2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Dreimal Abstiegsangst

Kreisliga A: Der VfL Frotheim, BSC Blasheim und FC Lübbecke rnmachen den zweiten Absteiger am letzten Spieltag unter sich aus

Drei Schauplätze, dreimal Abstiegsangst: Vor dem letzten Spieltag in der Fußball-Kreisliga A sind drei Mannschaften akut gefährdet. Der Vorletzte VfL Frotheim (30 Punkte) strebt am kommenden Sonntag einen Heimsieg gegen BW Oberbauerschaft an. Der Drittletzte BSC Blasheim (ebenfalls 30 Zähler) steht vor der schweren Auswärtsaufgabe bei BW Vehlage. Die besten Karten des um den Klassenerhalt bangenden Trios hat der FC Lübbecke (32 Punkte), der beim TuS Gehlenbeck anzutreten hat.

KELLER SPEKULIERT NICHT
„Wir spekulieren nicht auf die Hilfe anderer Mannschaften, sondern wollen uns selbst retten“, sagt der Lübbecker Tasso Keller. Der zeigte sich von dem Auftritt seines Teams am vergangenen Sonntag bei der 0:3-Niederlage in Blasheim enttäuscht. „Das war schlicht und einfach zu wenig. Dabei hatte ich gehofft, dass wir nach dem 3:1-Sieg in Stemwede ein besseres Spiel abliefern würden“, so Keller. Allerdings hatte der FCL einige personelle Sorgen, so dass nach der Pause Philipp Knappmeyer aushelfen musste. „Wenn alle so ein Spiel wie Philipp abgeliefert hätten, ständen wir nicht so weit unten“, hatte Keller ein Extralob für den Ex-Lübbecker Spielertrainer übrig.


SPIELER MIT CHARAKTER
„Eventuell könnte uns ja auch ein Punkt reichen, doch darauf sollten wir uns nicht verlassen. Wir werden auf Sieg spielen, um die Saison mit dem Klassenerhalt zu beenden“, lautet Tasso Kellers unmissverständliche Marschroute. Dabei steht noch nicht fest, mit welchem Personal der Lübbecker Trainer rechnen kann. Mustafe Halili fehlte in Blasheim verletzungsbedingt, Sascha Blase musste ausgewechselt werden – ob die beiden in Gehlenbeck zur Verfügung stehen, wird sich erst kurzfristig entscheiden. „Ich werde die elf Spieler aufstellen, die ganz genau wissen, worum es geht und die alles dafür tun werden, um zu gewinnen. Ich brauche Spieler mit Charakter“, lautet Tasso Kellers Einschätzung vor dem Finale.


MORALISCHER GEWINNER
Zum moralischen Gewinner des 29. und vorletzten Spieltages avancierte der BSC Blasheim. Auf dem Tabellenvorletzten lastete vor dem Anpfiff ein enormer Druck, denn eine Niederlage im Derby gegen den FC Lübbecke hätte den Abstieg besiegeln können. „Wie die Mannschaft mit dieser Situation umgegangen ist, war beeindruckend“, so das Pauschallob von Trainer Sebastian Numrich. Seine Mannen übernahmen von Beginn an die Initiative, zeigten in den Zweikämpfen Präsenz und belohnten sich mit dem wegweisenden 1:0 von Rico Heuchel. „Mit dem Doppelschlag in der zweiten Halbzeit war die Partie dann entschieden“, freute sich Sebastian Numrich.

Das war wohl nichts: Die Lübbecker Tasso Keller (l.) und Philipp Knappmeyer.


NUMRICH SELBSTBEWUSST
Trotzdem haben die Blasheimer am letzten Spieltag eine schwierige Ausgangsposition. Sie müssen auswärts beim in dieser Serie stark auftrumpfenden SC BW Vehlage etwas holen und gleichzeitig hoffen, dass die Frotheimer und Lübbecker ihre Spiele nicht gewinnen. „Uns hatten nicht wenige doch schon abgeschrieben. Deshalb tut der Sieg gegen Lübbecke unheimlich gut und wird der Mannschaft noch einmal einen weiteren Schub geben. Und diese Euphorie wollen wir mit nach Vehlage nehmen“, kündigt der BSC-Coach selbstbewusst an.


HAASE, DER PSYCHOLOGE
Erst einmal wieder aufbauen müssen Florian Haase und Christoph Meyhoff die Mannschaft des VfL Frotheim. Die kassierte am Sonntag eine vermeidbare 0:1-Niederlage in Schnathorst und musste nach dem Abpfiff auch noch miterleben, wie die erleichterten Gastgeber die Rettung im Abstiegskampf feierten. „Es bringt aber nichts, den Druck auf die Spieler zu erhöhen. Die Situation war schwierig und bleibt schwierig, insoweit hat sich vor dem letzten Spieltag für uns nicht viel geändert“, erklärt Florian Haase, der derzeit auch als Psychologe gefragt ist.


PATZER VON SPILKER
Dass die Frotheimer im Nervenspiel in Schnathorst leer ausgingen, haben sie sich selbst zuzuschreiben. Im ersten Durchgang, der klar an die Gäste ging, besaßen Sebastian Bollmeier, Jan Nentwich, Tim Wullbrandt und Tobias Borchert eine ganze Reihe sehr guter Einschussmöglichkeiten, die allesamt „versiebt“ wurden. „Schnathorst hat einiges zugelassen, das war der rote Teppich, um das Spiel für uns zu entscheiden“, fasste der VfL-Coach enttäuscht zusammen. Dass der entscheidende Treffer der Schnathorster unter Mithilfe von Frotheims Torhüter Kevin Spilker zustande kam, dürfte dem Nervenkostüm der Grün-Weißen ebenfalls nicht hilfreich sein. Den letzten Rettungsanker bildet nun das Heimspiel gegen Blau-Weiß Oberbauerschaft. Dass aber werden die Frotheimer vielleicht ohne Sebastian Bollmeier und Sören Riechmann bestreiten müssen, die am Sonntag angeschlagen und vorzeitig den Platz verließen.

Aufrufe: 024.5.2017, 12:37 Uhr
Andreas Gerth u. Rainer Placke/Fotos: Stefan PolleAutor