2024-03-28T15:56:44.387Z

Im Nachfassen

VfB Lübeck: Führung erteilte Hausverbote: Boykott der Fans

Grund der ungewohnten Stille beim 124. Landesderby gegen Holstein Kiel

Auf den Rängen war beim 124. Landesderby kaum etwas von echter Derby-Atmosphäre zu spüren. Den rund 400 mitgereisten Kielern stand seitens der Lübecker Fans wenig entgegen. Grund für die ungewohnte Stille: Ein Teil der VfB-Ultras hatte das Spiel boykottiert. Diese überraschende Maßnahme lag in einem neuen Zwist zwischen Fans und Vereinsführung begründet.

Der VfB-Vorstand hatte zwölf Anhänger mit einem Hausverbot belegt – als Reaktion auf Vorfälle rund um das Spiel gegen den VfB Oldenburg am 25. März. „Eine Gruppe Fans ist auf den Zugang der Gäste zugerannt und hat auch Flaschen auf die gegnerischen Anhänger geworfen“, beschrieb VfB-Vorstand Thomas Schikorra die Szenen und begründete die daraus resultierenden Strafen: „Solche Gewalt widerspricht auch den Leitlinien, die sich die Fans selbst mit uns gesetzt haben. Wer schon gegen Oldenburg so reagiert – wie sollen wir glauben, dass es gegen Kiel anders aussieht?“

Während die „Mitläufer“ nur bis zum Saisonende ausgesperrt werden, will der VfB zumindest die Flaschenwerfer auch dauerhaft aus dem Verkehr ziehen. „Drei oder vier bundesweite Stadionverbote“ strebt der VfB-Vorstand hier laut Schikorra an.

In dieser Saison waren bereits nach Ausschreitungen im Anschluss an das Spiel in Meppen 18 VfB-Anhänger mit solchen Verboten belegt worden. Die Kritik, dass die vorläufigen Hausverbote auch ohne Anhörungen ausgesprochen wurden, konterte Schikorra: „Unser Hausrecht können und müssen wir wahrnehmen. Vor allem dann, wenn wir Gefahr im Verzug sehen.“

Die Solidarisierung in Form eines völligen Verzichts von Anfeuerungen beim Derby stieß derweil nicht nur beim Vorstand, sondern auch bei den meisten Anhängern außerhalb der aktiven Fanszene auf wenig Verständnis...
Aufrufe: 02.5.2017, 13:30 Uhr
SHZ / cjeAutor