2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gibt ab Sommer beim VfB Bodenheim an der Außenlinie die Richtung vor: Trainer Jürgen Collet wird beim Landesligisten Nachfolger von Ludwig Anspach.	Archivfoto: Edgar Daudistel
Gibt ab Sommer beim VfB Bodenheim an der Außenlinie die Richtung vor: Trainer Jürgen Collet wird beim Landesligisten Nachfolger von Ludwig Anspach. Archivfoto: Edgar Daudistel

VfB Bodenheim setzt auf erfahrenen Jürgen Collet

Landesligist entscheidet sich für "gut vernetzten Trainer" als Coach für nächste Saison

Bodenheim. Jürgen Collet wird in der kommenden Saison den VfB Bodenheim übernehmen. Darauf verständigten sich der A-Lizenz-Inhaber und der Landesliga-Vierte Ende vergangener Woche. Zuvor hatte der VfB dem zweiten Kandidaten Oliver Schmitt abgesagt. „Beide sind richtig gute Trainer, sehr gut vernetzt in Rheinhessen“, erklärt der sportliche Leiter Günter Loos, der betont, nur mit diesen beiden Kandidaten Kontakt aufgenommen zu haben. „Für Jürgen Collet spricht seine Erfahrung und die Akzeptanz, die er als Führungspersönlichkeit genießt“, sagt Loos.

Collet hatte ursprünglich damit geliebäugelt, erneut im Duo mit Schmitt zu arbeiten. Dieser Plan hat sich nun aber zerschlagen. Sein Co-Trainer soll zeitnah benannt werden. „Ich habe mir lange überlegt, ob ich überhaupt noch etwas mache. Wenn nicht jetzt, wann dann?“, berichtet Collet, der seit seinem Ausstieg bei der Spvgg. Ingelheim vor eineinhalb Jahren ohne Verein ist. Die Aussage ist auch auf den VfB gemünzt. „Ich habe den absoluten Willen gesehen, dass sie einen Schritt weiterkommen“, sagt Collet über seinen neuen Verein, den er als „Herausforderung“ bezeichnet. Die Mannschaft ist mit einer Vielzahl starker, auch eigenwilliger Charaktere bestückt. Mit dem aktuellen Chefcoach Ludwig Anspach wollte es nicht recht harmonieren.

Einen ersten vernehmlichen Knall gab es in der Sommervorbereitung mit dem kurioserweise inzwischen nun unter Oliver Schmitt in Saulheim aktiven Philipp Krichten. Mehrere weitere Brandherde musste der Vorstand seither löschen. Eine vorzeitige Trennung vom, so Loos, „fachlich und menschlich einwandfreien“ aktuellen Trainer schließt der sportliche Leiter „kategorisch“ aus. „Kommt überhaupt nicht in Frage“, sagt auch Collet über einen etwaigen vorzeitigen Einstieg, „Ludwig macht eine super Arbeit, die Mannschaft steht nicht ohne Grund so weit vorne. Es heißt nicht, dass es besser wird, wenn ich komme.“

In Sachen Mannschaftsführung ist Collet für seine konsequente Art bekannt. „Du kannst nicht mit jedem gut Freund sein, wenn du Erfolg haben willst“, sagt der frühere Gonsenheimer Trainer, der „prinzipiell“ nur Einjahresverträge unterzeichnet: „Wenn es nicht passt, siehe Ingelheim, dann ziehe ich den Schlussstrich.“ Und: „Ich bin knallhart und rigoros und ziehe meine Linie durch. Ich glaube, dass sie den Weg mit mir gehen, weil sie wirklich etwas erreichen wollen.“ Die Aufstiegsambitionen gehen allerdings von den Spielern aus. „Die Landesliga halten“ ist laut Loos stets die Vorgabe. Was darüber hinaus gehe, „nehmen wir gern mit“, aber es werde nichts erzwungen.

An Collets Engagement wird es nicht scheitern. Ende März wird er sein Amt als Nachwuchs-Scout für Mainz 05 stilllegen, als Zuschauer bei Trainingseinheiten und Spielen häufiger zu Gast sein. „Ich werde sehen, wer noch Gas gibt und vom Charakter her zu mir passt“, ist Collet zuversichtlich, dass die Mannschaft sich nicht hängen lassen wird. Schließlich erscheint, blickt man auf die Tabelle, durchaus möglich, dass Collet im kommenden Jahr einen Verbandsligisten übernimmt.



Aufrufe: 07.2.2017, 08:00 Uhr
Torben SchöderAutor