VfB baut seine Serie aus

22 Versuche vom Elfmeterpunkt waren erforderlich, ehe beim McDonald’s-Cup 2016 der Sieger feststand. Am Ende jubelten die Stuttgarter, obwohl Finalgegner Bayern München zuvor zweimal schon fast die Hand am Cup hatte. Die Bayern waren im Duell der beiden Regionalligisten in der 15. Minute durch einen Kopfball von Berkant Barin in Führung gegangen. Zehn Sekunden vor dem Ende der regulären, 25-minütigen Spielzeit glich der VfB durch Leon Üblacker aus. Üblacker hatte einen feinen Spielzug der Schwaben aus kurzer Distanz über die Linie gedrückt. Und im Elfmeterschießen fehlte den Bayern, nachdem bis dahin nur der Stuttgarter Admir Krasniqi verschossen hatte, ein erfolgreicher Schuss, doch der letzte FCB-Schütze vergab. Es ging weiter und den 21. Versuch setzte Bayerns Torhüter Manuel Kainz über das Tor. Weil Krasniqi im Anschluss den 22. Elfmeter versenkte, war der VfB um einen Pokalsieg reicher.

"Brutal viele Spielanteile"

"Elfmeterschießen ist Glücksache", haderte Bayern-Trainer Peter Wenninger. "Wir hätten gern gewonnen, mussten uns aber einer Top-Mannschaft geschlagen geben." Für Stuttgarts Chefcoach Murat Isik ging der neuerliche Erfolg des VfB in Ehingen in Ordnung. "Ich fand uns im Finale richtig stark, wir hatten brutal viele Spielanteile." Einziger Kritikpunkt von Isik war das Verhalten seiner Spieler beim Gegentreffer nach einer FCB-Ecke. "Bei so was müssen wir wachsamer sein", so Isik. "Auch im Halbfinale gegen Fürth haben wir ein Gegentor nach einer Standardsituation kassiert."

Das Halbfinalspiel gegen den Nord-Bayernligisten Greuther Fürth hatte der VfB bei 2:0-Führung gedanklich schon fast abgehakt, ehe das Anschlusstor die Stuttgarter in der Folge noch etwas ins Schwimmen brachte. Mit dem 3:1 wenig später machten sie aber den Sack zu. Im zweiten Duell der Vorschlussrunde setzten sich die Münchner Bayern mit 1:0 gegen den dritten Regionalligisten im Turnier, den FC Augsburg, durch. Dabei hatte der FCA in diesem Spiel zuerst getroffen, doch das vermeintliche Führungstor der Augsburger fand keine Anerkennung.

Der FCA spielte ein ordentliches Turnier, bezwang in der Vorrunde den VfB Stuttgart. Zum Gruppensieg reichte es aber nicht für die Augsburger, weil sie im letzten Gruppenspiel dem TSV 1860 München mit 0:1 unterlagen und aufgrund der schwächeren Tordifferenz gegenüber dem VfB Rang zwei belegten. Nach der Halbfinalniederlage gegen die Bayern zog der FCA auch im Spiel um Platz drei gegen die SpVgg Greuther Fürth den Kürzeren.

Für die Münchner Löwen war das 1:0 gegen Augsburg der einzige Sieg im Turnier. Im Spiel um Platz fünf musste sich 1860 dem starken Baden-Württemberg-Oberligisten SSV Reutlingen im Elfmeterschießen geschlagen geben. Die Reutlinger hatten in der Vorrunde überzeugt und dem FC Bayern einen Punkt abgetrotzt.

Für die TSG Ehingen blieb im Konzert der großen Namen nur der letzte Platz. Der größte Achtungserfolg gelang gleich im ersten Spiel, als der Gastgeber den FC Bayern München ärgerte und nur mit 0:1 verlor.

Vorrunde

Gruppe 1: SSV Reutlingen – SpVgg Greuther Fürth 1:3, TSG Ehingen – FC Bayern München 0:1, Reutlingen – Bayern München 1:1, Greuther Fürth – Ehingen 5:0, Ehingen – Reutlingen 0:3, Bayern München – Greuther Fürth 3:0. Endstand: 1. Bayern München 5:1 Tore/7 Punkte, 2. Greuther Fürth 8:4/6, 3. Reutlingen 5:4/4, 4. Ehingen 0:9/0.

Gruppe 2: 1. FC Heidenheim – FC Augsburg 1:2, VfB Stuttgart – TSV 1860 München 4:0, Heidenheim – 1860 München 0:0, Augsburg – Stuttgart 2:1, Stuttgart – Heidenheim 1:0, 1860 München – Augsburg 1:0. Endstand: 1. Stuttgart 6:2/6, 2. Augsburg 4:3/6, 3. 1860 München 1:4/4, 4. Heidenheim 1:3/1.

Endrunde

Halbfinale: Bayern München – Augsburg 1:0, Stuttgart – Greuther Fürth 3:1.

Um Platz 7: Ehingen – Heidenheim 0:4.

Spiel um Platz 5: Reutlingen – 1860 München 5:4 n. E.

Um Platz 3: Augsburg – Greuther Fürth 1:2.

Endspiel: Bayern München – Stuttgart 10:11 n. E..