2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Geschlossenes Auftreten auch beim Jubel: Die Stamm- und Ersatzspieler des VfB Lübeck feiern den Auswärtssieg beim FC St. Pauli und die Verteidigung der Regionalliga-Tabellenführung. Foto: objectivo/Kugel
Geschlossenes Auftreten auch beim Jubel: Die Stamm- und Ersatzspieler des VfB Lübeck feiern den Auswärtssieg beim FC St. Pauli und die Verteidigung der Regionalliga-Tabellenführung. Foto: objectivo/Kugel

VfB Lübeck ohne Gegentor oben - St. Paulis Profis im Visier

Landerl: "Ein großes Kompliment für die Mentalität."

Euphorie beim VfB Lübeck. Nach vier Spieltagen grüßen die Grün-Weißen von der Tabellenspitze, und entsprechend ausgelassen wurde der Sieg beim FC St. Pauli gefeiert. „Diese Situation können wir jetzt erst einmal ein wenig genießen“, freute sich Kapitän Dennis Wehrendt. Auch nach 360 Minuten der neuen Saison (und dazu noch 180 im SHFV-Pokal) ist der VfB ohne einen Pflichtspiel-Gegentreffer. Das vierte Zu-Null-Spiel hintereinander ist für Wehrendt Ausdruck der neuen Spielweise. „Wir haben mit dem neuen Trainer eine neue Philosophie gewonnen“, erklärte der 29-Jährige. „Wir wollen zuerst einmal hinten sicher stehen. Dabei kommt es nicht nur auf die Abwehr an, sondern auf die gesamte Mannschaft“, erläuterte er. „Auf diese Art und Weise haben wir uns in den letzten Wochen viel Selbstvertrauen geholt.“

Das war auch in Hamburg gut zu sehen. „Ein großes Kompliment für die Mentalität, mit der die Mannschaft den Zu-Null-Sieg über die Bühne gebracht hat“, lobte Trainer Rolf Landerl. „Mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden, mit der Leistung in der ersten Halbzeit war ich es nicht.“ Der Österreicher stellte fest: „Da waren wir etwas träge. Die vielen Spiele und die vielen Verletzten dürfen da auch keine Entschuldigung sein.“ Auch seine Wechsel trugen letztlich zum Gesamterfolg bei. „Ich wollte damit natürlich etwas bewirken, und wir haben das Spiel dann offen gestaltet“, freute er sich. „Nach dem Tor war es dann ein attraktives Fußballspiel“, stellte Landerl fest und erntete ein Lachen für die Erkenntnis: „Da war die Wurst warm.“

St. Paulis Trainer Joachim Philipkowski war nicht völlig enttäuscht. „Mit der Leistung war ich nicht unzufrieden“, sagte der erfahrene Coach. Vor allem für die erste Halbzeit galt das. „Da hatten wir mehr vom Spiel, aber vorne zu wenig Durchschlagskraft. Nach der Pause hat Lübeck dann den Druck erhöht.“ Mit dem Gegentreffer haderte der 55-Jährige allerdings. „Da hat man gesehen: Das war Erfahrung gegen jugendlichen Leichtsinn“, sagte er über den Konter, den sich seine Mannschaft zum entscheidenden 0:1 einfing.

Beim VfB richtete sich der Blick derweil nach vorn. „Ab Montag können wir den Blick dann auf den Pokal richten“, hatte Routinier Jan-Andre Sievers schon vor dem Spiel angemahnt, das Highlight gegen St. Pauli nicht zu früh in den Mittelpunkt zu stellen. Mit dem dritten Sieg in Serie ist die Vorbereitung auf das zweite Spiel gegen den FC St. Pauli binnen kurzer Zeit dann auch entspannter. „Es wäre natürlich schön, innerhalb von sechs Tagen zwei Mal gegen St. Pauli zu gewinnen“, sagte Wehrendt vor dem Spiel am Freitag gegen St. Paulis Profis. „Aber in erster Linie sehen wir das DFB-Pokal-Spiel dann doch als Erlebnis.“ Ohne Druck an die hohe Hürde heranzugehen, soll die Wahrscheinlichkeit einer Pokal-Sensation noch einmal erhöhen.

In der Regionalliga geht es schließlich erst am 27. August gegen Drochtersen/Assel weiter. Ob man den Vorjahresaufsteiger allerdings noch als Spitzenreiter empfangen darf, ist zumindest zweifelhaft. Dafür müssten am kommenden Wochenende der SV Meppen (gegen Hildesheim) und Hannover 96 II (in Eichede) Punkte liegen lassen.
Aufrufe: 016.8.2016, 11:00 Uhr
SHZ / habo/cjeAutor