2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
Auch am Ende der Saison wollen die Eichstätter Sebastian Graßl, Michael Panknin, Florian Grau und Fabian Eberle (von li. nach re.) jubeln - und zwar über den Meistertitel. F: Traub
Auch am Ende der Saison wollen die Eichstätter Sebastian Graßl, Michael Panknin, Florian Grau und Fabian Eberle (von li. nach re.) jubeln - und zwar über den Meistertitel. F: Traub

VfB-Titelträume nehmen Konturen an - Gute Zuschauerzahlen

Bayernliga Nord Rückblick - Teil 1: FuPa nimmt den Kampf um die Meisterschaft unter die Lupe, präsentiert euch die Ballermänner der Liga und stellt die Zuschauermagneten vor

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Die 18 Klubs der Bayernliga Nord befinden sich in der Winterpause. 22 Spieltage mit 188 Spielen sind über die Bühne gegangen. Und unterm Tannenbaum liegen so einige Überraschungen. Dass zur Winterpause der VfB Eichstätt und der ASV Neumarkt das Tableau anführen würden, hatten wohl nur die Allerwenigsten so auf dem Zettel. Auf Rang fünf lauerte mit zwei absolvierten Partien weniger der SV Viktoria Aschaffenburg und wir im Frühjahr bei der Vergabe der Silberware sicher noch ein Wörtchen mitreden. FuPa nimmt im ersten Teil des Rückblicks den Kampf um die Meisterschaft unter die Lupe, erweist den Tormaschinen die Ehre und stellt euch die Zuschauermagneten im Norden des Freistaats vor.

Der Kampf um die Meisterschaft:

VfB Eichstätt (Platz 1, 44 Punkte, Torverhältnis 56:22)
Beeindruckend, was der VfB Eichstätt in dieser Spielzeit bis dato auf den Rasen bringt. Schon in der vergangenen Spielzeit mischten die Oberbayern ganz vorne mit, am Ende fehlte nicht viel zum großen Wurf. Der könnte diese Saison aber tatsächlich möglich sein. Die schwerwiegenden Sommer-Abgänge von Rainer Meisinger und Atdhedon Lushi konnten hervorragend kompensiert werden, vor allem Stürmer Fabian Eberle, der vom Bezirksligisten TSG Solnhofen kam, hat voll eingeschlagen. Der 28-Jährige hat schon überragende 27 Scorerpunkte vorzuweisen. Aber auch der junge Yomi Scintu (19) hat sich auf Anhieb als Verstärkung entpuppt und kommt auch immerhin schon auf sechs Treffer. Nur im Oktober erlaubten sich die Altmühltaler eine kleine Schwächephase. Großes Plus der Eichstätter: Gegenüber der Konkurrenz hat der VfB zwei Partien weniger absolviert, der Vorsprung könnte also durchaus noch anwachsen. Der Start in die Frühajahrsrunde könnte sich als Stolperstein erweisen, hat es doch der Auftakt mit den Aufgaben bei den Würzburger Kickers II, zuhause gegen Aubstadt und in Ammerthal in sich. Meistert die Mattes-Elf die drei Hürden, sind die Eichstätter Titelkandidat Nummer eins.

ASV Neumarkt (Platz 2, 42 Punkte, 41:22)Die zwei Pleiten kurz vor der Winterpause konnten den Eindruck nicht trüben: Der ASV Neumarkt ist DIE Positivüberraschung der Bayernliga Nord. Der Vorjahres-Meister der Landesliga Nordost konnte die Aufstiegseuphorie mitnehmen und erwischte einen Start nach Maß. Seitdem mischt die Haußner-Elf munter an der Tabellenspitze mit und denkt bisher gar nicht daran einzubrechen, wie von vielen Experten gemutmaßt. Am 20. Spieltag war es dann soweit: Primus Eichstätt musste witterungsbedingt passen und der ASV setzte sich dank eines hart erkämpften 3:1-Heimsiegs gegen den SC Eltersdorf an die Tabellenspitze. Zwar musste die Oberpfälzer den Platz an der Sonne wieder räumen, doch zumindest mit dem Thema Regionalliga kann man sich in Neumarkt ja mal befassen, findet auch Erfolgscoach Dominik Haußner. Die Euphorie beim ASV dürfte also die Winterpause überdauern. Und weil der Aufsteiger definitiv keinerlei Druck hat - das eigentliche Saisonziel Klassenerhalt ist mit 42 Zählern schon eingetütet - kann der ASV zum Zünglein an der Waage im Titelkampf werden.



TSV Aubstadt (Platz 3, 41 Punkte, 44:25)
Keine große Überraschung ist es hingegen, dass der TSV Aubstadt an der Tabellenspitze munter mitmischt. Längst haben sich die Aubstädter als fester Bestandteil der Bayernliga etabliert und wurden schon vor der Spielzeit zum Kreis der Geheimfavoriten gezählt. Der TSV um Coach Josef Francic hat sich mit Hilfe von Ex-Schweinfurtern wie Martin Thomann, Max Schebak oder Ingo Feser eine schlagkräftige Truppe zusammengebaut. Zudem gibt die gewonnenen Grabfeld-Meisterschaft Auftrieb: "Abscht" traf den großen Lokalrivalen in der Hinrunde nämlich mitten ins Herz und entführte dank eines späten 1:0-Siegs alle drei Zähler aus der Bioenergie Arena. Das Rückspiel kurz vor der Winterpause endete 1:1 und so konnte Aubstadt die Grabfeld-Gallier auf Distanz halten. Wehtun dürfte dem Tabellendritten hingegen der Weggang von Führungsspieler Christoph Rützel, der berufsbedingt kürzertreten muss. Trotzdem hat Aubstadt immer noch genug Qualität im Kader, um bis zum Ende oben dabei zu bleiben. Zudem meint es der Spielplan gut mit der Francic-Elf: Gleich zu Beginn der Frühjahrsrunde kommt der Tabellenvorletzte Alemannia Haibach nach Aubstadt. Eigentlich eine Pflichtaufgabe. Eine Woche später geht´s dann zum Top-Spiel nach Eichstätt.



Die Tormaschinen der Liga:

583 Tore wurden erzielt, was einen Schnitt von knapp 3,10 Treffern pro Partie bedeutet (Vorjahr 3,12). In der Torjägerliste führt Michael Jonczy von der DJK Ammerthal mit 17 Treffern. Es folgen Fabian Eberle (15, Eichstätt), Björn Schnitzer (14, Aschaffenburg), Florian Grau (12, Eichstätt), Daniel Toch (12, Aschaffenburg), Christian Schrödl (11, Neumarkt), Sebastian Fries (11, Kickers Würzburg II), Martin Thomann (11, Aubstadt), Christian Breunig (10, Haibach) und Christian Knorr (9, Amberg).

1. Jonczy,
Michael (29)
17 21 3/3 2. Eberle,
Fabian (28)
15 20 -/- 3. Schnitzer,
Björn (25)
14 12 2/2 4. Grau,
Florian (29)
12 18 -/- 5. Toch,
Daniele (29)
12 21 -/- 6. Schrödl,
Christian (23)
11 17 2/2 7. Fries,
Sebastian (23)
11 20 2/2 8. Thomann,
Martin (22)
11 21 -/- 9. Breunig,
Christian Johannes (25)
10 20 1/1 10. Knorr,
Christian (27)
9 18 -/-


Die Zuschauermagneten:

60.304 Zuschauer kamen bisher in die 18 Stadien, ein Schnitt von 321 Besuchern pro Partie (Vorjahr 300). Das ist nach einem deutlichen Rückgang vor einem Jahr nun wieder ein Anstieg der Besucherzahlen. In der Bayernliga Süd (55.567) lag der Schnitt bei 288 Besuchern pro Match, also deutlich niedriger, was ja schon seit der Ligareform 2012 in jedem Jahr der Fall war. Zuschauerkrösus im Norden ist der SV Viktoria Aschaffenburg Hof mit einem Schnitt von 545 Interessierten. Es folgen Ammerthal (513), Würzburger FV (499), Amberg (481), Eichstätt (436), Ansbach (416), Erlenbach (336), Haibach (309), Großbardorf (308) und Aubstadt (295). Der beste Besuch wurde im Eröffnungsspiel mit 2.150 Zuschauern im Oberpfälzer Derby zwischen der DJK Ammerthal gegen den FC Amberg erreicht. 1.643 Besucher sahen das Würzburger Stadtderby zwischen dem WFV und den Kickers II. Die unterfränkischen Derbys Alemannia Haibach gegen Aschaffenburg (1.300) und Erlenbach gegen Aschaffenburg (1.200) erreichten ebenfalls eine vierstellige Besucherzahl. Das Grabfeld-Derby TSV Großbardorf gegen den TSV Aubstadt verfolgten 1.050 Fans. Das Spitzenspiele VfB Eichstätt gegen den ASV Neumarkt sahen 1.000 Interessierte. Die Minuskulisse wurde bei der Partie FC Würzburger Kickers II gegen den VfL Frohnlach mit 74 Besuchern gezählt.

MinMaxGesamtØ 1. Aschaffenb. 10 436 735 5.451 545 2. Ammerthal 10 225 2.150 5.130 513 3. Würzburg. FV 11 305 1.643 5.492 499 4. FC Amberg 10 200 905 4.810 481 5. Eichstätt 10 200 1.000 4.360 436 6. Ansbach 9 220 550 3.750 416 7. Erlenbach 10 120 1.200 3.360 336 8. Haibach 11 150 1.300 3.400 309 9. Großbardorf 12 150 1.050 3.700 308 10. Aubstadt 10 100 750 2.950 295




Aufrufe: 021.12.2016, 08:30 Uhr
Mathias Willmerdinger/dmeAutor