2024-04-15T13:50:30.002Z

Ligabericht
Verbissener Zweikampf: Schulter an Schulter schenken sich Lübecks Jonathan Stoever (li.) und Frisias Janne Petersen gegenseitig keinerlei Raum. Foto: Jürgensen
Verbissener Zweikampf: Schulter an Schulter schenken sich Lübecks Jonathan Stoever (li.) und Frisias Janne Petersen gegenseitig keinerlei Raum. Foto: Jürgensen

VfB Lübeck übersteht bange Momente und zerlegt Frisia

Nachwuchs der Hansestädter gewinnt zweistellig

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Das Landesderby der Regionalliga Nord zwischen den Grün-Weißen aus Lübeck und Aufsteiger Frisia 03 aus Risum-Lindholm war eine einseitige Angelegenheit. Am Ende stand ein klares 10:0 zu Buche. Fast nicht vorstellbar, dass das Hinspiel nur knapp 3:2 für die Lübecker ausgegangen war.

„Das war heute eine desolate Leistung meiner ganzen Mannschaft. Das hätte nicht mal für die SH-Liga gereicht“, zeigte sich Frisias Trainer Sönke Lorenz dementsprechend gefrustet. Seine Truppe kam kaum einmal auf Betriebstemperatur. Vor dem Spiel war aber auch VfB-Coach Julian Meese skeptisch. „Wir müssen heute ohne zehn auflaufen. Es fehlen viele verletzte oder gesperrte Spieler in unseren Reihen.“

Doch die Sorge war schnell verflogen, denn sein Team marschierte von Beginn an und konnte bereits in der achten Spielminuten das erste Mal jubeln. Nach herrlichem Zuspiel von Johannes Willebrand aus der eigenen Hälfte führte Jassin Zabihi den Ball kurz und zog trocken aus 14 Metern ins kurze Eck ab. Auch der zweite echte Offensivversuch passte, und wieder war Zabihi der Protagonist. Nach Eckstoß von Jonathan Stoever setzte er nach und versenkte das Leder.

Dann kam die 20. Minute, sie brachte eine Spielunterbrechung von fast einer halben Stunde. Was war geschehen? Nach einem Kopfballduell fiel der VfB-Abwehrspieler Tim Oliver Iden unglücklich auf den Kopf. VfB-Kapitän Lerom Shalom reagierte vorbildlich: „Ich hörte und sah, dass er stark röchelte. Ich merkte, dass seine Zunge in den Rachenraum gerutscht war und holte sie wieder raus, dabei hat er mich gebissen“, so der geistesgegenwärtige Ersthelfer. Der Notarzt behandelte den Verletzten, der dann mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht wurde.

Diese Aktion schockte nicht etwa die Gastgeber, sondern eher die Gäste aus Nordfriesland. Sie hatten ihre einzige kleine Möglichkeit in der 40. Minute, da scheiterte Mirko Krüger nach Flanke von Kevin Knitel an VfB-Keeper Konstantin Hebes. Da stand es aber bereits 4:0 für die Hausherren, die durch Kenny Korup und Sören Todt erhöhen konnten. Sie waren aber noch nicht „satt“. Marwin Miljic nach Flanke von Todt und Todt nach Solo von Zabihi schossen den 6:0-Halbzeitstand heraus.

„Bei uns fehlte heute Wille und Zweikampfverhalten. So kann man nichts werden“, moserte Frisia Mittelfeldmann Janne Petersen. Auch nach dem Wechsel war die Überlegenheit der Grün-Weißen enorm, ja sie war noch dominanter als im ersten Durchgang. Chancen durch Todt (47., 48.), Miljic (49., 59., 74.), Zabihi (56., 66.), Korup (57.) und Stoever (68.) gab es fast im Minutentakt. Und die weiteren Tore fielen dann auch noch. Korup traf per Kopfball nach Freistoßvorlage von Stoever zum 7:0 und Korup verwandelte einen Elfer nach Foulspiel an Zabihi sicher zum 8:0. In der Schlussphase gab es dann noch zwei Treffer obendrauf. Zabihi traf zum dritten Mal nach schöner Kombination über Stoever und Miljic. Das zweitstellige Ergebnis besorgte dann Miljic nach Flanke von Badiane Pouye.

„Es war eine tolle Teamleistung. Wir haben gut funktioniert und alles gegeben. Wir haben uns vorgenommen vor der Winterpause, alle restlichen Spiele zu gewinnen“, so Torschütze Sören Todt. „Das Ergebnis ist angemessen. Wir haben mit viel Tempo gespielt und viele schöne Tore geschossen, die auch schön herausgespielt waren“, freute sich auch VfB-Trainer Meese. Beim Gegner war dann Frust angesagt. „Bei uns fehlte heute die Qualität. Wir waren überrascht, von der aggressiven Spielweise der Lübecker. Aber wir werden das Abenteuer Regionalliga gut zu Ende bringen“, so Frisia- Coach Lorenz.

VfB Lübeck: Hebes – Korup, Willebrand, Iden (21. Burkhardt, 65. Kelting), Behrens (70. Badiane Pouye) – Schauer – Shalom, Miljic, Stoever, Zabihi – Todt (60. Sarigolu)

Frisia Risum Lindholm: Knop – Thordsen, Moellgard (46. Kraft), Attisso, Lorenz – Feddersen, Carl (30. Barth), Petersen – Krueger (60. Johannsen), Knitel, Jacobsen (25. Christiansen)

SR: Pabla (Jevenstedt).

Zuschauer: 50.

Tore: 1:0 Zabihi (8.), 2:0 Zabihi (14.), 3:0 Korup (34.), 4:0 Todt (39.), 5:0 Miljic (43.), 6:0 Todt (45.), 7:0 Korup (62.), 8:0 Korup (64., FE), 9:0 Zabihi (89.), 10:0 Miljic (90.)
Aufrufe: 013.12.2016, 15:00 Uhr
SHZ / nowiAutor