Die beiden Treffer verliehen den Hildenern plötzlich Flügel. Entschlossen tankte sich Grün durch die Schonnebecker Abwehr und erhöhte mit einem trockenen Schuss ins rechte untere Eck auf 3:0 (59.) - die Vorentscheidung, denn in der letzten halben Stunde ergaben sich die Schonnebecker, die bis Sonntagnachmittag erst eine Niederlage auf ihrem Konto hatten, in ihr Schicksal. Die Fußballer des VfB 03 dagegen schossen sich den Frust des vergangenen Wochenendes von der Seele. So zog Stefan Schaumburg nach einem Ballgewinn an der Mittellinie auf und davon und markierte das 4:0 (78.). Zehn Minuten später gab der Hildener Vize-Kapitän das Spielgerät quer auf Jannik Weber, der mühelos den 5:0-Endstand erzielte und damit die VfB-Fans endgültig verzückte.
Nach diesem deutlichen Erfolg hatte es in der ersten Halbzeit gar nicht ausgesehen. Fünf gelbe Karten in den ersten 45 Minuten zeugten lediglich von einer kampfbetonten Begegnung. "Wenn mir da einer gesagt hätte, dass wir mit 0:5 verlieren - den hätte ich für verrückt erklärt", sagte Dirk Tönnies. Der Trainer der SpVg. Schonnebeck gestand in der Pressekonferenz: "Ich ringe noch nach Worten, um die zweite Halbzeit zu erklären." Und stellte dann fest: "In Unterzahl haben wir zwei Tore kassiert und danach hat sich der VfB auch in einen kleinen Rausch gespielt." Wesentlich zufriedener präsentierte sich trotz stark beanspruchter Stimmbänder Björn Scheffels. "In Uerdingen haben wir richtig Federn gelassen. Wir haben unsere Fehler aufgearbeitet und Besserung geschworen - über die Zweikampfstärke ist uns das gelungen", konstatierte der Interimscoach des VfB 03. Und ergänzte: "Heute ist ein sehr angenehmer, schöner Tag, weil es geklappt hat." Die Erleichterung stand auch dem zweifachen Torschützen Florian Grün ins Gesicht geschrieben. "Wir waren einfach besser in den Zweikämpfen drin", nannte er das einfache Erfolgsrezept.