2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

Die Wochen der Wahrheit beginnen

Kreisliga A Lübbecke: Erstmals seit dem vierten Spieltag konnte der BSC Blasheim die Abstiegsplätze verlassen.Tengerns Trainer Kai Sander hat trotz des Vorsprungs Verfolger BW Vehlage auf dem Schirm

In der Fußball-Kreisliga A stehen die Wochen der Wahrheit an. Der April wird wieder einmal im Zeichen der englischen Wochen stehen. Erstmals seit dem vierten Spieltag konnte der BSC Blasheim am vergangenen Sonntag die Abstiegsplätze A verlassen. Ein am Ende deutlicher 6:1-Heimsieg gegen den TuS Gehlenbeck und ein spätes Gegentor gegen den VfL Frotheim machten dies möglich. Auch an der Tabellenspitze wurde fleißig gepunktet. Dennoch macht der TuS Tengern II derzeit nicht den Eindruck, als würde man sich die Butter noch vom Brot nehmen lassen. Auch wenn Trainer Kai Sander weiter vor allem BW Vehlage auf der Rechnung hat.

AKKÖSE MIT DREIERPACK
„Das ist auch das Ergebnis einer guten Vorbereitung“, meinte BSC Blasheims Trainer Sebastian Numrich trocken nach dem 6:1-Heimsieg gegen den TuS Gehlenbeck. Damit war auch sein Matchwinner Cemali Akköse gemeint, der in der Sommervorbereitung urlaubsbedingt nicht im gewohnten Maße trainieren konnte. Drei Tore steuerte der schnelle Stürmer zum 6:1-Sieg bei. Das Lob vom Trainer ging aber natürlich an die gesamte Mannschaft. „Wir haben gut trainiert und konnten deswegen auch am Ende noch ein hohes Tempo gehen“, so Numrich. Dabei hatten die Blasheimer aber gerade in der ersten Hälfte einige Anlaufschwierigkeiten. „Das war sicherlich nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Was aber auch mit der langen Pause etwas zu erklären ist. Die Führung zur Pause war auf jeden Fall sehr glücklich. Aber danach hat es die Mannschaft richtig gut gemacht“, freute sich Numrich über den wichtigen Sieg. Den Sprung auf die Nicht-Abstiegsplätze nahm der BSC-Coach natürlich gerne wahr. „Wir hatten sicherlich auch Glück, dass die Konkurrenz, während wir nicht spielen konnten, nicht so fleißig gepunktet haben. So dürfen sich weiter viele Mannschaften nicht sicher sein“, so Numrich weiter.
KURIOSER PLATZVERWEIS
Die Gehlenbecker haderten während der 90 Minuten mit den Entscheidungen des Unparteiischen. Bei der Blasheimer Hereingabe zum Ausgleichstreffer soll der Ball bereits im Seitenaus gewesen sein. Zudem wurde den Gehlenbecker zu Beginn der zweiten Halbzeit ein Tor von Andre Kottkamp aberkannt, da gefährliches Spiel gegen BSC-Keeper Steffen Görl vorgelegen haben soll. Gerade bei dieser Szene zeigte auch Sebastian Numrich etwas Verständnis. „In der Situation hatten wir sicherlich etwas Glück. Das pfeift nicht jeder Schiedsrichter ab“. Es war eine Kann-Situation. Eine klare Fehlentscheidung von Schiedsrichter Yahya Tas lag hier aber nicht vor. „Wir haben das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt gut im Griff gehabt“, meinte Frank Zapatka über das Spiel seiner Mannschaft in den ersten 60 Minuten. Eine kuriose gelb-rote Karte sah dabei Luca Rolfs. Als Ersatzspieler hatte Rolfs in der ersten Halbzeit zu lautstark eine Aktion kommentiert und hatte dafür die erste gelbe Karte gesehen. Kurz nach seiner Einwechslung sah der Gehlenbecker Mittelfeldspieler nach einem Foulspiel die nächste gelbe Karte und so war der Tag nach 20 Minuten Einsatzzeit schon wieder vorbei. Auch diese Szene passte in einen restlos gebrauchten Tag für die Gehlenbecker.
BWO KANN AUSWÄRTS
Mit ihrer Heimstärke legen die Oberbauerschafter den Grundstein für eine gute Saison. Aber auch auf fremden Platz kann BWO punkten, so wie eben beim 3:0-Sieg in Isenstedt. „Nach hinten raus war der Sieg verdient. Gerade nach der Pause haben wir uns etwas einlullen lassen und hatten da auch Glück, dass Isenstedt nicht in Führung gegangen ist. Schlüssel zum Sieg war wieder unsere gute Fitness“, so Trainer Daniel Bönker. Bei BWO freut man sich jetzt auf die anstehenden Aufgaben. Erst geht es am Donnerstag zum heimstarken SSV Pr. Ströhen, dann folgt am Sonntag das Derby gegen Spitzenreiter TuS Tengern II. „Es wäre natürlich super, wenn wir als Zweiter in das Derby gehen“, so Bönker mit einem Lächeln im Gesicht. Dazu muss Oberbauerschaft aber auch im Nordkreis sein starkes Auswärtsgesicht zeigen.

Einstand gegeben: Tobias Jürgens (l.) spielt jetzt für den SC Isenstedt.


ISC KRISELT WEITER
„Man kann der Mannschaft erneut nur den Vorwurf machen, dass sie ihre Chancen nicht genutzt hat. Aber derzeit fehlt einfach das Quäntchen Glück“, haderte Sebastian Vogt nach der sonntäglichen Niederlage. Die dünne Personaldicke ist sicherlich auch ein Grund dafür, warum es aktuell beim SC Isenstedt nicht „fluscht“. Neben Alexander Koch (Zeh-Operation) fiel auch Spielertrainer Christian Gieselmann urlaubsbedingt aus. Dafür gab ein Spieler im Isenstedter Dress sein Debüt, den viele eher vom Sport mit einem kleineren Ball kennen: Tobias Jürgens. Der ehemalige westdeutsche Schülermeister im Tischtennis gab am Sonntag seinen Einstand auf dem grünen Rasen. Dabei hatte der Angreifer gleich zwei Mal die Führung auf dem Fuß. „Wir sind froh, dass wir Tobias jetzt dabei haben. Für das erste Spiel hat er seine Sache gut gemacht“, lobte Vogt seinen Neuzugang. Dennoch wird die Lage für den ISC nach der dritten Niederlage in Folge immer gefährlicher. „Das sehen wir auch. Wir sollten schnellstens wieder punkten, um nicht komplett in den Abstiegskampf hineinzurutschen“.
RAHDEN ÄRGERT VARL
„Das war das erwartet umkämpfte Spiel. Rahden hat sicherlich nicht wie ein Tabellenletzter gespielt. Sie funktionieren mittlerweile wieder als Mannschaft“, meinte Varls Trainer Oliver Sander nach dem 3:1-Sieg seiner Mannschaft im Rahdener Stadtderby. „Wir waren sicherlich die aktivere Mannschaft, aber in der Defensive teilweise zu nachlässig. Dennoch war der Sieg unter dem Strich auch verdient“, so Sander weiter.
SANDER WARNT WEITER
Mit drei Siegen ist der TuS Tengern II stark in den zweiten Saisonteil gestartet. Dennoch will Trainer Kai Sander nichts von einer Entscheidung im Titelkampf hören. „Wir haben Vehlage weiter komplett auf dem Zettel. Die werden bestimmt nicht viele Punkte mehr abgeben. Deswegen müssen wir jetzt dranbleiben“. Beim 3:1 gegen den SV Schnathorst erfüllten die „Kleeblätter“ zumindest ihre Hausaufgaben. „Ein Derbysieg ist immer schön. Aber es war das erwartet harte Spiel. Gerade spielerisch läuft es aktuell noch nicht so rund. Nach der schwachen Phase nach der Pause und dem Schnathorster Ausgleich hat es die Mannschaft dann aber wieder richtig gut gemacht“. Ein kleiner Lichtblick war zudem das Comeback von Stefan Hamel, der nach seiner schweren Schulterverletzung wieder erste Gehversuche unternahm.
REIMER TRIFFT SPÄT
„Für das Ergebnis muss ich mich fast schon entschuldigen“, gab TuRa-Coach Willi Rogalsky nach dem 1:0-Sieg seiner Mannschaft gegen den VfL Frotheim offen zu. Es war am Ende alles möglich. Scheitert Sebastian Bollmeier nicht sehr aussichtsreich am Espelkamper Schlussmann Yannik Thie, hätten die Frotheimer wohl die drei Punkte mit nach Hause genommen. So aber „netzte“ Andri Reimer im direkten Gegenzug zum 1:0-Siegtreffer für die Gastgeber ein. „Auch für uns war dieser Sieg sehr wichtig. Auch wir müssen zuerst nach unten schauen. Der Sieg war am Ende glücklich, aber nicht unverdient. Und zuletzt fehlte bei uns ja manchmal auch eine Portion Glück“, so Rogalsky weiter. Bei den Frotheimern passt der K.O. in letzter Sekunde natürlich ins Bild. „Es war insgesamt ein Schritt nach vorne, weil weiter nach hinten ging auch nicht. Wir hätten sicherlich einen Punkt verdient gehabt, aber es ist vielleicht auch das Ergebnis der Vorbereitung. Es bleibt dabei, wir können nur die Klasse halten, wenn wir als Mannschaft agieren und auftreten“, erklärte ein deprimierter Florian Haase. Zumindest befinden sich die Frotheimer jetzt dort, wo man eigentlich nicht hinwollte: auf einem Abstiegsplatz.
VEHLAGER MINIMALISTEN
„Wir entwickeln uns immer mehr zu Minimalisten. Aber wenn es so ausgeht, machen wir das gerne“, freute sich Heinrich Dyck über den knappen 1:0-Heimsieg gegen den TuS Stemwede. „Stemwede hat wirklich gut malocht und ein Unentschieden wäre sicherlich gerecht gewesen“, gab der Vehlager Trainer aber fairerweise zu. Neben Neuzugang Martin Neumann (Muskelfaserriss) droht jetzt aber auch Goalgetter Sergej Lauer auszufallen. Der hatte sich bei seinem Siegtor das Knie vertreten und musste ausgewechselt werden. Sein Trainerkollege Sven Kassen kam sich nach dem Spiel vor wie das wöchentlich grüßende Murmeltier. „So wie immer. Nach diesem Spiel gibt es wenig Ansatzpunkte, was es zu verbessern gilt. Außer eben das eine und das ist im Fußball das entscheidende. Wir müssen endlich unsere guten Chancen in Tore ummünzen“, so Kassen.
STRÖHER REVANCHE
Der SSV Pr. Ströhen bleibt in der Spitzengruppe. Beim 3:1 gelang der Revanche für die erste Saisonniederlage im Hinspiel beim FC Lübbecke. „Das 1:1 fiel genau zum richtigen Zeitpunkt. Danach war es in der zweiten Halbzeit wirklich Einbahnstraßen-Fußball“, meinte Spielertrainer Andre Krause nach der Begegnung. Dabei hatten die Lübbecker in Torwart Marcel Reinies ihren besten Mann, der mehrfach einen höheren Sieg der Nordkreisler verhinderte. „Der hat wirklich überragend gehalten“, lobte auch Krause den Lübbecker Schlussmann.
WECHSELBAD DER GEFÜHLE
Sechs Tore, dabei der Ausgleichstreffer durch ein Fabbenstedter Eigentor in letzter Sekunde. Die Partie zwischen dem SuS Holzhausen gegen VfB Fabbenstedt hatte vieles zu bieten. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Ballgewinne im Mittelfeld. Das war im ersten Durchgang nicht der Fall. Die Mannschaft hat bis zum Ende alles versucht und ist dafür belohnt worden. Klar ist aber auch, macht Fabbenstedt das 4:2, ist das Ding durch“, so SuS-Coach Klaus Symanczyk. Fabbenstedts Rainer Mannel war natürlich etwas enttäuscht. „Vor dem Spiel hätte ich das Ergebnis unterschrieben. Aber so war es enorm bitter und die Jungs sind auch richtig geknickt. Aber mit der Leistung können wir zufrieden sein“. Ein Lob gab es von Mannel auch für Schiedsrichter Lennart Franzrahe. „Das war eine ganz starke Leistung vom Schiedsrichter. Es waren doch einige knifflige Situationen dabei“, so Mannel.

Aufrufe: 028.3.2017, 21:30 Uhr
Michael MeierAutor