2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Will möglichst auch gegen Balingen II den Torschrei auf den Lippen haben: Oliver Senkbeil. Archivfoto: gkr
Will möglichst auch gegen Balingen II den Torschrei auf den Lippen haben: Oliver Senkbeil. Archivfoto: gkr
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VfB-Fußballer Oliver Senkbeil sagt Servus

Häfler Urgestein beendet am Samstag gegen die TSG Balingen II seine Laufbahn in der ersten Mannschaft

Friedrichshafen / sz - Der VfB Friedrichshafen erwartet in der Fußball-Landesliga am Samstag im Zeppelin-Stadion zum abschließenden Saisonspiel die TSG Balingen II. Für den 33-jährigen Oliver Senkbeil wird es die letzte Begegnung in der "Ersten" sein. Senkbeil sagt dort nach 13 Jahren im VfB-Trikot Servus. Die Fußballschuhe hängt Senkbeil aber noch nicht an den Nagel, er bleibt dem VfB mit all seiner Erfahrung weiterhin erhalten. Der Vater von zwei Jungs wird sich bei der U23 einbringen.

Oliver Senkbeil kam 1989 als Fünfjähriger zum VfB Friedrichshafen, hat dort von den F- bis zu A-Junioren alle Altersklassen durchlaufen. Als der 18-Jährige im Mai 2002 zu den Aktiven stieß, war der VfB Friedrichshafen unter Spielertrainer Roland Bernhard soeben Meister der Landesliga geworden. In der Verbandsliga übernahm Walter Schneck den Trainerjob beim VfB. "Doch leider setzte Schneck nicht auf die Jungen, er wollte erfahrene Spieler. Da war für mich kein Platz", sagt Senkbeil, den alle nur "Senka" nennen.

Zweijähriges Gastspiel in Kehlen

Die Alternative wäre gewesen, bei der U23 zu spielen. "Doch Kreisliga B wollte ich mir nicht antun", so Oliver Senkbeil. Ihn zog es zum Bezirksligisten SV Kehlen, für den er zwei Jahre spielte. 2003 stieg der VfB aus der Verbandsliga wieder ab, ein Jahr später kehrte Senkbeil wieder zurück zum VfB, wo er bis heute spielte. "Nach dem Verbandsliga-Abstieg wurde eine komplett neue Mannschaft um Trainer Andreas Müller geformt", erinnert er sich. Weggefährten waren damals Pascal Stehle und Daniel Di Leo, um nur einige zu nennen. "Mit denen ich schon in der VfB-Jugend gespielt habe", so Senkbeil. 2011 gelang dem Interims-Trainerduo Andreas Müller/Marcel Richter der erneute Aufstieg in die Verbandsliga – diesmal mit Oliver Senkbeil als Kapitän. Nach nur einer Spielzeit ging es jedoch erneut zurück in die Landesliga, wo sich der VfB seitdem etabliert hat. In den vergangenen vier Spielzeiten gehörte der VfB immer zu den besten sieben Teams.

Oliver Senkbeil war schon immer ein Verteidiger mit Offensivqualitäten ("da sind schon ein paar Tore zusammengekommen"). Acht waren es bisher in dieser Saison. Eine Rote Karte sah der heute 33-Jährige in seiner Karriere nur einmal, und das aus einer Verwechslung heraus – "was der Schiri in der Kabine dann auch richtig stellte". Senkbeil sieht den VfB Friedrichshafen auf einem guten Weg. "Wir haben fast nur noch Eigengewächse oder Spieler aus dem Umfeld. Da spielt man zwar nicht die Sterne vom Himmel, wir haben es aber trotzdem immer gut gemacht". Nachhaltigkeit heißt das Zauberwort. "Es kommen wieder gute Jungs nach, bloß denen muss man auch die Zeit geben", sagt Senkbeil, der sich nach seiner Karriere um diese Spieler in der U23 kümmern will. Auf die Frage was er sich für das letzte Spiel gegen die TSG Balingen II vorgenommen hat, hat er einen Wunsch: "Ein Tor wäre nicht schlecht."

"Großer Verlust"

Seinem Trainer Christian Wucherer wird ein Oliver Senkbeil fehlen. "Das ist sportlich wie menschlich ein großer Verlust für den VfB". Noch wichtiger für Wucherer ist aber, "dass er dem Verein erhalten bleibt". Die U23 könne so einen Spieler mit all seiner Erfahrung gut gebrauchen. "Oliver wird da eine wichtige Rolle einnehmen", weiß Wucherer. "Er hat die Gabe, junge Spieler an die Aktiven heranzuführen, was denen wieder unheimlich hilft und letztendlich dem VfB."

In den vorherigen Spielen ging der VfB Friedrichshafen personell am Stock. Es gab keinen Konkurrenzkampf, "die Mannschaft hat sich beinahe von selber aufgestellt. Umso erstaunlicher war, welche Leistung sie abgerufen hat", so Wucherer. Da waren die Qualitäten eines Oliver Senkbeils Gold wert. "Die Siege waren durchweg überzeugend", sagt der VfB-Coach. Gegen die TSG Balingen II will man Oliver Senkbeil einen gebührenden Abschied bereiten. "Wenn’s geht, nochmals mit einem Sieg", hofft Christian Wucherer mit Blick auf Samstagnachmittag.

Der VfB Friedrichshafen möchte sich am Samstagnachmittag im Zeppelin-Stadion bei allen Fans für die Unterstützung bedanken. Für Speis und Trank vonseiten des Vereins ist gesorgt.

Aufrufe: 02.6.2017, 06:18 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Klaus EichlerAutor