2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
David Cerny traf zum 1:0 für den VfB Herzberg.  F: Bock
David Cerny traf zum 1:0 für den VfB Herzberg. F: Bock

Herzberg stürzt Cottbus vom Thron

MIT VIDEOS + GALERIE: VfB mischt nach dem 3:0-Erfolg gegen den Tabellenführer wieder kräftig mit im Aufstiegsrennen

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Der VfB Herzberg meldet sich zurück im Aufstiegsrennen der Landesklasse Süd: Der Tabellenfünfte gewann am Samstag das Topspiel gegen den Spitzenreiter VfB Cottbus mit 3:0 - und könnte mit einem weiteren Erfolg am Montag im Nachhol-Derby gegen den TSV Schlieben weiter nach oben klettern.

Die Gastgeber präsentierten sich vor den 85 Zuschauern auf dem Herzberger Werner-Seelenbinder-Sportplatz vor dem gegnerischen Tor abgezockter. Nach gemächlichem Beginn beider Teams nutzte der pfeilschnelle rechte Flügelläufer David Cerny in der 16. Minute gleich die erste dicke Chance zur Führung. Bei einem langen Ball von Jakub Duben patzte ausgerechnet der Cottbuser Kapitän Marc Wadsack. Der hinter ihm lauernde Cerny fackelte nicht lange und lupfte die Kugel über VfB-Keeper Daniel Conrad hinweg ins Gästetor.

Die Hausherren blieben auch in der Folge in der vor der Pause zwar intensiven und umkämpften, spielerisch aber eher mäßigen Partie das bestimmende Team. Möglichkeiten entsprangen zumeist bei Standardsituation. Die beste Herzberger Gelegenheit vergab in der 32. Minute Rocco Schwonke, dessen Linksschuss aus 14 Metern halblinker Position nach einer abgewehrten Ecke nur knapp über das Cottbuser Gehäuse strich.

Nach der Halbzeitunterbrechung traten die Cottbuser druckvoller auf. In der 55. Minute hatte Stefan Babbe, der bereits im Hinspiel erfolgreich war, die Hundertprozentige zum Ausgleich. Rene Otto passte den Ball von der Grundlinie scharf und flach vor das Herzberger Tor. Babbe lief sich am kurzen Pfosten schön frei und hielt nur noch den Fuß hin. Doch vom Aluminium sprang das Spielgerät zurück in die Partie.

Wie es besser geht, demonstrierten 180 Sekunden später die Gastgeber. Nach einem schon geklärten Eckball flog die Kugel erneut hoch in den Cottbuser Strafraum. Tomas Brezinsky legt aus der Luft quer auf VfB-Kapitän Bruce Dosseh, der aus 12 Metern direkt abzog und zum 2:0 einnetzte.

Danach hätten die Herzberger schon für die Entscheidung im Spiel sorgen können. Unter anderm in der 65. Minute vergab Brezinsky - der per Schnick Schnack Schnuck als Schütze festgelegt wurde - einen indirekten Freistoß aus acht Metern Torentfernung nach einer Rettungsaktion von Maik Lorenz. Der klärte einen Cerny-Schuss kurz vor der Linie und schlug den Ball direkt seinem schon geschlagenen Keeper in die Arme. Der souverän leitende Schiedsrichter Carsten Fox wertete die Aktion als unerlaubten Rückpass.

In der 71. Minute hätten die Gäste aber nochmal zurückkommen können ins Spiel. Angreifer Mohammad Naser Afzal behauptete im Laufduell den Ball und traf beim Abschluss aus sieben Metern nur die Querlatte. Darauf hatte Herzberg aber wieder die passende Antwort: Rocco Schwonke dribbelte sich praktisch im Gegenzug über die linke Aussenbahn vor das Cottbuser Tor. Seinen Schuss drückte der kurz vorher eingewechselte Lukas Rauth über die Linie zum 3:0-Endstand.

Durch den gleichzeitigen Erfolg des Verfolgers SV Döbern muss der VfB Cottbus durch die Niederlage die Tabellenführung in der Landesklasse Süd vorübergehend abgeben. Für Trainer Matthias Brückner hat sich an der Ausgangsposition für sein Team aber nichts wesentlich geändert: "Das war ein gebrauchter Tag. Wir schenken praktisch die ersten beiden Tor her, zwei solche Dinger kannst du dir in einem Spitzenspiel nicht leisten. Das Spiel haben wir ganz klar in der Abwehr verloren. Einige hatten nicht ihre nötige Form. Die Welt ist aber trotzdem noch in Ordnung für uns. In der Liga gibt es dieses Jahr keine Übermannschaft. Alle spielen mit den selben Waffen. Deswegen wird es bis zum Ende offen sein, wer aufsteigen wird."

Mit nur noch 6 Zählern Rückstand auf den neuen Spitzenreiter Döbern bei noch zwei ausstehenden Nachholspielen mischt jetzt auch der VfB Herzberg nach einer kurzen Schwächephase wieder kräftig mit im Aufstiegsrennen. VfB-Coach Helmut Brenner: "Ich bin sehr glücklich über den Erfolg und das Spiel meiner Mannschaft. Wir haben sehr konzentriert gespielt. Das hat mir sehr gefallen. Aus dem Titelrennen waren wir eigentlich nie richtig weg gewesen. Nach dem Abstiegskampf in der vergangenen Saison ist dieses Jahr eine echte Erholung für uns. Wir haben keinen Druck." Brenner sieht bei seinem Team eine klare Entwicklung: "Die Stimmung und der Fokus der Mannschaft passt. Jeder läuft für den anderen. Wir haben viele junge Spieler eingebaut. Sie brauchen einfach Zeit zur Entwicklung." Und schon am Montag könnte der VfB nachlegen im Nachhol-Derby. "So ein Sieg gegen den Spitzenreiter ist natürlich cool vor dem Schlager gegen Schlieben. Unser Ziel ist es, dann auch so konzentriert zu spielen. Wir müssen zwar erneut zwei Ausfälle wegen 5. Gelben Karten auffangen. Aber gegen Schlieben ist die Kür und wir haben in den letzten Jahren immer gewonnen gegen den TSV", blickt Brenner optimistisch auf den Mai-Feiertag.

Aufrufe: 029.4.2017, 21:55 Uhr
Sven BockAutor