VfB II zahlt Lehrgeld

Stuttgart So hatte sich Jürgen Kramny die Heimpremiere in der dritten Liga nicht vorgestellt. Und auch VfB-Präsident Bernd Wahler und Cheftrainer Alexander Zorniger verließen nach 90 Minuten einigermaßen konsterniert die Tribüne des Gazistadions. 72 Minuten hatte die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart gegen Preußen Münster nach einer Roten Karte gegen Chris Philipps in Überzahl gespielt, um am Ende doch mit null Punkten dazustehen. 1:3 - nach der Auftaktniederlage in Dresden (1:4) ist der Saisonstart des Drittligisten gehörig verpatzt.

Durchschlagskraft das große Manko

'Mit der Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht', kommentierte VfB-Trainer Jürgen Kramny das Spiel vor 1452 Zuschauern. Tatsächlich hatten die kleinen Roten den Aufstiegsaspiranten aus dem Münsterland über weite Strecken beherrscht, nur den Ball im Tor nicht untergebracht. 'An unserer Durchschlagskraft vor dem Tor müssen wir arbeiten', sagte der sportliche Leiter Rainer Adrion und fügte hinzu: 'Die Mannschaft muss noch lernen.'

Zum Beispiel, wie man einem dezimierten Gegner nicht ins Messer läuft. Nach der Gästeführung durch Marcus Piossek (12.) hatte der VfB schnell ausgeglichen; Boris Tashchy verwandelte nach der Notbremse von Philipps den fälligen Strafstoß. Doch statt den Gegner in Ruhe müde zu spielen, liefen die Roten in zwei Konter: Rogier Krohne kurz vor der Pause und erneut Piossek wenige Minuten nach Wiederanpfiff trafen für Münster. Kurios: Auch in der vergangenen Spielzeit startete die VfB-Reserve mit zwei Niederlagen gegen Dresden und Münster. Dank des geglückten Klassenverbleibs könnte man dies als gutes Omen werten.