VfB 03 verlässt die Abstiegszone

Düsseldorf-West - VfB 03 Hilden. Am Ende atmete Björn Scheffels tief durch. Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel nach seiner Ernennung zum Interimscoach des VfB 03 verließen die Hildener die Abstiegszone und verschafften sich damit ein wenig Luft im Kampf um den Klassenerhalt. Angesichts des guten Laufs kommt Scheffels jetzt die zweiwöchige Pause wegen des Niederrheinpokals gar nicht recht. "Ich hätte gerne weitergemacht", gesteht er frank und frei. Das gilt wohl auch für seine Mannschaft, die sich über den ersten Auswärtssieg in dieser Saison freute. Allerdings wartet nun mit der Partie beim Top-Favoriten KC Uerdingen in zwei Wochen eine besondere Herausforderung.

Doch so weit blickten die Fußballer des VfB 03 am Sonntag noch gar nicht voraus. Viel wichtiger war, dass sie dank der Rekonvaleszenten Dennis Lichtenwimmer und Vincenzo Lorefice nun im Angriff wieder Alternativen haben, die Offensive neben Stürmer Jannik Weber variabler zu gestalten. Auf der anderen Seite hatten die Hildener aber auch Glück, dass die Düsseldorfer ihre durchaus zahlreich vorhandenen Chancen nicht nutzten. So klärte Nils Remmert im letzten Moment, als Ryutaro einen vielversprechenden Angriff über die linke Seite einleitete (20.). Nur zwei Minuten später nahm Lichtenwimmer einen weiten Pass aus der eigenen Hälfte auf, zog auf und davon und ließ am Ende auch Torhüter Fabian Koch keine Abwehrchance - vom rechten Innenpfosten trudelte das Leder ins Düsseldorfer Netz. Die 1:0-Führung beflügelte die Hildener zweifelsohne, doch die Platzherren blieben gefährlich. "Ihr seid nicht konsequent", forderte Björn Scheffels seine Truppe immer wieder auf, die gegnerischen Steilpässe mit mehr Entschlossenheit zu klären. Zum Glück wusste der SC West aus seinem Freiraum kein Kapital zu schlagen.

In der Pause stellte Scheffels taktisch um, agierte nun mit Stefan Schaumburg vor den beiden Sechsern Florian Grün und Fabian zur Linden. "Dadurch haben wir wesentlich kompakter gestanden", analysierte der Trainer später. Auf der anderen Seite war sein Team nach Standards mit Kopfbällen gefährlich (54./64.). Spielerisch hochklassig war die für beide Kontrahenten bedeutsame Oberliga-Begegnung aber auch in der zweiten Halbzeit nicht. Für die Hildener Erlösung sorgte letztlich Patrick Percoco, der sich über die linke Seite durchsetzte und entschlossen auf 2:0 (77.) erhöhte. Die Düsseldorfer bemühten sich in der Schlussphase zwar um den Anschlusstreffer, doch auch jetzt fehlte es ihren Angriffen schlichtweg an der notwendigen Präzision.

"Der Sieg war hochverdient und wir haben hart dafür gearbeitet", sagte Björn Scheffels. Für den 34Jährigen hatte die Partie zudem einen persönlichen Reiz, denn mit seinem West-Kollegen Marcus John absolvierte er seinerzeit den Trainerlehrgang.