VfB-Reserve steht am Abgrund

FuPa: Seit Jahren kämpft ihr um den Klassenerhalt. Wieso aber steht man nun ganz unten?

Tobias Sesselmann: Natürlich war die Trainingsbeteiligung, die nach der Vorbereitung stark abgenommen hat, ein großes Problem. Wir hatten einige beruflich Verhinderte, Schüler, Studierende und verletzte Leistungsträger, die nicht regelmäßig erscheinen konnten. U.a. fehlten Mathias Kodisch und ich verletzungsbedingt. Nino Stübinger und Marcel Wachter befanden sich beide im Ausland. Deshalb mussten wir mehr oder weniger auf die ältere Fraktion zurückgreifen. Wenn man jedes Wochenende eine andere Elf ins Spiel schickt, ist es natürlich schwierig, v.a. in dieser brutal schweren Klasse, in der jeder jeden schlagen kann.

FuPa: Gehen Sie optimistisch in die Restsaison? Die zwei mehr absolvierten Spiele machen es bestimmt nicht leichter...

Tobias Sesselmann: Wir fangen jetzt nochmal von vorne an. Wir sind vermutlich eher in die Rückrunde gestartet als die meisten anderen Teams der Kreisklasse (Vorbereitungsstart 16.01.). Wir ziehen voll durch, weshalb alles möglich sein wird. Es sind fünf Punkte bis ans rettende Ufer. Wenn alle Spieler zurückkommen und fit bleiben, ist das machbar. Stand jetzt haben wir keine Verletzten. Auch in der ersten Garde gibt es kaum noch verletzte Akteure, weswegen auch bei uns in der Reserve ein wenig mehr Konstanz herrschen wird. Mit dem aktuellen Kader muss mehr drin sein.

FuPa: Machen Tim Ittner und Mathias Kodisch Hoffnung? Die beiden haben einen Großteil der Tore erzielt. Sind Youngster Ittner und VfB-Urgestein Kodisch überhaupt weiterhin in der Reserve zu halten oder werden sie vermehrt in der ersten Mannschaft zum Einsatz kommen?

Tobias Sesselmann: Beim Klaus (Anm. d. Red.: Klaus Eichhorn, Trainer der Bezirksliga-Mannschaft) bekommt jeder seine Chance. Es liegt an jedem Spieler selbst. Letztes Jahr haben wir in der Bezirksliga 45 verschiedene Spieler eingesetzt. Mathias ist jetzt wieder komplett zurück aus Bremen und pendelt nicht mehr zum Spiel am Wochenende her. Da er wieder voll trainieren kann, wird er auf jeden Fall eine Option für die Erste. Bei meinem Cousin Tim muss man warten. Er braucht noch Zeit. Irgendwann wird er die Chance bekommen. Er ist der kommende Stürmer des VfB. Was er daraus macht liegt aber an ihm.

FuPa: Was ist das große Problem der Hinserie? Etwas die Defensive? 53 Gegentore bedeuten mit Abstand die schwächste Verteidigung der Liga.

Tobias Sesselmann: Die Meisten Tore kassierten wir in den ersten sechs bis acht Spielen, in denen wir mit einer Viererkette agierten. Wenn sich eine Viererkette nicht einspielen kann oder kaum zusammen trainiert, wird es schwierig. Andere Teams haben gute Stürmer, die eine schwächelnde Kette auseinandernehmen können. Am achten Spieltag haben wir umgestellt und anschließend weniger Tore kassiert und Spiele gewonnen. Unser System wird für die Rückrunde nochmal überarbeitet. Wer wo spielen wird und welches System wir spielen wird sich in der Vorbereitung herauskristallisieren. Wir haben eindeutig zu viele Tore kassiert. Auch das Spiel gegen Altenplos, als wir zu neunt angetreten sind, fließt in die schlechte Tordifferenz mit ein.

FuPa: Gibt es Veränderungen im Kader?

Tobias Sesselmann: Murat Fiy und Ahmet Dönmez, die ich beide schon trainierte, stoßen von Vatanspor Kulmbach zu uns. Auch einige Langzeitverletzte kommen zurück. Tobias Müller, der wenn er fit ist in der Ersten spielt, wird zu Beginn bestimmt auch bei uns spielen. Der Konkurrenzkampf ist im Winter auf Grund der nicht vorhandenen Verletzten gestiegen.