2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Sie treffen am Samstag im Zeppelin-Stadion erneut aufeinander: SVO-Stürmer Leiulu Anderson Gomes dos Santos (rechts) und VfB-Keeper Philipp Meier. Foto: chm
Sie treffen am Samstag im Zeppelin-Stadion erneut aufeinander: SVO-Stürmer Leiulu Anderson Gomes dos Santos (rechts) und VfB-Keeper Philipp Meier. Foto: chm
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VfB Friedrichshafen will Wiedergutmachung

SV Oberzell gastiert im Landesliga-Derby am Samstagnachmittag im Häfler Zeppelin-Stadion

Friedrichshafen / sz - Der SV Oberzell muss am Samstag um 15.30 Uhr in der Fußball-Landesliga beim VfB Friedrichshafen ran. Es geht für die Oberzeller auch um ein Stück Wiedergutmachung für die Niederlage am Finaltag der vergangenen Saison.

VfB Friedrichshafen gegen SV Oberzell – da war doch was. Ein Pünktchen hätte dem SVO am 4. Juni am See gereicht, um in die Aufstiegsrelegation zur Verbandsliga einzuziehen. Stattdessen gerieten die Oberzeller nach dem frühen Führungstreffer durch Leiulu Anderson Gomes dos Santos beim VfB noch mit 1:5 unter die Räder, Ehingen Süd zog vorbei. Friedrichshafens Trainer Christian Wucherer schwant nichts Gutes: "Die Oberzeller werden bei uns mit dem Messer zwischen den Zähnen auflaufen." Vermutlich werden aber auch die Friedrichshafener nicht artig die Punkte auf dem Silbertablett abliefern: Beim VfB läuft es in dieser Saison noch gar nicht. "Wir können überhaupt nicht zufrieden sein", ärgert sich Wucherer über magere zehn Punkte aus neun Spielen. "Fußballerisch ist das zum Teil ordentlich, was wir zeigen. Aber die Ergebnisse stimmen halt nicht."

Immer wieder schaffen es die Häfler nicht, einen Vorsprung zu halten. Gegen Weiler und Tabellenführer Ostrach lag der VfB jeweils mit 2:0 in Front – am Ende stand im Allgäu ein Punkt, gegen Ostrach gar ein 2:4. Und dann kam die Partie in Schwendi am Samstag. "Ich bin jetzt 30 Jahre im Fußball – so was habe ich noch nicht erlebt", sagt Wucherer. Mit einer ganzen Reihe kapitaler Fehler luden die Friedrichshafener den Gegner zu fünf Toren ein. Gegen Oberzell wird der Coach aber erneut auf Offensivfußball setzen: "Das ist einfach unsere Stärke. Unser Problem ist, dass wir beim Umschaltspiel oft schlampern – das müssen wir ändern."

Auf die Offensivqualitäten des VfB wird auch Achim Pfuderer sein Team hinweisen: "Schnell, torgefährlich, durchschlagskräftig" – das sind die Attribute, die der Trainer des SV Oberzell der Sturm-Fraktion des Gegners zuschreibt. "Die Friedrichshafener haben durchweg gute Einzelspieler. Wir stehen ohne Zweifel vor einer großen Herausforderung."

Pfuderer kann nicht verhehlen, dass da noch eine Rechnung offen ist nach dem in Friedrichshafen verpatzten Saisonfinale: "Da sitzt aufgrund des verpassten Punkts schon ein Stachel, den wir uns vor allem selber zuzuschreiben haben. Auf der anderen Seite haben wir eine neue Saison, neue Spieler, eine neue Konstellation." Auch die Oberzeller hat es zuletzt mit dem 0:3 zu Hause gegen Balingen II heftig erwischt. "Wir haben das sachlich analysiert und Einzelgespräche geführt." Einer der Kandidaten für den Sonder-Rapport war Manuel Schlude: "Er hat zweimal innerhalb kurzer Zeit Gelb-Rot kassiert. Man kann nicht den einfachen Weg gehen und das auf den Schiedsrichter schieben. Manuel sieht das ein und weiß, dass ihm das als Kapitän nicht passieren sollte."

Ebenfalls im Einzelgespräch war Michael Polczynski: Der junge Innenverteidiger war zusammen mit Daniel Wellhäuser gegen Balingen schon nach 30 Minuten ausgewechselt worden: "Die Jungs wissen, dass das keine Strafe oder Demütigung ist. Wir haben einfach vier Wechselmöglichkeiten – und die setzen wir auch gezielt ein." In Friedrichshafen bekommt Polczynski auch gleich die nächste Chance: Weil Schlude gesperrt ist, wird das Innenverteidigerpärchen "zu 99,9 Prozent" wieder Polczynski/Schlegel heißen.

Aufrufe: 07.10.2016, 21:33 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Christian MetzAutor