VfB Lübeck verliert Test gegen Eutin 08

„Am Sonnabend hatten wir einen guten Test, diesmal einen schlechten“, bilanzierte VfB-Trainer Rolf Landerl. „Ich wollte ein paar Dinge noch einmal sehen und habe einige Erkenntnisse gewonnen.“

So bekamen auf den noch umkämpften Positionen – Rechtsverteidiger, zentrales Mittelfeld, Sturm – alle Spieler ihre Einsatzchancen. Und zu Beginn sah es auch so aus, als sollte die bunt gemischte Startformation den klassentieferen Konkurrenten beherrschen. „Wir können uns beim VfB bedanken, dass es nur 0:1 stand. In der ersten halben Stunde waren wir ja gar nicht auf dem Platz“, sagte 08-Trainer „Mecki“ Brunner später.

Die Lübecker pressten früh, hatten Tempo im Spiel. Doch nur ein haltbarer Freistoß von Marvin Thiel sorgte für die Führung (12.). Zwei Minuten später traf zwar auch Kubilay Büyükdemir, der Treffer zählte jedoch wegen einer – erkennbar passiven – Abseitsstellung von Stefan Richter nicht.

Die Gastgeber fanden mit dem 1:1, als der Ex-VfBer Dennis Voß einen abgeblockten Petrick-Schuss über die Linie drückte (35.), ins Spiel. So gut, dass es bis zur Pause 4:1 hätte heißen können. Als die rechte VfB-Abwehrseite um Junior Ebot-Etchi mal wieder sperrangelweit offen stand, setzte sich Timo Klotz durch und Jannik Fust verwertete seine Hereingabe zum 2:1 (37.). Benjamin Petrick nach haarsträubendem Wehrendt-Patzer (39.) und Fust nach Cornelius-Flanke – diesmal war der junge Cedric Szymczak auf der anderen Abwehrseite nur Statist – hatten vor der Pause noch Hundertprozenter.

Der in der SH-Liga glücklose Fust, der im Sommer-Test beim 3:3 schon alle drei Eutiner Treffer gegen die Lübecker erzielt hatte, wurde nach 52 Minuten endgültig zum VfB-Schreck, als er den Ball nach einem starken Voß-Pass in Torjägermanier über Alexander Langer zum 3:1 ins Netz hob.

Anschließend drückte der VfB zwar, war dabei aber nur selten zwingend. Nach einem Gomig-Freistoß traf einzig Kapitän Dennis Wehrendt noch zum 3:2 (68.). Der erst mittags von 08 verpflichtete Patrick Bohnsack (beim VfB aussortiert) erzielte noch ein reguläres Tor, das ebenfalls wegen falscher Abseitsentscheidung nicht zählte. Am Ende brachte Eutin den Sieg über die Zeit.

„Wir wollten schon gewinnen“, freute sich Brunner über den Prestigeerfolg, „nicht nur, weil einige unserer Spieler ja auch mal beim VfB waren.“

Für das St. Pauli-Spiel, wo Moritz Marheineke (Leistenbeschwerden und Gelbsperre) und Maurice Maletzki (Trainingsrückstand) fehlen werden, duellieren sich Marc Lindenberg und überraschend Mittelfeldspieler Marcello Meyer, der nach der Pause eine passable Innenverteidiger-Leistung ablieferte, um den freien Platz in der Viererkette. Rechts sollte Jan Sievers die Nase vor Ebot-Etchi haben. Für den Maletzki-Posten kommen Kubilay Büyükdemir und Henrik Sirmais in Betracht. Vorne dürften Richter und Gary Noel eine Doppelspitze bilden, nachdem Ramyar Ismail nicht überzeugte.


Eutin 08: Weidner (74. Möller) – Witt (46. Glosch), Rave, Meyer (74. Schümann), Klotz (46. Bork) – Brauer (46. Bohnsack), Wölk, Voß, Cornelius (46. Hübner) – Fust, Petrick (65. Irmler).

VfB Lübeck: Toboll (46. Langer) – Ebot-Etchi (46. Sievers), Wehrendt, Lindenberg (46. Gebissa), Szymczak (46. Gomig) – Thiel (46. Mende), Meyer, Büyükdemir, Todt (46. Sirmais) – Ismail (46. Noel), Richter (69. Haritos).
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 Thiel (12.), 1:1 Voß (35.), 2:1 Fust (37.), 3:1 Fust (52.), 3:2 Wehrendt (68.).