VfB II: Besuschkow bringt die Wende

Als es endlich vollbracht war, machte nicht nur Stuttgarts Sturmführer Marco Grüttner dicke Backen. Auch die 510 Zuschauer im Gazi-Stadion waren ganz schön aufgekratzt nach einem Spiel, das in der zweiten Hälfte jede Menge Tempo und Torchancen zu bieten hatte. „Wir sind froh, endlich den Bock umgestoßen zu haben. In der Halbzeit haben wir uns gesagt, das Ding biegen wir noch um“, gab Grüttner Einblick in die Gemengelage in der Stuttgarter Kabine. Zuvor war Mainz nach 43 Minuten durch Philipp Klement in Führung gegangen und alles sah danach aus, dass der VfB II die nächste Niederlage schlucken müsste. Zu wenig Kreatives kam von der Kramny-Elf, Torchancen waren in der ersten Halbzeit quasi keine zu verzeichnen.

Besuschkow dreht das Spiel fast im Alleingang

Das änderte sich nach Wiederanpfiff. Erst wurde ein Mainzer Treffer wegen Abseitsstellung zu Recht nicht anerkannt, dann kamen die Hausherren immer besser ins Spiel. Die Zentrale mit Tobias Rathgeb und Mart Ristl machte einen guten Job und über die linke Seite mit dem agilen Philipp Mwene wurde Angriff um Angriff vorgetragen. Auffällig waren die Stuttgarter Eckbälle. Der Mainzer Keeper Jannik Huth bestach nicht unbedingt durch Strafraumbeherrschung und so wurde Ecke um Ecke scharf vor seinen Kasten gezogen. „Wir wussten, dass sie da Schwachpunkte haben und wollten das ausnutzen“, gab Jürgen Kramny hinterher zu Protokoll. Sein Mainzer Pendant Sandro Schwarz, früher Kramnys Mitspieler bei Mainz („Er hatte den Arbeiterhut auf, ich habe durch Technik geglänzt“, O-Ton Kramny bei der Pressekonferenz), gab sich kleinlaut: „Sowohl bei Ecken als auch bei den langen Einwürfen hatten wir Probleme. Das haben wir alles andere als gut verteidigt“, ließ Schwarz wissen. Als dann in der 58. Minute Max Besuschkow für Mart Ristl in die Partie kam, kippte jene endgültig zugunsten der Stuttgarter. Der Youngster sorgte für offensive Geistesblitze und war selbst äußerst torgefährlich. Seine wunderschöne Direktabnahme (60.) sorgte für den verdienten Ausgleich, später hatte er durch einen Fallrückzieher (65.) und einen Pfostenschuss (90.+2) noch Möglichkeiten, die Sieg einzufahren. Die größte Chance vergab allerdings Borys Tashchy der das Kunststück fertigbrachte, auf der Linie stehend an die Latte zu köpfen.

Sieg gegen Bremen muss her

In der Schlussphase wogte die Partie hin und her. Zeitweise erinnerte es an ein Basketballspiel, so schnell ging es hoch und runter. Beide Mannschaften spielten voll auf Sieg. Auch Mainz hätte diesen noch eintüten können, doch Höler und Klement (80.) sowie noch einmal Höler (83.) scheiterten an sich selbst oder am starken Benjamin Uphoff im Stuttgart Tor. So blieb unterm Strich ein leistungsgerechtes Unentschieden. „Das wird uns Auftrieb geben“, war sich Grüttner sicher und auch Kramny legte den Fokus bereits auf den kommenden Samstag. „Ich sehe das als Anfang nach den vielen Niederlagen zuletzt. Am Samstag müssen wir da weitermachen. Da muss ein Sieg her“, sagte er.

Video der Pressekonferenz