2024-04-24T13:20:38.835Z

Im Nachfassen
Einen Schritt voraus: Hannovers Janik Bachmann ist vor dem Lübecker Stefan Richter am Ball.objectivo
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VfB Lübeck: Landerl sieht Mängel in der Einstellung

0:3-Niederlage in Hannover: Ohne gestandene Größen wie Marheineke, Wehrendt und Mende fehlte dem VfB entscheidende Qualität

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Zumindest einen Teil der Schuld für das 0:3 in Hannover nahm der Trainer des VfB Lübeck auf sich. „Ich habe mich für diese Aufstellung entschieden“, sagte Rolf Landerl, „und das hat nicht so funktioniert wie erhofft.“

Doch abhaken wollte der 41-Jährige den enttäuschenden Kick in Hannover nicht wegen der – vermutlich einmaligen – Umstellung auf eine Dreierkette ohne gelernten Innenverteidiger. Dass diese Formation nicht eingespielt war, war nicht der alleinige Grund für die Niederlage.

„Es war für einige Spieler eine Chance“, erklärte Landerl. „Und die Art und Weise, wie sich die Mannschaft in der ersten Halbzeit präsentiert hat, kann man so nicht stehen lassen.“ Zum einen hatten die individuellen Schnitzer, die den Hannoveranern ein halbes Dutzend Großchancen ermöglichten, geärgert. Mehr aber noch waren Einstellung und Körpersprache in den Fokus des Trainers gerückt. „Wenn man emotionslos Sport treiben will, soll man Schach spielen“, schimpfte Landerl. „Oder vielleicht Tennis, so wie früher Edberg oder Lendl. Das geht vielleicht auch, ohne Reaktionen zu zeigen.“

Fußball jedoch, das stand nicht nur für Landerl fest, erfordert mehr. „Ich erwarte eine gewisse Dickhäutigkeit, die Fähigkeit, Widerstand aufzubauen und den entstehenden Frust einfach in Motivation umzubauen“, erklärte der Österreicher. „Wenn Spieler fehlen, die das sonst vorleben, ist das eine Chance für die anderen, genau diese Tugenden einzubringen.“

Doch ohne gestandene Größen wie Moritz Marheineke, Dennis Wehrendt und Sven Mende fehlte dem VfB nicht nur am Sonnabend diese Fähigkeit – und letztlich damit entscheidende Qualität – über weite Strecken. „Von den Ausfällen will ich in diesem Zusammenhang nichts mehr hören. In der zweiten Hälfte haben die Burschen dann ja gezeigt, dass sie es besser können“, sagte Landerl. „In der Viererkette fiel es der Mannschaft dann zwar leichter. Aber die richtige Einstellung hat nichts mit den simplen Zahlen 3-5-2 oder 4-4-2 zu tun.“

Auswirkungen auf das Pokalspiel am Dienstag befürchtet Landerl nicht. „Das Spiel steht für sich“, ist er überzeugt. Nicht nur weil dann sicher keine experimentelle Dreierkette, sondern elf Spieler mit pokal- und derbytypischer Motivation auf dem Platz stehen werden.
Aufrufe: 024.4.2017, 13:00 Uhr
SHZ / cjeAutor