2024-04-23T13:35:06.289Z

Relegation

Egenburg beweist unglaubliche Moral und hält die Klasse

Unter denkbar schlechten Voraussetzungen startete der VfL Egenburg zum Relegationsrückspiel nach Türkenfeld. Nicht nur, dass man am Mittwoch-Abend eine 1:3-Heimpleite hinnehmen musste, im Rückspiel fehlten auch Philipp Kube und Chris Karl.

Im Spiel selbst agierte der VfL dann dennoch selbstbewusster als am Mittwoch. Der Ball lief wieder flüssiger durch die eigenen Reihen und es gelang die Türkenfelder früher unter Druck zu setzen. So kamen die Egenburger zu ein paar Schusschancen, wobei aber auch die Hausherren mit ihren schnellen Offensivspielern stets gefährlich waren.

Direkt nach der Pause erfolgte dann der nächste Genickschlag für den VfL. Matthias Völz bekam im Zweikampf den Ball an den angelegten Arm. Der Unparteiische wertete dies als Handspiel und verwies Völz mit Gelb-Rot des Feldes. Wieder mussten die Egenburger also etwa 45 Minuten in Unterzahl bestreiten. Als dann wenige Minuten später die Gastgeber das 1:0 erzielten, gab wohl niemand mehr einen Pfifferling auf die Gäste. Aber der VfL gab nicht auf und kam bald darauf zum Ausgleich. Tobi Meisl hatte Marco Gutmann bedient, der den Türkenfelder Torwart überlupfte. Und weiterhin versuchten es die Gäste mit dem Mute der Verzweiflung. So setzte sich Dennis Castro auf der rechten Seite durch, seine Flanke bekam ein Türkenfelder an die Hand. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, den Tobi Bogenhauser verwandelte. Da die Egenburger nun maximales Risiko gingen, boten sich den Hausherren natürlich immer wieder Kontermöglichkeiten. Einige Male rettete Alessandro Szczepurek. In der 84. Minute war er ebenfalls zur Stelle, gegen den Türkenfelder Nachschuss war er allerdings machtlos – das 2:2. Die Gastgeber stürmten bereits den Platz und feierten. Nun schien die Entscheidung endgültig gefallen. Aber auch jetzt steckte der VfL nicht auf. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit flankte Marco Gutmann von der linken Seite, seine Hereingabe konnte der Türkenfelder Schlussmann nicht festhalten. Joker Alex Zech stand zur rechten Zeit am rechten Ort und schob zum 3:2 ein. Dann ging es in die Nachspielzeit, die Egenburger bekamen noch mal einen Freistoß im Halbfeld zugesprochen. Tobi Bogenhauser brachte den Ball vor das Türkenfelder Gehäuse und Dennis Castro ist im Gewühl zur Stelle, das unglaubliche 4:2 für die Egenburger. In der verbleibenden Zeit warfen jetzt die Hausherren noch mal alles nach vorne, aber der VfL ließ jetzt nichts mehr anbrennen. So gelang es tatsächlich noch, den Abstieg mit einem wahnsinnigen Kraftakt zu vermeiden.

Dennoch soll nicht unerwähnt bleiben, dass die junge Türkenfelder Mannschaft dem VfL wirklich alles abverlangt hat – ihn im Hinspiel sogar phasenweise auseinandergenommen hat. Erst im Rückspiel fanden die Egenburger mit aufopferungsvollem Kampf und dem nötigen Quäntchen Glück ein Gegenmittel.

Aufrufe: 011.6.2017, 19:57 Uhr
S. NasslAutor