VfB dominiert den Südschlager

VfB Stuttgart - FC Bayern München 4:2

Schiedsrichter: Nikolai Kimmeyer (Palmbach) - Zuschauer: 300
Tore: 1:0 (13. Eigentor) Niklas Lohmann, 2:0 Thomas Kunz (24.), 2:1 Marco Stefandl (39.), 2:2 Fabian Benko (65.), 3:2 Alexander Groiß (78.), 4:2 Berkay Özcan (80.+1.)

Vergangene Woche die Tabellenführung erobert, nun den Topfavoriten auf die Staffelmeisterschaft in imposanter Weise in die Knie gezwungen – und dennoch knallen bei den B-Junioren des VfB Stuttgart noch keine Korken. „Dazu besteht auch überhaupt kein Grund“, war Domenico Tedesco nach dem 4:2-Sieg seiner Mannschaft gegen den FC Bayern München bemüht, den Ball weiterhin flach zu halten. Sechs Spiele habe sein Team bis zum etwaigen Erreichen der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft noch zu absolvieren. „Schwere Spiele“, wie der VfB-Coach betont.

Eines Brockens – des womöglich größten – haben sich die Stuttgarter nun entledigt. Und das in einer Art und Weise, die die Erwartungen im Umfeld naturgemäß steigen lässt. Schon in den ersten Minuten des Südschlagers spielten die Gastgeber dermaßen dominant auf, dass den Bayern – im Hinspiel noch beeindruckender 6:1-Sieger – teilweise Hören und Sehen verging. „Wir haben ein regelrechtes Offensivspektakel abgeliefert“, war Domenico Tedesco stolz auf seine Spieler. Lediglich die Ausbeute gefiel dem Stuttgarter Trainer nicht. „Wir hätten weit mehr als die zwei Tore erzielen müssen. Vier oder sogar fünf Treffer hätten den Spielverlauf eher widergespiegelt.“

Unfreiwillige Hilfestellung

Beim ersten Stuttgarter Treffer in der 13. Minute leisteten die Gäste auch noch unfreiwillig Hilfestellung. Cedric Guarino setzte Niklas Lohmann unter Druck, sodass für den Münchner nur die Option eines Rückpasses zum eigenen Torwart übrig blieb. Doch genau als Schlussmann Daniel Shorunkeh-Sawyerr ausholte, versprang der Ball in einer Mulde und kullerte zum 1:0 in die Maschen. Fünf Minuten danach stand erneut Bayerns Nummer eins bei einem missglückten Pass im Mittelpunkt. Cedric Guarino ging dazwischen, scheiterte aber an Daniel Shorunkeh-Sawyerr. Die identische Szene spielte sich in der 24. Minute erneut ab – und dieses Mal wusste Thomas Kunz den Fehlpass des Bayern-Torhüters zur 2:0-Führung zu nutzen.

Die Gäste wirkten völlig verunsichert und kamen erst nach knapp einer halben Stunde zu ihrem ersten Torabschluss, bei dem VfB-Torwart Philipp Köhn jedoch keine Probleme offenbarte. Vorne drängten die Stuttgarter vehement auf die Vorentscheidung und hatten durch Thomas Kunz, Azad Toptik, Cedric Guarino und Berkay Özcan im Minutentakt weitere gute Möglichkeiten. Aber trotz deutlicher Überlegenheit und bester Chancen für den VfB, fiel das Tor auf der anderen Seite. Nach einem Eckball in der 39. Minute verkürzte Marco Stefandl auf 1:2 aus Sicht der Gäste. „Das war völlig unnötig“, ärgerte sich Domenico Tedesco.

„Wir haben um das Gegentor gebettelt“

Der Unmut des VfB-Coaches wuchs nach dem Seitenwechsel noch weiter an. Seine Mannschaft agierte – auch aufgrund des immens hohen Tempos im ersten Spielabschnitt – viel zu passiv. Bayern kam stärker auf und in der 65. Minute durch Fabian Benko schließlich zum 2:2-Ausgleich. „In dieser Phase haben wir um das Gegentor förmlich gebettelt“, kommentierte Tedesco den zweiten Münchner Treffer.

Der VfB-Trainer reagierte auf die Probleme seiner Mannschaftt und stellte taktisch um. Für Stürmer Thomas Kunz kam Manuel Kober in die Partie und übernahm die Innenverteidigerposition von Alexander Groiß, der dafür in die Sturmspitze beordert wurde – und der unorthodoxe Wechsel sollte sich auszahlen. Zwei Minuten vor dem Spielende zog Alexander Groiß aus 18 Metern ab – der Ball schlug im langen Eck zum 3:2 ein. Bayern warf nochmal alles nach vorne, fing sich in der Nachspielzeit aber noch einen weiteren Gegentreffer ein. Stuttgarts Kapitän Berkay Özcan erzielte mit einem sehenswerten Heber den 4:2-Endstand. Domenico Tedesco strahlte nach dem Sieg im Topspiel mit seinen Spielern um die Wette. „Am Ende waren wir mutiger als die Bayern und haben versucht, nach vorne nochmal was zu machen. Der Plan ist letztlich aufgegangen. Jetzt freuen wir uns kurz und bereiten uns dann auf die nächste schwere Aufgabe in Karlsruhe vor.“

Die U17-Junioren des VfB Stuttgart gastieren am Samstag, 14. März, beim Karlsruher SC. Anpfiff im Wildparkstadion ist um 13 Uhr.

Fakten:

07. März 2015, B-Junioren-Bundesliga: VfB Stuttgart – FC Bayern München 4:2 (2:0)

Aufstellungen:

VfB Stuttgart

Köhn, Dolderer (63. Rau), Nguisani, Groiß, Collinge, Spanoudakis, Özcan, Dos Santos, Guarino, Kunz (73. Kober), Toptik

FC Bayern München

Shorunkeh-Sawyerr, Dick, Arifovic, Gavric, Benko, Dorsch, Stingl (55. Emghames), Lohmann (55. Götze), Stefandl, Crnicki, Friedl (71. Awoudja)

Statistik:

Gelb: Özcan, Rau