2024-05-02T16:12:49.858Z

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VfB-Präsident Bernd Wahler (3. von rechts) mit Mitgliedern des Ringschnaiter Fanklubs
VfB-Präsident Bernd Wahler (3. von rechts) mit Mitgliedern des Ringschnaiter Fanklubs
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VfB-Präsident Wahler gibt sich volksnah

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Ringschnait / sz - Felix Magath statt Huub Stevens? Ob der VfB Stuttgart angesichts des steigenden Drucks bei weiteren Niederlagen abermals den Trainer entlassen könnte? Dieser Frage ging Klubpräsident Bernd Wahler bei seinem Besuch der "Highlander" in Ringschnait, wo der mit 440 Mitgliedern zweitgrößte Fanklub des Fußball-Bundesligisten um Chef Edgar Quade und dessen Stellvertreter Bruno Seeler sein Domizil hat, noch aus dem Weg. Man glaube an Stevens, sagte der 56-Jährige nur - vor dem 1:2 in Hoffenheim allerdings. Warum der Liga-Letzte in der Winterpause nicht mehr Verstärkungen an Land zog, wurde Wahler auch gefragt. "Die Spieler, die auf dem Markt waren, hätten uns nicht geholfen", begründete der langjährige Marketing-Manager von Adidas.

Wahler gab sich im Ringschnaiter Tennisheim volksnah und nahm auch an der einstündigen Vorstandssitzung teil. Man spürte, die Belange des 17 Jahre alten Klubs und die Ängste der Anhänger gehen ihm nah - auch die, der VfB könnte einen ähnlichen Weg gehen wie 1860 München, dem nach chaotischen Jahren, sportlicher Planlosigkeit und der finanziellen Abhängigkeit von einem Scheich der Abstieg in die Drittliga-Bedeutungslosigkeit dräut. Wahler versprach, der VfB werde sich trotz Anfragen nie einem einzigen Investor ausliefern, der nur in den Markt drängen wolle.

Obwohl er als kleiner Bub eigentlich "Profikicker oder Weinkönigin" werden wollte, wie er einräumte, hat Wahler, seit Sommer 2013 Präsident, seine Amtsübernahme noch nicht bereut. Der VfB sei seine große Leidenschaft, betonte der Vater dreier Töchter. Hintergrund seines Kindheitstraums: Wahler stammt aus einer Winzerfamilie, sein verstorbener Vater Fritz war Weingärtner und Kellermeister, sein Bruder Fritz betreibt in Weinstadt-Beutelsbach im Remstal das Besenfritzle, das 2012 zur deutschen Besenwirtschaft des Jahres gekürt wurde. Wahler ist Stammgast dort, ob er im Sommer selbst zum Besenfritzle werden und den VfB erneut gründlich ausfegen muss, bleibt nun die Frage.

Aufrufe: 019.2.2015, 19:41 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor