2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Das darf doch nicht wahr sein: Forstinnings Nico Weismor (Mitte) und Josef Zander können die vergebene Großchance nicht fassen. SCBV-Torwart Dominic Dachs kann erleichtert abwinken – und am Ende einen 2:0-Erfolg bejubeln. FOTO: SRO
Das darf doch nicht wahr sein: Forstinnings Nico Weismor (Mitte) und Josef Zander können die vergebene Großchance nicht fassen. SCBV-Torwart Dominic Dachs kann erleichtert abwinken – und am Ende einen 2:0-Erfolg bejubeln. FOTO: SRO

Forstinning strauchelt: Der Titel-Kampf wird wieder spannend

Punktueller Spielverderber oder Zünglein an der Waage? Ein spielfreudiger SCBV hat mit seinem 2:0-Erfolg über den VfB Forstinning den Meisterschaftskampf wieder spannend gemacht.

Vaterstetten – Das Ausschreien des Derbysieges war noch recht kraftvoll, aber für eine anständige „Humba“ schien die Kraft dann nicht mehr ausgereicht zu haben. Die Spieler des SC Baldham-Vaterstetten hatten in den 90 Minuten wohl alle Körner aufgebraucht und sich den letzten Angriffswellen des Tabellenführers aus Forstinning erfolgreich entgegengestellt. Vor dem Nachholspiel am Mittwoch in Dorfen (18.30 Uhr) ist deren Vorsprung auf Moosach zu einem Zähler zusammengeschrumpft.

„Gegen den Ersten tust du dich immer ein bisschen leichter, weil du noch mehr motiviert bist“, freute sich SCBV-Kapitän Andreas Schmalz diesmal auch über „einen Gegner der spielen wollte. Das hat uns geholfen.“ Bereits in den Anfangsminuten zeichnete sich ab, dass sich da zwei Vertreter des gepflegten Flachpass-, und Kombinationsspiels gesucht und gefunden hatten.

Auch wenn Forstinnings Nico Weismor in Durchgang eins „große Probleme im Spiel nach vorne“ monierte, hätten die Gäste nach zehn Minuten in Führung gehen müssen. Hrvoje Plazanic drang bis auf die Baldhamer Grundlinie vor, legte auf Josef Zander ab, der zunächst mit der Hacke scheiterte, ehe Weismor vergeblich nachstocherte.

Die Platzherren wiederum bedienten sich beim 1:0 erfolgreich im Kuriositäten-Kabinett: Fabian Kreissls Eckball, mit viel Effet getreten, segelte mit dezenter Windunterstützung an Freund und Feind vorbei und schlug im langen Eck ein. „Das hat uns Sicherheit nach unserer Negativserie gegeben“, stellte Schmalz zufrieden fest, „dass wir danach sehr kompakt gestanden sind.“

Während der VfB bis zum Pausenpfiff offensiv nichts Nennenswertes mehr zustande brachte, lief die Kombinations-Maschine des SCBV nun auf Hochtouren. Wollte der Nachschlag aber weder Simon Lämmermeier (37.), noch Kreissl (43.) oder dem komplett blanken Leon Koniarczyk aus dem Spiel heraus gelingen, musste erneut eine Ecke herhalten. Andreas Schmalz nickte Mevlud Sherifis Vorlage schulbuchmäßig zum 2:0 in die Maschen.

„Das ganze Jahr lang, gehe ich schon auf den ersten Pfosten, jetzt hat es schon zum zweiten Mal funktioniert“, hätte sich der Torschütze noch mehr gefreut, wenn der wuselige Lämmermeier mit dem Pausenpfiff noch für die Vorentscheidung gesorgt hätte.Denn nach dem Seitenwechsel „war bei uns mehr Zug drin“, befand Nico Weismor. Aber spätestens bei SCBV-Schlussmann Dominic Dachs war an diesem Tag Endstation. Ein Zusammenspiel der Zander-Brüder lenkte er gerade noch um seinen Pfosten (60.) und einen Plazanic-Freistoß nutzte er für eine dankbare Flugeinlage (75.).

Weil Spitzenreiter Forstinning immer weiter aufrückte, boten sich für Schmalz&Co. diverse Kontergelegenheiten, denen es jedoch an der letzten Konsequenz mangelte. Insgesamt brachte das flotte Rauf und Runter viel Farbe in einen grauen Aprilnachmittag, der für Nico Weismors Team „ein Warnschuss“ zur rechten Zeit sein könnte.

Die Niederlage resultiere daraus, „dass Baldham frei aufspielen konnte und wir eben der Gejagte sind“, so der VfBler. Diese Rolle wolle man bis zum Schluss verteidigen: „Wenn sie schon zum Greifen nahe ist, ist die Meisterschaft schon unser Ziel. Den Druck machst du dir ja auch selber, wenn du in der Winterpause realisierst, dass die Landesliga möglich ist.“

Aufrufe: 024.4.2017, 10:31 Uhr
Ebersberger Zeitung: Julian BetzlAutor