2024-04-25T08:06:26.759Z

Im Nachfassen
Im Mittelpunkt der Diskussionen: Schiedsrichter Henrik Bramlage (Mitte) und seine Assistenten (ganz rechts) sich nach dem Schlusspfiff der Kritik von VfB-Kapitän Moritz Marheineke (li.), Co-Trainer Timo Neumann (halb verdeckt) und Teammanager Sven Theißen (blaues Hemd) ausgesetzt. Foto: objectivo/Kugel
Im Mittelpunkt der Diskussionen: Schiedsrichter Henrik Bramlage (Mitte) und seine Assistenten (ganz rechts) sich nach dem Schlusspfiff der Kritik von VfB-Kapitän Moritz Marheineke (li.), Co-Trainer Timo Neumann (halb verdeckt) und Teammanager Sven Theißen (blaues Hemd) ausgesetzt. Foto: objectivo/Kugel

VfB Lübeck: Schiri im Mittelpunkt der Kritik

Nach dem 1:1 gegen den Hamburger SV II

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Die Szenen nach dem Abpfiff gleichen sich, das Nervenkostüm beim VfB liegt teilweise blank. Wie schon nach dem unglücklichen Remis in Norderstedt herrschten auch am Sonnabend Enttäuschung, Frust und Unverständnis vor. Kritische Kommentare erntete vor allem Schiedsrichter Henrik Bramlage aus Vechta, der sich noch auf dem Feld und auf dem Weg in die Kabine einer kleinen Rudelbildung ausgesetzt sah.

Allen voran Nils Lange ließ seinem Unmut freien Lauf und ärgerte sich vor allem - wie auch der komplette Anhang der Hansestädter - über den mehr als fragwürdigen Pfiff des Unparteiischen beim Elfmeter für die biederen Gäste. Eine Szene, bei der selbst Ahmet Arslan von Glück sprach: ,,Ich habe das zwar nicht genau gesehen, vom Gefühl her war das aber wohl eher keiner." So ordnete der Ex-Lübecker den Punktgewinn seines Teams an der Lohmühle als Geschenk ein. ,,Beim VfB hat man gemerkt, dass sie gewinnen wollen. Sie haben das teilweise auch gut gemacht, uns dominiert. Trotzdem ist es ja auch eine Qualität von uns, bei nicht so ordentlichen Auftritten noch einen Punkt mitzunehmen."

Der Elfmeter war aber auch ansonsten das Gesprächsthema, auch auf der Pressekonferenz. Dort echauffierte sich Michael Hopp über die Fehlentscheidung. ,,Das war keiner. Klar geht Patrick Bohnsack da energisch rein, doch so etwas pfeift man nicht", so der Coach des VfB. Kapitän Moritz Marheineke redete ebenfalls Klartext. ,,Bohne grätscht und spielt den Ball zu mir. Dann will der Schiedsrichter, obwohl der Linienrichter nichts anzeigt, etwas gesehen haben. So wird man durch diese Entscheidung wieder um den verdienten Lohn gebracht, weil dieses Drecksding danach reingeht. Das ist bitter, weil wir ansonsten ja gar nichts hinten zugelassen haben. Ich jedenfalls habe keine Chance des HSV gesehen."

Doch auch positive Dinge, die Mut machen für die kommenden drei Spiele, sahen die Verantwortlichen an der Lohmühle. Hopp attestierte seinem Team zu Recht eine ordentliche Darbietung. ,,Gerade beim letzten Heimspiel gegen Drochtersen wirkte das alles noch sehr verkrampft. Heute war das nicht so. Auch wenn noch der eine oder andere individuelle Fehler zu sehen war, lief der Ball gut, waren wir vor allem nach der Pause richtig giftig."

Daran soll auch am Freitagnachmittag in Meppen angeknüpft werden, nur erfolgreicher. ,,Wir fahren dorthin, um zu gewinnen, werden dafür alles in die Waagschale werfen", gibt sich Hopp kämpferisch, hofft dabei aber auch einmal auf das berühmte Quäntchen Glück. ,,Das könnten wir gebrauchen. Da kann ja auch für uns mal ein Ball reintrudeln", so der Coach.

Auch Jörg Franke ist noch positiv gestimmt. ,,Die Mannschaft hat geackert, gekämpft und Moral gezeigt. Das haben alle im Stadion gesehen. Mit so einer Moral steigt man nicht ab", glaubt der VfB-Scout an ein Happyend im Abstiegskampf.
Aufrufe: 09.5.2016, 10:30 Uhr
SHZ / sruAutor