war“, meinte ein erleichterter Florian Haase nach dem Schlusspfiff. „Bis zum 3:1 haben wir draußen alle gezittert, weil Lübbecke oft eine gute Aktion reicht. Wie man auch am Lattenschuss kurz vor dem 3:1 gesehen hat. Diesmal hatten wir das Glück auf unserer Seite. Aber das Glück hat sich die Mannschaft diesmal auch erarbeitet und ist dafür belohnt worden“.

GUTE LAUNE GETRÜBT
Eigentlich hätte Sven Kassen nach dem sehr schmeichelhaften 1:0-Sieg bei TuRa Espelkamp bester Laune sein müssen. Doch die Freude wurde getrübt. „Genau wie im Hinspiel. Ein Bänderriss und ein Platzverweis. Nur beim Platzverweis war es der gleiche Spieler“. Zumindest seinen Humor hatte Kassen nicht verloren. Während Jens Thiesing (dieses Mal aber mit gelb-rot) vorzeitig zum Duschen durfte, erwischte es in Sachen Bänderriss nicht Ananda Nottbeck, sondern Henrik Teske. Was die Sache aber nicht minder bitterer für die Stemweder macht, denn auch Nils Kaes (Leistenprobleme) droht erneut länger auszufallen. „TuRa hatte uns eigentlich im Griff und sie haben sicherlich allen Grund mit dem Ergebnis zu hadern. Aber dieses Gefühl kennen wir aus dieser Saison auch nur zu gut. Wir können uns auf jeden Fall bei Eike Henke im Tor bedanken, der für Noel Hartmann eingesprungen ist. Er hat uns mit seinen Paraden den Sieg letztlich ermöglicht“, freute sich Kassen.

Aufrufe: 011.4.2017, 14:37 Uhr
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